11. August 2021

Zur Rose: Investoren bringen sich vor Q-Zahlen in Stellung

Auf Wochensicht rückte die Aktie der Zur Rose um knapp 20 % vor. Offenbar haben sich hier einige Investoren vor den anstehenden Quartalszahlen (18. August) mit größeren Aktienpaketen eingedeckt. Die Erwartungen an das Zahlenwerk der Online-Apotheke sind hoch.

Unterdessen kursiert in einschlägigen Apotheker-Portalen ein erster Erfahrungsbericht eines Berliner Apothekers zum Testbetrieb des elektronischen Rezeptes, das in Deutschland zum 1. Januar 2022 verpflichtend und flächendeckend eingeführt werden soll. Dabei berichtete der Apotheker, dass das Software-System gut funktioniere. Die Anwendung sei „kein Hexenwerk“, so der Pharmazeut. Vor allem jüngere Patienten bis 50 Jahre seien für das neue Verfahren aufgeschlossen, während ältere Patienten (70 plus) noch eher zurückhaltend seien.

Noch vor wenigen Wochen wurde in den Apotheker-Portalen eher kritisch berichtet. Das System galt als wenig ausgereift und zudem befürchtete man eine verzögerte Einführung des e-Rezeptes. Hier hilft es nun, wenn ein Praktiker aus der Zunft diese Sorgen zumindest teilweise entkräften kann.    

Ungeachtet des jüngsten Kursschubs sehe ich noch keinen nachhaltigen Ausbruch der Aktie über die Marke von 400 CHF. Hier wird der Bericht des Unternehmens aus dem abgelaufenen Quartal Klarheit bringen. Zunächst belasse ich die Kaufempfehlung für die Online-Aktie im Markt. Nach den Zahlen sehen wir weiter.

Empfehlung: kaufen bis 295,00 CHF

Börsenplatz: Zürich

11. August 2021

Livent schlägt Analystenschätzungen um Längen

Der mittelgroße Lithiumförderer Livent hat im abgelaufenen Quartal den Umsatz um 57 % gesteigert. Dabei erwirtschaftete man einen bereinigten Gewinn pro Aktie in Höhe von 4 US-Cent. Im Schnitt hatten die Analysten lediglich einen Gewinn pro Aktie von 2 US-Cent erwartet. Das klingt zunächst nicht aufregend. Tatsächlich aber haben die Amerikaner damit die Markterwartung um 100 % übertroffen.

Der Gewinn- und Umsatzschub beruht ausschließlich auf den zuletzt massiv gestiegenen Preisen für Lithium. Livent fördert derzeit mit einer Auslastung von 100 % und kann daher die Produktion kurzfristig nicht anheben. Das wird man allerdings ändern. So baut Livent derzeit den Standort Bessemer City (North Carolina) sowie die Projekte im Norden von Argentinien aus.

In North Carolina sollen ab dem 3. Quartal 2022 5.000 Tonnen zusätzlich gefördert werden. In Argentinien soll die Produktion mit Wirkung zum 1. Quartal 2023 um 10.000 Tonnen gesteigert werden. Bislang fördert man dort rund 17.000 Tonnen pro Jahr. Nach Unternehmensangaben ist der Absatz der Mehrproduktion bereits durch langfristige Liefervereinbarungen abgesichert. Ein wichtiger Abnehmer für Livent ist etwa der Autobauer BMW.

Fazit: Mittlerweile sind die ungünstigen Liefervereinbarung der Vergangenheit, als der Lithium-Preis noch im Keller lag, weitgehend ausgelaufen. Das heißt, die Unternehmen wie Livent oder auch Albemarle verkaufen nun zu den aktuellen Konditionen. Auf Jahressicht haben sich die diversen Lithium-Preise ungefähr verdoppelt. Dieser Effekt schlägt nun voll auf die Gewinne der Unternehmen durch.

Chartkommentar: Nach den starken Quartalszahlen ist die Aktie nun aus einer längeren Seitwärtsphase mit hoher Dynamik nach oben ausgebrochen. Gemäß dem charttechnischen Lehrbuch liegt folglich ein klares und nachhaltiges Kaufsignal für die Livent-Aktie vor.

Ich bestätige meine Kaufempfehlung für die Aktie der Livent. Fassen Sie zu Kursen bis 25 USD oder umgerechnet 21,40 Euro zu, sofern Sie bislang noch nicht engagiert sind.

Deutliches Kaufsignal nach Kursausbruch

Empfehlung: kaufen bis 25,00 USD

Börsenplatz: NYSE

11. August 2021

Albemarle vor Verdoppelung der Produktionskapazitäten

Die Quartalszahlen des Marktführers Albemarle lesen sich zunächst unspektakulär. Hier steigerte man den Gewinn pro Aktie um 4 % auf 0,89 USD. Der Quartalsumsatz wuchs lediglich um 1 % auf 774 Millionen USD. Diese Zahlen muss man im Kontext lesen. So veräußerte Albemarle eine Geschäftseinheit der Spezialchemie für rund 570 Millionen USD. Hier hat man also Gewinn und Umsatz verkauft. Außerdem hatte Albemarle bereits im Vorquartal alle Analystenschätzungen abgeräumt. So hatte man die Gewinnerwartungen um 40 % übertroffen.

Ungeachtet der unauffälligen Quartalszahlen legte die Aktie auf Wochensicht prozentual zweistellig zu. Die Hintergründe: Albemarle wird seine Produktionskapazitäten auf rund 175.000 Tonnen Lithium fast verdoppeln. Hierfür nannte das Unternehmen zwar keinen Termin. Aus der Unternehmensmeldung lässt sich freilich herauslesen, dass die neuen Kapazitäten in sehr absehbarer Zeit aufgeschaltet werden können. Der Ausbau befindet sich im „final stage“, also in der letzten Phase.

Unterdessen musste Albemarle allerdings den Ausbau des Standortes Kemerton in Australien zunächst stoppen. Man findet kurzfristig in der Region kein neues Personal. In Kemerton wird nicht gefördert, sondern Rohlithium für die industrielle Anwendung veredelt. Anfang 2022 soll das Problem des Arbeitskräftemangels allerdings behoben sein.

Inzwischen „sitzen“ wir hier auf einem Buchgewinn von rund 154 %, den die Aktie in rund 10 Monaten herausgearbeitet hat. Kurzfristig erscheint mir die Lithium-Aktie etwas überdreht. Möglicherweise beißen wir hier nächstens einmal etwas vom Buchgewinn herunter und führen einen Teilverkauf durch. Zunächst rate ich Ihnen allerdings, an der Kursrakete festzuhalten.  

 

Empfehlung: halten

11. August 2021

ThyssenKrupp: Das ist noch nicht der Durchbruch – Aktie nach Zahlen weich

Im abgelaufenen Quartal kehrte der Stahlkocher ThyssenKrupp in die schwarzen Zahlen zurück. Unter dem Strich verbuchte man einen kleinen Quartalsgewinn in Höhe von 126 Millionen Euro. Für das laufende Gesamtjahr wird man gleichwohl noch einen Verlust im mittleren dreistelligen Millionenbereich ausweisen. Zum Vergleich: Im Vorjahr musste ThyssenKrupp einen Verlust von über 5 Milliarden Euro verbuchen.

Gleichzeitig meldete das Unternehmen einen Auftragseingang in Höhe von 8,7 Milliarden Euro (+83 %) und einen Quartalsumsatz von 8,6 Milliarden Euro (+51 %). Damit liefern die Deutschen mehr als nur brauchbares Zahlenmaterial. Gleichwohl muss ThyssenKrupp immer noch millionenschwere Kosten für die anhaltende Neuaufstellung im Konzern schultern. Ferner kauft man derzeit in großem Stil Rohstoffe und andere Vorprodukte ein, um die Lager wieder zu füllen. Für die Buchhalter unter Ihnen: Das bedeutet eine Ausweitung des Umlaufvermögens. Diese Maßnahme belastet kurzfristig den Gewinn.

