19. Mai 2021

Encavis schafft neuen Meilenstein –
Kapazität um 40 % ausgeweitet

Es ist vollbracht. Im Januar speiste die spanische Solaranlage Talayuela die erste Kilowattstunde ins Netz ein. Bereits im September konnte das Solarkraftwerk La Cabrera ebenfalls in Spanien aufgeschaltet werden. Encavis hat allein mit diesen beiden Anlagen seine Produktionskapazitäten um 40 % auf 1,8 Gigawatt gesteigert. Ein schöner Meilenstein für das letztlich noch kleine Unternehmen.

Bemerkenswert in diesem Zusammenhang: Ungeachtet der Corona-Krise wurden beide Anlagen termingerecht fertiggestellt. Während andere Unternehmen zuletzt gerne die Geschichte der gestörten Lieferkette erzählt haben, haben die Norddeutschen geliefert. Allerdings konnte man den Kostenrahmen nicht ganz halten. Da mussten einige Corona-Boni an die beauftragte Baufirma zusätzlich überwiesen werden.

Das Zahlenwerk zum ersten Quartal kann uns hingegen nicht gänzlich zufriedenstellen. Der Umsatz sank um rund 10 % von 65 Millionen auf 59 Millionen Euro. Ursächlich hierfür war vor allem eine rückläufige Leistung der Windanlagen, nachdem Europa vor allem im Januar und Februar offenbar eher windarm war. In der Solarsparte verbuchte man hingegen ein Umsatzplus in Höhe von 1,6 Millionen Euro. Gleichwohl waren auch hier die meteorologischen Bedingungen nicht perfekt, sodass die neue Produktion aus Talayuela noch nicht voll durchschlagen konnte. Unter dem Strich sank das operative Ergebnis von 50 Millionen auf rund 39 Millionen Euro ab. Hier wirkten die einmaligen Anschlusskosten und die erwähnten Mehrkosten des Projektes Talayuela ungünstig.

Gleichwohl darf Encavis optimistisch in die Zukunft blicken. Durch die Aufschaltung der spanischen Standorte verbesserte sich langfristig der Strommix. Der Hintergrund: Aufgrund seiner norddeutschen Herkunft war die Stromproduktion im Unternehmen immer etwas windlastig. Dieser Effekt führte immer wieder zu Produktionsschwankungen. Ich erwarte, dass dieser unerwünschte Effekt künftig an Bedeutung für das Konzernergebnis verlieren wird. Das sollte auch die Volatilität (Schwankungsbreite) der Aktie reduzieren.

Der Blick über den Tellerrand: Generell waren GreenTech-Aktien zuletzt nicht unbedingt der Liebling des Aktionärs. So notierten beispielsweise zuletzt auch die Aktien der Windanlagenbauer wie Nordex oder Siemens Gamesa ziemlich weich. Die im vergangenen Jahr stark nachgefragten Aktien machen derzeit eine Kurspause. Mehr aber auch nicht!

So erwarte ich, dass auch die Anteilsscheine der Encavis in den kommenden Monaten wieder stärker abschneiden werden. Die anhaltenden Bemühungen der Politik um die Energiewende verleihen der Branche bzw. der Encavis-Aktie eine grundsätzliche und langfristige Unterstützung. Die Charttechnik deutet zudem an, dass die Aktie zwischen 14 und 15 Euro Boden finden wird. Vergleichen Sie hierzu bitte auch den in der Desktop-Version angefügten Chart für die Encavis-Aktie.  

Ungeachtet der jüngsten Kursschwäche der Encavis-Aktie bleiben wir unverändert investiert.

Zur Dividende: Encavis wird am 27. Mai die virtuelle Hauptversammlung abhalten. Dabei werden die Aktionäre eine um 7,7 % erhöhte Jahresdividende von 0,28 Euro je Aktie beschließen. Unsere Gewinnbeteiligung können wir wahlweise als klassische Bardividende oder in Form neuer Aktien beziehen. Sobald die Konditionen des Wahlprogramms bekannt sind, werde ich Sie informieren und eine geeignete Empfehlung zur Verwendung der Dividende geben.

Encavis-Aktie kurz vor Bodenbildung

Empfehlung: halten