Unterdessen meldete die Unternehmensführung den Verkauf der Sparte Tief- und Hafenbau (ThyssenKrupp Infrastructure) an einen deutschen Investor. Beide Seiten vereinbarten Stillschweigen zu den genauen Konditionen der Transaktion. Ich habe allerdings den begründeten Verdacht, dass der Verkäufer hier nur einige Peanuts erzielt hat. Schon mit dem Preis für die Einheit Minen-Technologie, die ThyssenKrupp vor einigen Wochen verkauft hat, war ich nicht ganz glücklich.

Trotzdem: Der Umbau der ThyssenKrupp schreitet voran. Das operative Geschäft funktioniert ebenfalls wieder. So bestätige ich meine Kaufempfehlung für die Aktie. Das Abstauberlimit belasse ich allerdings bei 7 Euro. Lassen Sie die Order bis Ende August (ultimo) durchlaufen.   

Empfehlung: nachkaufen bis 295,00 CHF

Börsenplatz: Xetra

11. August 2021

Swatch-Aktie nach Kursdelle wieder ein Kauf

Unlängst hat der Vorstandsvorsitzende der Swatch Group, Nick Hayek, ein Interview in einem Schweizer Internetportal gegeben. Dabei ließ er die Möglichkeit, für sein Unternehmen bzw. dessen Aktie positive Stimmung zu machen, aus. Stattdessen äußerte er sich kritisch zur Corona-Politik in Europa und holzte gegen die nationale Presse, die nach seiner Ansicht das Geschäftsmodell der Swatch nicht versteht und folglich zu kritisch über das Unternehmen schreibt.

Jüngere und moderne Vorstandsvorsitzende nutzen solche Interviews gerne, um die eigene Aktie etwas anzuschieben. Nick Hayek erfüllt solche Erwartungen des Marktes regelmäßig nicht und gibt sich eher knorrig. Gleichwohl habe ich großes Vertrauen in seine Arbeit. Er ist der Patron der Schweizer Uhrenbranche und weiß, was er tut.

Zuletzt zeigte die Aktie einige Ermüdungserscheinungen und verlor auf Monatssicht über 3 %. Gerechnet auf das letzte Juni-Hoch verlor die Schweiz-Aktie sogar rund 10 %. Sie kennen das Spiel: In den Premium-Chancen nutzen wir Kursdellen gerne zum Kauf. So halte ich es auch diesmal.

Sie sind Neuleser und halten diese Position des Dividendendepots noch nicht? Dann schreiten Sie jetzt zur Tat und holen sich den Qualitätstitel zu Kursen bis 295 CHF! Ich plane weiterhin mehrjährig mit der Swatch-Aktie.  

Empfehlung: kaufen bis 295,00 CHF

Börsenplatz: Zürich

4. August 2021

Investoren suchen weiterhin Lithium-Aktien – Albemarle-Aktie +9 %

Lithium-Aktien liegen auch in dieser Woche wieder im Trend. Dabei halfen die letzten starken Absatzzahlen für E-Autos. Außerdem erfreut sich die Branche starker politischer Unterstützung. So sieht das neue Infrastruktur-Gesetz der US-Regierung den Ausbau der dortigen Lade-Infrastruktur für E-Autos vor. Insgesamt wird Washington dafür in den kommenden Jahren rund 7,5 Milliarden USD in die Hand nehmen. Diese Maßnahmen dürften die weitere Verbreitung der E-Mobilität in den USA unterstützen.

Indirekt werden Unternehmen wie Albemarle oder Livent von diesem Ausbauprogramm profitieren. Folglich rückten die beiden US-Aktien auf Wochensicht erfreulich voran. Dabei markierte die Aktie der Albemarle mehrere Rekordhochs in Folge. Die Livent-Aktie hingegen hängt etwas zurück und befindet sich unverändert in einer Seitwärtsbewegung. Hier brauchen wir jetzt einen klaren Schuss über die obere Begrenzung des Seitwärtstrends. Erst dann kann auch diese Lithium-Aktie dynamisch vorrücken.

Ich bestätige meine Halten-Empfehlung für die Aktie der Albemarle. Bei Livent rate ich unverändert zum Kauf, sofern Sie das Thema Lithium in Ihrem Depot noch nicht ausreichend berücksichtigt haben.    

Albemarle Corp.

Empfehlung: halten

Livent Corp.

Empfehlung: kaufen bis 18,50 USD

Börsenplatz: NYSE

4. August 2021

ThyssenKrupp setzt Restrukturierung fort – Minen-Geschäft verkauft

Das dänische FLSmidth wird die Geschäftseinheit Minen-Technologie der ThyssenKrupp für 325 Millionen Euro übernehmen. Die Transaktion soll bilanziell und rechtlich zum 2. Halbjahr 2022 abgewickelt werden, sofern die Kartellbehörden der Übernahme zustimmen. Die Geschäftseinheit gehört zur Multi Tracks-Einheit der ThyssenKrupp, also zu denjenigen Aktivitäten, die man nun bzw. in absehbarer Zeit aufgeben wird.

Ferner soll ThyssenKrupp nächstens die Edelstahl-Produktion in Terni (Region Umbrien in Italien) sowie das Infrastruktur-Geschäft abstoßen. Hier laufen angeblich vielversprechende Verkaufsverhandlungen.

Fazit: Ich habe mir hier einen etwas stärkeren Verkaufspreis für ThyssenKrupp gewünscht. 2020 hatte das Minen-Geschäft einen Umsatz von 780 Millionen Euro erzielt. Das Stahl-Unternehmen erlöst hier also nicht einmal den hälftigen Jahresumsatz. Gleichwohl ist die Transaktion vorteilhaft, da dem Unternehmen nun frisches Kapital zufließt. Ferner sortiert man einen Verlustbringer der letzten Jahre erfolgreich aus dem Portfolio aus.

Lassen Sie das Abstauberlimit bei 7 Euro einfach bis Ende August (ultimo) durchlaufen. Sollte der Nachkauf zu diesem Kurs nicht möglich sein, werde ich im September das Limit entsprechend anpassen. Ich bin unverändert am Nachkauf der ThyssenKrupp-Aktie interessiert, verspüre bei dieser geplanten Transaktion allerdings keinen Zeitdruck.

Empfehlung: kaufen bis 7,00 EUR

Börsenplatz: Xetra

4. August 2021

Münchener Rück wird für Juli-Hochwasser bezahlen müssen

Momentan kursieren in der Branche die ersten Schätzungen zu den versicherten Schäden des jüngsten Juli-Hochwassers. So beziffert der deutsche Versichererverband GDV die versicherten Schäden allein für Deutschland auf 4,5 Milliarden bis 5,5 Milliarden Euro. Der Schweizer Rückversicherer Swiss Re rechnet für sich mit einer Belastung im mittleren dreistelligen Millionenbereich (in USD). Wir dürfen also davon ausgehen, dass die Münchener Rück vergleichbar durch die Wetterkatastrophe belastet wird.

Ich räume ein, dass ich in dieser Frage vor einer Woche noch etwas optimistischer war. Gleichwohl wird eine dreistellige Millionen-Entschädigung Unternehmen wie Swiss Re oder Münchener Rück nicht erschüttern. Ein Kursturbo sind solche Nachrichten natürlich auch nicht. So notierte die Aktie der Münchener Rück auf Wochensicht leicht im Minus.

Das Juli-Hochwasser sollte inzwischen in den Notierungen der Assekuranz-Aktien weitgehend eingepreist sein. Ich empfehle die Aktie der Münchener Rück unverändert zu Kursen bis 220 Euro zum Kauf, sofern diese verlässliche Dividenden-Aktie noch nicht in Ihrem Depot lagert.    

Empfehlung: kaufen bis 220,00 EUR

Börsenplatz: Xetra

4. August 2021

Apple meldet neuen Rekordgewinn – Ausblick eher normal

Noch nie zuvor hat Apple in einem Juni-Quartal so viel verdient. Das US-Unternehmen berichtete einen Nettogewinn in Höhe von 21,7 Milliarden USD oder 1,30 USD je Aktie. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht das einem Wachstum von exakt 100 %. Der Umsatz verbesserte sich in diesem Zeitraum um 36 % auf über 81 Milliarden USD.

Der Internet-Gigant hat alle Prognosen deutlich übertroffen. So verkaufte man iPhone-Geräte im Wert von fast 40 Milliarden USD und übertraf damit die Konsensschätzungen um 5 Milliarden USD. Gleichwohl machte die Aktie weder vor noch nach Veröffentlichung der Quartalszahlen auch nur einen Meter. Ganz im Gegenteil: Gestern sackte die Aktie nachbörslich um über 2 % ab. Auch heute steht sie unverändert unter Abgabedruck. Warum?

Finanzchef Luca Maestri warnte, dass Apple die Wachstumsrate im laufenden Quartal nicht halten wird. Das US-Unternehmen muss sich diversen Marktzwängen beugen. So erklärte der Italiener, dass man den anhaltenden Chip-Mangel nun nicht mehr aus den Lagerbeständen abpuffern kann. Das hat insbesondere Auswirkungen für das iPhone- und iPad-Geschäft. Ferner muss Apple mittlerweile viel Geld für die Frachtkosten der aus China bezogenen Geräte und Bauteile bezahlen. Auch nicht ganz glücklich sind die Amerikaner mit der neuen Dollar-Stärke. Das reduziert die Gewinnmargen im Auslandsgeschäft.

Ich erwarte nun, dass die Aktie in eine begrenzte Zwischenkorrektur einsteigen wird. Im Bereich um 115 USD werde ich die Position des NextGeneration-Depots für die Neuleser unter Ihnen wieder zum Kauf empfehlen.

Empfehlung: halten

27. Juli 2021

Münchener Rück: Analyst sieht Kursziel bei über 300 Euro

Vor dem Hintergrund der teils massiven Unwetterkatastrophen im Westen Deutschlands und auch anderen Teilen Mitteleuropas haben die Investoren die Aktie der Münchener Rück zunächst gemieden. Diese Aspekte treten nun allmählich zumindest für den Markt in den Hintergrund. Stattdessen erinnert man sich an das starke Zahlenwerk des bayerischen Rückversicherers aus der ersten Jahreshälfte. Vergleichen Sie hierzu bitte auch bei Bedarf nochmals meine Meldung vom 21. Juli auf der Webseite!

Gestern hat der zuständige Analyst der Berenberg-Bank mit Hinweis auf die starken Geschäftszahlen seine Kaufempfehlung für die Aktie bestätigt. Mein Kollege sieht für den Titel ein Kursziel von 306 Euro.

Gleichwohl möchte ich Sie jetzt schon auf die anlaufende Hurrikan-Saison in der Karibik sowie im Golf von Mexiko vorbereiten. 2005 sorgte Hurrikan Katrina für Schäden in Höhe von über 100 Milliarden USD. Damals stand die Öl- und petrochemische Produktion in der Region lange still. Das Wetterphänomen fand damals auch unter Börsianern große Beachtung. Inzwischen können die Rückversicherer wie Münchener Rück und Swiss Re versicherungstechnisch betrachtet recht gut mit solchen Großkatastrophen umgehen. So weist das laufende Jahr aus Sicht der Branche auch keinen ungewöhnlich ungünstigen Schadensverlauf auf, wie zuletzt aus der Berichterstattung der Münchener Rück hervorgegangen ist.

Ich rate bei der Aktie der Münchener Rück unverändert zum Kauf, sofern Sie bislang noch nicht investiert sind.

Empfehlung: kaufen bis 220,00 EUR

Börsenplatz: Xetra

27. Juli 2021

Profitiert Zur Rose von Logistik-Problemen der Konkurrenz?

Der Zur Rose-Konkurrent Shop Apotheke hat in den vergangenen Tagen eine Umsatzwarnung abgesetzt. Danach erwartet die deutsche Online-Apotheke für das laufende Jahr nur noch ein Umsatzwachstum zwischen 10 und bestenfalls 15 %. Zuvor hatte man noch mit einem Wachstum von bis zu 20 % kalkuliert. Auch den angekündigten operativen Gewinn wird Shop Apotheke heuer zunächst nicht schaffen.

Der Hintergrund: Das Unternehmen kann offenbar derzeit rund 100 Stellen nicht besetzen. Bei einer Gesamtpersonalstärke von 1.200 ist das viel Holz. Dabei sucht man Mitarbeiter für das Online-Marketing sowie die Software-Entwicklung. Besonders schlimm scheint allerdings der Personalmangel im Logistikzentrum Venlo (Niederlande) zu sein. Offenbar bleiben hier derzeit zahlreiche Medikamenten-Päckchen liegen. So sucht das Unternehmen nun per Postwurfsendung in grenznahen deutschen Gemeinden nach Versandhelfern. Eine ungewöhnliche Maßnahme, die auf einen überspannten Arbeitsmarkt in der Region verweist.  

Einige Investoren setzen nun darauf, dass Zur Rose einige Kunden bei der Konkurrenz abziehen kann, die aufgrund der verzögerten Auslieferung frustriert sind. So rückte die Aktie der Zur Rose zuletzt spürbar voran, während die Titel der Shop Apotheke eher gemieden wurden.

Ein schöner Ansatz, gleichwohl etwas platt. Grundsätzlich gehe ich davon aus, dass die Eidgenossen momentan ähnliche Probleme haben. Deren Logistikzentrum liegt nämlich nur knapp 100 km südlich im niederländischen Heerlen. Dort wird die Situation des Arbeitsmarktes nicht grundsätzlich anders sein als in Venlo.  

Fazit: Das sind für uns keine optimalen Nachrichten. Gleichwohl verweisen sie natürlich indirekt auf das starke Wachstum der beiden Online-Apotheken. So ist es mir lieber, wenn ein Unternehmen von Personalmangel berichtet, als dass es die Entlassung von Mitarbeitern ankündigt. Es ist nicht gänzlich neu, dass junge Wachstumsunternehmen Marktchancen nicht immer optimal ausschöpfen können.

Ich halte an meiner Nachkauf-Empfehlung für die Aktie der Zur Rose fest. Belassen Sie das Abstauberlimit von 295 CHF unverändert im Markt. Wenn die Aktie in den nächsten Wochen wackeln sollte, müssen wir zur Stelle sein.   

Empfehlung: kaufen bis 295,00 CHF

Börsenplatz: Zürich

27. Juli 2021

Eilmeldung: Kursmassaker im chinesischen Tech-Markt

Bereits seit Monaten reguliert die politische Führung in China den dortigen Internetmarkt. Die Maßnahmen sind vielfältig: Dem Online-Giganten Alibaba untersagte man den Börsengang seines Zahlungsdienstleisters Ant Financial. Anschließend setzte es eine Geldstrafe in Höhe von 2,8 Milliarden USD, weil das Unternehmen angeblich seine beherrschende Marktposition missbraucht hatte.

Dann war der junge Fahrdienstleister Didi Global an der Reihe. Einen Tag, nachdem das Unternehmen in New York einen rauschenden Börsengang feierte, verfügte die zuständige Behörde, dass man seine Anwendung aus den einschlägigen App-Stores in China nehmen muss. Das Argument: Didi schützt die digitalen Daten seiner Nutzer nicht ausreichend. Außerdem bestehe nach dem Börsengang die Gefahr, so die Aufseher, dass sensible Daten zu US-Behörden abfließen.

Aktuell nehmen sich die Behörden den Anbieter von digitaler Nachhilfe für Schüler, New Oriental Education, zur Brust. Das Unternehmen soll seine Dienstleistungen in China künftig als gemeinnütziges Non-Profit-Unternehmen anbieten. Die Aktie ist in der Folge völlig kollabiert.

Bisherige Bilanz der Regulierung: Kursverluste in Höhe von knapp 1 Milliarde USD. Völlig unklar ist derzeit, welche Ziele die Führung in Peking mit diesen drastischen Maßnahmen verbindet. Ich sehe die Gefahr, dass sich die teils crashartigen Verluste der Internet-Aktien auf den chinesischen Gesamtmarkt ausweiten.

Meine Empfehlung: Ich rate Ihnen zum Verkauf aller chinesischen Internet- und Wachstumsaktien. Ich hole zu den Vorgängen derzeit weitere Informationen ein. Möglicherweise bietet uns der Abverkauf dieser Aktien enorme Chancen. Dazu lesen Sie hier in Kürze mehr.  

21. Juli 2021

Das sind die Abstauberlimits für Polytec, ThyssenKrupp und Zur Rose

Wie bereits erwähnt, möchte ich die Positionen Polytec, ThyssenKrupp und Zur Rose nun durch Nachkäufe verdoppeln und damit die Regelgewichtung von ungefähr 10 % im NextGeneration-Depot herstellen. Ferner möchte ich durch den Nachkauf zu verringertem Kurs unsere Einstiegskurse etwas verbessern.

Beispiel Zur Rose: Hier bin ich bereit, zum Kurs von 295 CHF nachzukaufen. Wird dieser Kurs berührt, verringert sich für Sie der durchschnittliche Einstandskurs von 365 auf 330 CHF.

Die dafür geeigneten Abstauberlimits habe ich für Sie am rechten Rand zusammengefasst.

Polytec Holding AG

Empfehlung: kaufen bis 9,40 EUR

Börsenplatz: Wien

Thyssenkrupp AG

Empfehlung: kaufen bis 7,00 EUR

Börsenplatz: Xetra

Zur Rose Group AG

Empfehlung: kaufen bis 295 CHF

Börsenplatz: Zürich

21. Juli 2021

Prognose übertroffen: Münchener Rück verdoppelt Halbjahresgewinn

Der bayerische Versicherer hat in einem herausfordernden Marktumfeld auf ganzer Linie überzeugt. So meldete die Münchener Rück gestern einen Quartalsgewinn in Höhe von 1,1 Milliarden Euro. Analysten hatten im Schnitt lediglich einen Nettogewinn von etwas über 800 Millionen Euro erwartet. Damit haben die Bayern im laufenden Jahr nun 1,7 Milliarden Euro netto in die Kassen gebracht und damit mehr als doppelt so viel als im vorjährigen Vergleichszeitraum.

Die Unternehmensprognose: Die Unternehmensführung erwartet für das laufende Geschäftsjahr einen Nettogewinn von 2,8 Milliarden Euro oder rund 20 Euro je Aktie. Folglich dürfen wir mit einer Erhöhung der Dividende rechnen. Damit wird das Unternehmen dann erstmals zweistellig je Aktie an uns auskehren. Ich erwarte eine Dividende zwischen 10 bis 10,50 Euro je Aktie. Für 2020 hatte die Münchener Rück noch 9,80 Euro ausgeschüttet.    

Insgesamt profitierte das Unternehmen von einer günstigen Schadensentwicklung. So sind im ersten Halbjahr ungünstige Wetterereignisse größerer Dimension weitgehend ausgeblieben. Ungünstig wirkte sich allerdings erneut die Corona-Pandemie aus, die die Schadensquote im Rückversicherungsgeschäft mit Krankenversicherern ungünstig beeinflusst. Dieser Effekt sollte allerdings nächstens an Relevanz verlieren.

Die Auswirkungen der Überschwemmungen im Westen Deutschlands werden sich für den Rückversicherer in engen Grenzen halten. So dramatisch die Schäden und Verluste für die betroffenen Menschen etwa im Ahrtal oder im Kreis Euskirchen sind, solche regionalen Wetterphänomene belasten die Gewinnrechnungen weltweit agierender Versicherungskonzerne kaum. Hinzu kommt, dass die meisten Schäden (leider) ohnehin nicht versichert sind. Elementar-Versicherungen gegen Überschwemmung oder Schneedruck sind hierzulande nur regional verbreitet.

Ich bestätige meine Kaufempfehlung für die verlässliche Assekuranz-Aktie. Sofern Sie noch nicht investiert sind, rate ich Ihnen, nun ein Abstauberlimit für die Aktie bei 220 Euro in den Markt zu geben. Heute zieht der DAX-Titel zwar spürbar an. Ich gehe aber davon aus, dass die Aktie in den nächsten Wochen schon noch einmal wackeln wird. Dann müssen Sie bereit sein.

Empfehlung: kaufen bis 220,00 EUR

Börsenplatz: Xetra

21. Juli 2021

Peking übt Vergeltung an Ericsson – Geschäft in China rückläufig

Der schwedische Netzwerkausstatter Ericsson musste im abgelaufenen Quartal einen leichten Umsatzrückgang hinnehmen. Das operative Ergebnis zog zwar um 29 % an auf knapp 580 Millionen Euro. Die Investoren hatten sich allerdings mehr Gewinndynamik erwartet.

Indessen wird zunehmend klar, dass die Führung in Peking die Schweden weitgehend vom chinesischen Telekom-Markt ausgeschlossen hat. Damit reagiert man auf die vorangegangenen Sanktionen westlicher Regierungen gegen die chinesischen Ausstatter Huawei und ZTE. Unter dem Strich haben die Schweden im zweiten Quartal rund 250 Millionen Euro Umsatz im China-Geschäft verloren.

Wir müssen davon ausgehen, dass die Konflikte zwischen den USA und der EU einerseits sowie China andererseits von Dauer sein werden. Hier spricht Ericsson-Chef Borje Ekholm Klartext: „Der verloren gegangene Umsatz wird nicht zurückkommen.“ Damit ist der Markt nun weitgehend sortiert. Ericsson macht 5G im Westen und Huawei eben in China. In den (neutralen) Schwellenländern wie Indien oder Brasilien wird man sich nächstens wieder begegnen.

Ich stufe zunächst die Aktie der Ericsson auf Halten ab.

Empfehlung: halten

21. Juli 2021

BASF stemmt sich gegen schwachen Gesamtmarkt –
Nord Stream 2 wird pumpen

Die Anzeichen verdichten sich, dass Berlin und Washington ihren Streit um die Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 beilegen werden. Ex-Präsident Donald Trump hatte diversen europäischen Unternehmen wie BASF, OMV oder Total noch mit Sanktionen gedroht, sofern man das Projekt des russischen Gasförderers Gazprom weiterhin unterstützen wird. Präsident Joe Biden ist in dieser geopolitischen Frage offenbar flexibler und wird auf Sanktionen gegen die angesprochenen Unternehmen verzichten. So kann die nahezu fertiggestellte Pipeline nächstens also an die europäische Gas-Infrastruktur angeschlossen werden.

Für BASF ist die neue Harmonie zwischen Berlin und Washington erfreulich. Schließlich fördert die Tochter Wintershall Gas in Russland, das über Nord Stream 2 transportiert werden soll. So hat das Ludwigshafener Unternehmen den Bau der Pipeline mit einem Kredit in Höhe von 950 Millionen Euro mitfinanziert. Dieses Geld ist also offenbar gut angelegt. Teilhaber an Nord Stream 2 ist BASF bzw. Wintershall allerdings nicht.

Noch mehr positive Nachrichten aus Ludwigshafen: Das Chemie-Unternehmen konnte im laufenden Jahr die Auswirkungen der Pandemie weitgehend überwinden. So hat man im abgelaufenen Quartal den operativen Gewinn auf 2,36 Milliarden Euro verzehnfacht. Der Umsatz stieg um rund 50 % auf knapp 20 Milliarden Euro. Damit hat man das Vorkrisenniveau gemessen an Gewinn und Umsatz wieder erreicht.

Im Gesamtjahr will man dieses Niveau sogar deutlich übertreffen und hat die Prognose spürbar angehoben. So möchte man 2021 bis zu 7,5 Milliarden Euro operativ verdienen. Zuvor war das Management noch von einem Gewinn von maximal 5,8 Milliarden Euro ausgegangen. Der Jahresumsatz soll unter günstigen Marktbedingungen auf bis zu 77 Milliarden Euro steigen. Zum Vergleich: Im Seuchenjahr 2020 hatte BASF einen Umsatz von lediglich knapp 60 Milliarden Euro erwirtschaftet.    

Die BASF-Aktie läuft weiterhin spürbar vor dem DAX. Auf Monatssicht schaffte der Chemie-Titel eine Out-Performance (Besser-Entwicklung) gegenüber dem deutschen Leitindex von knapp 3 %, auf Jahressicht sogar von deutlich über 10 %. Genau deshalb investieren wir in Einzelaktien, um den Gesamtmarkt zu schlagen.

Ich erneuere meine Kaufempfehlung für die Aktie der BASF. Fassen Sie zu Kursen bis 66 Euro zu, sofern Sie noch nicht investiert sind.   

BASF läuft DAX voran

Empfehlung: kaufen bis 66,00 EUR

Börsenplatz: Xetra

21. Juli 2021

Lithiumpreise schieben wieder massiv an – Livent und Albemarle gesucht

Der chinesische Autobauer und Batterieentwickler BYD hat mit dem Unternehmen der Spezialchemie Jiangsu Jiujiujiu Technology eine mehrjährige Vereinbarung zur Lieferung von mindestens 7.870 Tonnen Lithiumhexafluorophosphat geschlossen. Dieses Lithium-Pulver wird in E-Batterien als Elektrolyt eingesetzt. Offenbar wird der Autobauer für das Material rund 52.400 Euro pro Tonne abdrücken. Nun wissen wir aus vergleichbaren Liefervereinbarungen, dass das gleiche Material Anfang Juni noch für umgerechnet 39.300 Euro je Tonne verkauft worden ist. Zu Deutsch: Zumindest für dieses Lithium-Produkt sind die Preise in China auf Monatssicht um 33 % gestiegen. Das kommt einer Preisexplosion gleich.

Einige Hintergrund-Infos: Mittlerweile existiert zwar für Lithium auch eine Art Weltmarktpreis, der unter anderem an der Londoner Rohstoffbörse ermittelt wird. Dieser Börsenpreis ist allerdings noch nicht wirklich relevant. Entscheidend sind die Preise, die wir als Investor aus den Liefervereinbarungen entnehmen. Hier erkennen wir oftmals durchaus erst im Abstand von mehreren Wochen die tatsächliche Preisentwicklung. Die Branche orientiert sich üblicherweise sehr stark daran, welche Preise zuletzt in diesen Verträgen vereinbart worden sind. So gilt nun der Preis, den BYD erzielt hat, so lange, bis wieder eine große Liefervereinbarung bekannt wird.

Die Aktien der Livent (+6,8 %) und Albemarle (+5,1 %) profitierten gestern stark von dieser Nachricht. Wir halten unverändert an Albemarle fest. Bei Livent rate ich unverändert zum Kauf bis 18,50 USD, sofern Sie bislang noch nicht investiert sind.          

 

 

 

 

Albemarle Corp.

Empfehlung: halten

Livent Corp.

Empfehlung: kaufen bis 18,50 USD

Börsenplatz: NYSE

14. Juli 2021

Albemarle arbeitet am Verdoppler – Joe Biden schiebt grüne Energie an

Die US-Regierung möchte den prozentualen Anteil grüner Energien am US-Energiemix bis 2030 vervierfachen. Damit die Unternehmen der GreenTech-Branche auch in diesem Sinne anpacken, sollen sie mit erheblichen Steuerentlastungen im dreistelligen Milliardenbereich geködert werden.  2030 sollen dann 80 % der in den USA erzeugten Energie aus erneuerbaren Quellen stammen.

Von diesen Maßnahmen profitieren in besonderem Maße die Unternehmen der Solar- und Windbranche. In zweiter Linie sollten auch Lithium-Förderer wie Albemarle oder Livent Vorteil aus dem neuen Energiemix ziehen. Schließlich weht der Wind oder scheint die Sonne nicht immer verlässlich. Zu Deutsch: Eine solche Umstellung der Energieproduktion verlangt den Ausbau stationärer Speicherkapazitäten. Wir dürfen getrost davon ausgehen, dass diese Speicher auf Lithium-Systemen basieren werden.

Folglich rückte die Aktie der Albemarle auf Wochensicht um fast 10 % voran. Hier rückt nun für Sie eine Kursverdopplung in greifbare Nähe. Die Livent-Aktie wurde gestern hingegen stark verkauft. Gleichwohl steht auch hier für uns ein Plus von knapp 4 % auf Wochensicht zu Buche.

Meine Empfehlung: Wir halten an Albemarle unverändert fest. Für Livent bestätige ich meine Kaufempfehlung und hebe das Kauflimit auf 19,50 USD oder umgerechnet 16,50 Euro an. Die Anhebung des Kursziels richtet sich an diejenigen unter Ihnen, die in der Lithium-Aktie noch nicht investiert sind.

Chartkommentar: Die Aktie der Albemarle hat in dieser Woche ihr letztes Allzeithoch aus dem vergangenen Januar knapp übertroffen. Hier liegt nun zunächst ein Deckel auf der US-Aktie, den ich im Chart als Widerstand rot eingezeichnet habe. Erst wenn dieser Deckel gehoben wird, sind weitere Kursgewinne möglich. Gleichwohl sollten wir in diesem Jahr – konservativ kalkuliert – bei der Lithium-Aktie noch den Kurs-Verdoppler sehen. Außerdem dürfen wir selbstverständlich mit einer weiteren Dividendenerhöhung rechnen.

Albemarle Corp.

Empfehlung: halten

Livent Corp.

Empfehlung: kaufen bis 19,50 USD

Börsenplatz: NYSE

Widerstand hemmt Kurs trotz Allzeithoch

14. Juli 2021

Swatch Group meldet Umsatzexplosion – Ausblick erfreulich

Der Schweizer Uhrenhersteller Swatch Group hat im abgelaufenen Quartal erheblich von der globalen Lockerung der Lockdown-Maßnahmen profitiert. So meldeten die Eidgenossen eine veritable Umsatzexplosion. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verkaufte man Uhren und andere Accessoires im Wert von 3,4 Milliarden CHF. Das entspricht einem Wachstum von über 54 %. An dieser Stelle muss ich freilich anmerken, dass der Absatz des Unternehmens im Vorjahreszeitraum zeitweise um bis zu 80 % eingebrochen war. Fazit: Swatch kehrt nun auf das Vorkrisenniveau zurück.

Gleichzeitig gab das Unternehmen bekannt, dass die internetfähige Smartwatch „Tissot T-Touch Connect Solar“ erfolgreich in den USA und in China gestartet sei. Nun wird man das Modell auch rund um die Olympischen Sommerspiele in Japan vermarkten. Meine Einschätzung: Betriebswirtschaftlich wird sich die Bedeutung der Tissot-Smartwatch in konkreten Grenzen halten. Trotzdem ist sie für die Marke Tissot und generell für den Konzern wichtig. Damit weisen die Schweizer technologische Kompetenz nach.

Ausblick zweites Halbjahr: Nach Unternehmensangaben zog das Geschäft besonders im Juni an. Man geht nun – wohl zu Recht – davon aus, dass sich der positive Trend im zweiten Halbjahr fortsetzen wird. Dabei unterstellt das Unternehmen, dass die Lockdown-Maßnahmen weiter reduziert werden und den Absatz im zweiten Halbjahr spürbar befördern werden. Ich teile diese Einschätzung.

Die schwachen Nachrichten: Die Aktie der Swatch Group wird nun nächstens den Schweizer Leitindex SMI verlassen müssen. An ihre Stelle rücken nun die Papiere des Corona-Gewinners Logitech, dessen Computer-Produkte im vergangenen Jahr stark gefragt waren. Statistisch betrachtet hat diese Maßnahme die Swatch-Aktie kurzfristig rund 3 % Performance gekostet. Der Effekt des Indexabstiegs ist bereits eingepreist. Ich gehe davon aus, dass Swatch in spätestens zwei Jahren wieder in den SMI aufsteigen wird.

Unterdessen wurde bekannt, dass die Olympischen Sommerspiele in Tokio nun definitiv ohne Zuschauer stattfinden werden, nachdem sich die Inzidenzwerte in der japanischen Metropole zuletzt ungünstig entwickelt haben. Das ist nicht gut für Swatch, da man die Olympischen Spiele sommers wie winters als starke Werbeplattform nutzt, die jetzt für das Unternehmen an Wert verliert.

Fazit: Der Abstieg aus dem SMI und die Ausladung der Zuschauer von den Olympischen Spielen sind nur kleine Störer in einem ansonsten völlig intakten Aufwärtstrend des Unternehmens sowie seiner Aktie. Wir bleiben also weiterhin voll investiert.

Empfehlung: halten

14. Juli 2021

Polytec-Aktie sehr weich – Nutzen Sie als Neuleser die Kursdelle!

Die Aktie des Autozulieferers Polytec befindet sich derzeit in einer Korrekturphase. So verlor die Austria-Aktie zum Vormonat rund 13 % ihres ursprünglichen Wertes. Der Kursrückgang ist sachlich unbegründet. Aus dem Unternehmen selbst liegen bis auf eine mäßig relevante Personalie keine Nachrichten vor.

Tatsache ist, dass der globale Autoabsatz derzeit brummt. So meldete der Massenhersteller VW für den Monat Mai ein Absatzplus in Höhe von 41 %. Diese VW-Zahlen sind generell für alle Auto-Investoren relevant, für Polytec-Aktionäre noch im Besonderen, weil die Österreicher einer der Haus- und Hoflieferanten von VW und seiner Submarken sind.

Folglich stufe ich die Aktie der Polytec wieder auf Kaufen herauf. Fassen Sie, sofern Sie hier noch nicht engagiert sind, zu Kursen bis 11 Euro in Wien oder auf Tradegate zu!

Empfehlung: kaufen bis 11,00 EUR

Börsenplatz: Wien

7. Juli 2021

Immo-Aktien klettern weiter – Wir machen bei Extra Space jetzt Kasse

In den vergangenen Tagen haben die Ängste vor steigenden Zinsen im Markt abgenommen. Zuvor hatte in den USA die Dynamik im Dienstleistungssektor doch etwas abgenommen, in Deutschland hat sich zuletzt der Preisauftrieb von 2,5 auf 2,3 % ermäßigt. In der Folge waren die Marktzinsen wieder rückläufig. Üblicherweise profitiert die Immobilien-Branche von niedrigen und sinkenden Zinsen.

So verbesserte sich die Aktie der Extra Space nochmals um knapp 4 %, während die Anteilsscheine der Welltower um 2 % vorrückten. Unter dem Strich hat Ihnen die Aktie der Extra Space Storage in ziemlich exakt 12 Monaten einen Gewinn in Höhe von rund 50 % gebracht. Damit hat der US-REIT (Real Estate Investment Trust) nahezu alle Marktsegmente – egal ob Substanz, Wachstum oder Schwellenländer etc. – locker überflügelt. Das war ein guter Kauf!

Ich werde nun die Aktie der Extra Space bestens über New York veräußern. Tun Sie es mir gleich und belohnen Sie sich für Ihre richtige Kaufentscheidung! Handeln Sie die Aktie in Deutschland, rate ich Ihnen zu einem Verkaufslimit knapp unterhalb des letzten Euro-Kurses.

An den Immobilien-Unternehmen Welltower und Swiss Prime werde ich Stand heute langfristig festhalten. Sie stellen als sog. Depotstabilisatoren das harte Fundament des Dividendendepots dar. Swiss Prime stufe ich weiterhin als Kauf ein.

 

 

 

Extra Space Storage Inc.

Empfehlung: verkaufen (bestens)

Börsenplatz: NYSE

Welltower REIT / Swiss Prime Site AG

Empfehlung: halten

7. Juli 2021

Neues iPhone in den Startlöchern – Apple-Aktie gefragt

Voraussichtlich im September wird Apple die Modelle der neuen iPhone-13-Serie an den Markt bringen. Die Investoren nehmen dieses Ereignis bereits vorweg und haben die US-Aktie in den vergangenen Tagen stark gekauft. So verteuerte sich die Apple-Aktie auf Wochensicht um knapp über 4 %. Der positive Trend sollte zunächst anhalten. Erfahrungsgemäß ist die Aktie im Vorfeld der Markteinführung der neuen iPhone-Modelle immer besonders stark im Fokus der Investoren.

Hilfreich wirkte zudem, dass der koreanische Konkurrent Samsung für das abgelaufene Quartal einen massiven Gewinnschub in Höhe von 53 % in Aussicht gestellt hat. Dabei holten sich die Koreaner die Gewinndynamik zwar aus dem Verkauf von Speicherchips. Doch freilich sind auch die Samsung-Smartphones alles andere als Ladenhüter. Hier gilt: Smartphone ist unverändert ein attraktives Geschäft für die Branche.

Wir bleiben hier unverändert investiert und lassen den Buchgewinn weiter reifen.

Empfehlung: halten

7. Juli 2021

Zur Rose-Konkurrent Shop Apotheke strauchelt – Wann kaufen wir nach?

Die deutsch-niederländische Online-Apotheke Shop Apotheke konnte ausweislich vorläufiger Zahlen den Umsatz im zweiten Quartal nur noch um 7,5 % auf 250 Millionen Euro steigern. Für das Vorquartal hatte das Unternehmen noch ein Umsatzwachstum von über 20 % gemeldet. Dabei bereitete Shop Apotheke offenbar der Bezug des neuen Logistikzentrums Sevenum (Niederlande) einige Probleme. Ferner musste man einen leichten Umsatzrückgang bei den verschreibungspflichtigen Präparaten hinnehmen. Nun wackelt also die Jahresprognose des Online-Versenders. Auf Wochensicht ermäßigte sich die Aktie der Shop Apotheke um rund 17 %.

Diese Nachrichten wirkten sich auch ungünstig auf die Aktie der Zur Rose aus, die auf Wochensicht rund 9 % abgab. Man geht nun am Markt davon aus, dass auch die Schweizer in den vergangenen Monaten keine Bäume ausgerissen haben. Was ist nun hier zu tun?

Zunächst stufe ich die Aktie der Zur Rose auf Halten herab. Am 18. August wird das Unternehmen schließlich aus dem 1. Halbjahr berichten. Ich gehe davon aus, dass sich dabei ein ähnlich durchwachsenes Bild wie beim Konkurrenten Shop Apotheke zeigen wird. Anschließend sollten dann alle negativen Informationen im Kurs der Aktie eingearbeitet sein. Dann werden wir wahrscheinlich in der Position nochmals nachsatteln, um den Einstandskurs von 365 CHF für uns zu vergünstigen.

Fazit: Halten Sie an der Position Zur Rose fest. Zu geeigneter Zeit werden wir dann einen Nachkauf ins Auge fassen.

Empfehlung: halten

7. Juli 2021

Ericsson-Technologie für die Cloud 2.0?

Der Netzwerkausrüster Ericsson hat einen beachtlichen Vertriebserfolg in Malaysia gelandet. Dort wird man nun nächstens das Mobilfunknetz etappenweise auf den neuen 5G-Standard heben. Insgesamt will sich das südostasiatische Land den Ausbau seiner Kommunikations-Infrastruktur rund 2,7 Milliarden USD kosten lassen. Leider konnte ich nicht in Erfahrung bringen, wie viel von diesen Investitionen in den Kassen von Ericsson hängen bleiben.

Warum findet dieser eher mittelvolumige Auftrag am Markt solche Beachtung? Üblicherweise ist Südostasien chinesischer Hinterhof. Dort sind ethnische Chinesen in der Wirtschaft sehr oft einflussreich. Gleichwohl setzten sich die Schweden in einer öffentlichen Ausschreibung gegen Huawei und ZTE aus China durch. Ferner distanzierte man Nokia, Samsung, NEC und Cisco, die sich Hoffnungen zumindest auf Teilaufträge gemacht hatten. Nun bin ich gespannt, ob die Schweden auch in der Nachbarschaft punkten werden. Insgesamt ist Südostasien mit Ausnahme des Stadtstaates Singapur in puncto 5G noch eine ziemlich grüne Wiese.

Unterdessen meldete Ericsson eine neue Kooperation mit Google Cloud. Dabei plant Google offenbar den Aufbau einer großflächigen Edge-Struktur. Zur Erläuterung: In der Branche geht man immer mehr dazu über, die großen und zentralen Cloud-Server durch viele kleine und dezentral angeordnete sog. Edge-Server abzulösen. Diese Server stehen also quasi um die Ecke (engl. Edge) und sind nicht mehr Hunderte Kilometer entfernt. Die Umstellung von Cloud- auf Edge-Computing ist jetzt nicht die nächste große Technologie-Revolution. Es ist allerdings ein lukratives Betätigungsfeld für Netzwerkausrüster wie Ericsson.

Ich bestätige meine Kaufempfehlung für die Aktie der Ericsson.

Empfehlung: kaufen bis 10,90 EUR

Börsenplatz: Tradegate

7. Juli 2021

ElringKlinger folgt Tesla – Gegenwärtige Schwäche der Aktie unbegründet

Der Autozulieferer ElringKlinger wird in San Antonio (Texas) eine weitere Produktion eröffnen. Aus den Unterlagen der örtlichen Kommunalverwaltung geht hervor, dass die Stadtregierung das Vorhaben der Schwaben mit rund 200.000 USD subventionieren wird. Dafür wird Elring bis 2024 am Standort knapp 17 Millionen USD investieren. Ferner erfahren wir aus den Unterlagen, dass der neue Elring-Standort zur Stärkung der „Lieferbeziehungen zu einem führenden Hersteller von E-Fahrzeugen und Batterien“ dient.

Wir dürfen getrost davon ausgehen, dass hiermit der US-Autobauer Tesla gemeint ist. Das US-Unternehmen baut nämlich aktuell eine neue Giga-Fabrik in Austin, also in unmittelbarer Nachbarschaft. ElringKlinger veranstaltet regelmäßig um seine Kundenkartei eine gewisse Geheimniskrämerei. Ich bin mir dennoch ziemlich sicher, dass die Schwaben bereits seit 2019 Tesla-Partner sind und dem US-Autobauer im Wesentlichen Leichtbauteile aus Kunststoffspritzguss zuliefern. Diese Zusammenarbeit wird man nun in den kommenden Jahren intensivieren.

Indessen wird die Landesregierung in Stuttgart weitere Mittel für die Entwicklung und Erforschung der Brennstoffzelle lockermachen. Das erklärte Ziel der grün-schwarzen Regierung: Der Südwesten soll zu einem Zentrum alternativer Antriebstechnologien umgebaut werden. Dazu wird man in der Landeshauptstadt fast 360 Millionen Euro lockermachen, sofern der Bund ebenfalls fördert. Nutznießer der neuen Gelder sollen vor allem Daimler, Bosch sowie ElringKlinger sein.

Fazit: Elring zeigt, dass man in der Gegenwart angekommen ist. Zahlreiche Komponenten und Bauteile des Unternehmens lassen sich antriebsübergreifend einsetzen. Daneben arbeitet man stramm an der Wasserstoff-Zukunft und freut sich hier nun über weitere Unterstützung seitens der Politik.

Die gegenwärtige Schwäche der Elring-Aktie ist sachlich nicht begründet. Aber wir lassen dem Markt seinen Willen. Sobald sich die Bären hier ausgetobt haben, stufe ich die Aktie wieder auf Kaufen herauf.

Empfehlung: halten

30. Juni 2021

Albemarle und Livent: Tötet die neue Natrium-Batterie den Lithium-Boom?

In Großbritannien ist dem Batterieentwickler Faradion offenbar der technologische Durchbruch bei der Entwicklung lithiumfreier E-Batterien gelungen. Gleichlautende Nachrichten erreichen uns unterdessen aus China. Hier war offenbar der Tesla-Zulieferer CATL mit einem ähnlichen Akku-Typ erfolgreich.

Die neuen Natrium-Ionen-Akkus sollen im Vergleich zu konventionellen Lithium-Speichern drei zentrale Vorteile haben. Erstens sind diese Akkus offenbar weniger kälteempfindlich. Zur Erinnerung: In der letzten Kältewelle sind in Berlin mehrere E-Busse des öffentlichen Nahverkehrs liegen geblieben. Außerdem gilt der neue Batterietyp als sicherer und möglicherweise auch umweltfreundlicher. So können Natrium-Akkus vollständig entladen werden und müssen dann etwa beim Transport nicht als Gefahrengut deklariert werden. Drittens: Das neue System ist frei von den teuren Rohstoffen Lithium, Kobalt und Kupfer und bietet daher möglicherweise Kostenvorteile gegenüber den diversen Lithium-Batterien.

Es bedarf keiner besonderen Erwähnung, dass die Entdeckung bzw. Entwicklung einer lithiumfreien E-Batterie geeignet ist, die Axt an das Geschäftsmodell der Lithium-Förderer Albemarle sowie Livent zu legen. Ferner kann eine solche Entwicklung auch die verschiedenen Batterie-Entwickler wie das Startup Quantumscape schwer beschädigen. Hier setzt man bekanntlich stark auf das Lithium-System.  

Faradion wird nach eigenen Angaben im kommenden Jahr bereits eine kleine Serienproduktion der Natrium-Ionen-Speicher starten. Gleichwohl bin ich noch nicht beunruhigt. Ich weiß nämlich, dass die Tech-Szene gelegentlich zum euphorischen Überschwang neigt und vorschnell allerorten bahnbrechende Durchbrüche vermutet. So wurde uns beispielsweise 2016 ein Zink-Mangan-Akku als neue Wunderbatterie verkauft, die die letzte Stunde für die Lithium-Systeme einläuten sollte. Aus der Grundlagenforschung ist diese vermeintliche Wunderbatterie allerdings nie herausgetreten.  

Als Tech-Investor müssen wir natürlich technologische Neuentwicklungen immer im Blick haben. Denn solche technologischen Konkurrenzverhältnisse – also Natrium- versus Lithium-Batterie oder Brennstoffzelle versus Lithium-Batterie – können für Unternehmen und dann auch ihre Aktionäre sehr gefährlich werden. Ein solches Szenario sehe ich derzeit allerdings für Albemarle oder Livent nicht.  

Ich bestätige meine Kaufempfehlung für die Aktie der Livent. An Albemarle halten wir unverändert fest.

Livent Corp.

Empfehlung: kaufen bis 18,00 USD

Börsenplatz: NYSE

Albemarle Corp.

Empfehlung: halten

29. Juni 2021

Encavis: Charttechnik spricht für günstige Kaufgelegenheit

Die Aktie der Encavis hat nach einer starken Kursrally in den vergangenen Monaten spürbar korrigiert. So sackte der Strom-Titel von einem Rekordhoch bei rund 25 auf teilweise unter 15 Euro ab. Diese Korrekturwelle läuft nun aus. Der Chart, den ich am rechten Rand für Sie abgebildet habe, lässt den Schluss zu, dass die Encavis-Aktie nun zumindest in eine Phase der Bodenbildung eingetreten ist. Optimistisch kalkuliert dürfen Sie davon ausgehen, dass der Boden bei knapp 15 Euro eine Art Mindestkurs darstellt, mit dem wir in den kommenden Wochen planen können.

Ich stufe die Aktie für die Neuleser unter Ihnen daher wieder auf Kaufen herauf. Fassen Sie zu Kursen bis 17 Euro zu, sofern Sie noch nicht engagiert sind.

Unterdessen meldete das Unternehmen die Details des abgeschlossenen Dividendenprogramms. Danach haben sich 42 % der Aktionäre für die neuen Aktien entschieden. Auf diese Weise sparte das Unternehmen rund 12 Millionen Euro ein. Per saldo wurden rund 814.000 neue Aktien ausgegeben. Insgesamt schüttete Encavis Bardividenden in Höhe von knapp 27 Millionen Euro aus.

Aus Sicht der Unternehmensführung war das Dividendenprogramm kein voller Erfolg. So hatten sich im Vorjahr noch 62 % der Einzelaktionäre für die neuen Aktien entschieden. Diesmal dämpfte allerdings die eingangs angesprochene Korrektur im Vorfeld des Dividendenprogramms offenbar die Begeisterung der Investoren für die Klima-Aktie.

Für uns hat die Zurückhaltung unserer Kollegen allerdings Vorteile. Dadurch, dass relativ wenige neue Aktien zugeteilt werden konnten, verwässert sich der Gewinn pro Aktie für uns nur um 0,6 %. Folglich legte der Titel auf Wochensicht um fast 5 % zu. Dieser Kursanstieg beschert Ihnen wiederum einen Buchgewinn in Höhe von rund 1,70 Euro je neuer Aktie. Zur Erläuterung: Sofern Sie die neuen Aktien bezogen haben, haben Sie rechnerisch für einen Anteilsschein 14,60 Euro bezahlt. Derzeit kosten diese Anteile, die Sie erstmals am 7./8. Juli handeln können, allerdings bereits über 16 Euro. Das ist bislang also ein lohnendes Geschäft für uns.

Aktie findet Bodenbildung

Empfehlung: kaufen bis 17,00 EUR

Börsenplatz: Xetra

29. Juni 2021

BASF macht ernst und steigt in die Produktion von Windstrom ein

Der deutsche Chemie-Gigant BASF macht ernst und wird gemeinsam mit dem schwedischen Stromerzeuger Vattenfall die größte Meereswindanlage der Welt errichten. Das Projekt „Hollandse Kust Zuid“ wird rund 25 Kilometer vor der niederländischen Küste entstehen und soll bis zu 1,5 Milliarden Watt produzieren. Die beiden Unternehmen veranschlagen für die Anlage Kosten von rund 3,2 Milliarden Euro. BASF wird davon die Hälfte schultern.

2023 sollen dann die Windräder anlaufen und das BASF-Werk Antwerpen mit klimaneutralem Strom beliefern. Dort befindet sich nach Ludwigshafen die wichtigste Produktion der Deutschen. Auch das Stammwerk Ludwigshafen soll in absehbarer Zeit mit eigenem Ökostrom versorgt werden. Hierfür plant man gemeinsam mit RWE eine Windanlage in der deutschen Nordsee. Mittelfristig möchte BASF zur Refinanzierung der gewaltigen Investitionskosten einige Kapitalanteile der beiden Windprojekte an Investoren – etwa aus der Versicherungsbranche – durchreichen.

Einige Infos zum Hintergrund: Chemie ist ein ausgesprochen energie-intensives Geschäft. BASF tritt nun die Flucht nach vorne an und forciert die Umstellung auf klimaneutrale Versorgung, um sich auf diese Weise Preisvorteile im internationalen Wettbewerb zu sichern. Derzeit kostet in der EU die Emission einer Tonne CO2 bereits 55 Euro und damit so viel wie noch nie zuvor. Seit Jahresbeginn zog der Preis pro CO2-Zertifikat um fast 70 % an. Industrie-Unternehmen, die diese Zertifikate auch künftig noch in rauen Mengen kaufen müssen, werden nicht konkurrenzfähig sein.

Ein anderes Energiethema: Die Preise für Rohöl sind in den letzten 12 Monaten je nach Sorte zwischen 70 (Brent) und 100 % (WTI) gestiegen. BASF verfügt bekanntlich mit der Tochter Wintershall über eine kleine, aber feine Öl- und Gasförderung. Dieser Tochter geht es also momentan sehr gut. Diese Tatsache ist im aktuellen Kurs der BASF-Aktie völlig unterbelichtet.

Ich bestätige meine Kaufempfehlung für die Aktie der BASF. Der Chemie-Titel blieb zuletzt spürbar hinter dem DAX zurück. Das ist überhaupt nicht gerechtfertigt. Also, wer noch nicht investiert ist, holt das jetzt bitte nach! Hier finden Sie gleichermaßen Substanz wie auch attraktive Kursperspektive.

Empfehlung: kaufen (billigst)

Börsenplatz: Xetra

23. Juni 2021

Zur Rose:
E-Rezept startet sehr gemütlich – Aktie wieder im NextGeneration-Depot

Am 1. Juli wird in der Region Berlin-Brandenburg der Testbetrieb für die Einführung des digitalen E-Rezeptes in Deutschland starten. Dabei legen alle Seiten eine gewisse Gemütlichkeit an den Tag. So beginnt das Pilotprojekt exakt mit einer Apotheke, einer Arztpraxis und einem Patienten. Erst zum Ende des dritten Quartals sollen in der Testregion 50 Arztpraxen und 120 stationäre Apotheken an das neue System angebunden sein.

Laut Gematik GmbH (Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte) sei dieser vorsichtige Start mit nur einer Handvoll Teilnehmern so geplant gewesen. Das ist Blödsinn. Tatsache ist, dass das neue digitale System schlichtweg noch nicht funktioniert. Der Start in die Pilotphase kann als halbwegs misslungen bezeichnet werden. Schon zuvor hielten sich in der Szene hartnäckig Gerüchte, dass die Einführung des E-Rezeptes verschoben werden muss.

Der schleppende Anlauf des Projektes ist sicherlich keine perfekte Nachricht für die Online-Apotheken. Das deutsche Gesundheitssystem ist nicht der Ort der raschen Disruption. Hier gilt: Gut Ding will Weile haben. Die Einführung des E-Rezeptes sehe ich dennoch nicht in Gefahr.

Aufgrund dieser Nachrichten verloren die Aktien der Zur Rose sowie der Shop Apotheke zuletzt spürbar. So konnte ich heute Morgen die Aktie der Zur Rose exakt zum genannten Kauflimit in Höhe von 365 CHF in das NextGeneration-Depot einbuchen. Ich rate hier weiterhin zum Kauf, sofern Sie noch nicht engagiert sind.

Empfehlung: kaufen bis 365,00 CHF

Börsenplatz: Zürich

23. Juni 2021

Chip-Mangel trifft indirekt auch Polytec – Aktie wieder kaufenswert

Die Begeisterung der Investoren für Auto-Aktien hat sich in den vergangenen Tagen spürbar abgekühlt. Der Hintergrund: Der Versorgungsengpass bei Mikrochips und anderen elektronischen Bauteilen hält an. Erst gestern meldete beispielsweise BMW, dass man heuer bereits einen Produktionsrückstand in Höhe von 30.000 Einheiten aufgebaut hat. Im VW-Stammwerk in Wolfsburg ruht momentan noch bis einschließlich Freitag (25. Juni) die Arbeit in der Montage, im Karosseriebau sowie in der Lackiererei.

Wenn die Produktion bei den Autobauern angehalten wird, spürt dies der Zulieferer Polytec quasi postwendend. So verlor die Aktie auf Wochensicht knapp 4 %. Wenn man den Einschätzungen des VW-Einkaufsvorstands Murat Aksel Glauben schenkt, wird sich an der Unterversorgung in den kommenden 5 Wochen nicht viel ändern. In diesem Zeitraum werden die deutschen Autobauer immer wieder auf das Instrument der Kurzarbeit zurückgreifen. Hernach sollte sich die Situation allerdings allmählich entspannen. So geht BMW davon aus, dass man den Produktionsrückstand im zweiten Halbjahr aufholen wird.

Aussichtsreiche Aktien kauft man bei schlechten Nachrichten. Folglich stufe ich die Aktie der Polytec nun wieder auf Kaufen herauf. Diese Aufstufung richtet sich insbesondere an die Neuleser der letzten Wochen, die die Aktie bislang noch nicht erwerben konnten. Fassen Sie in Wien zu Kursen bis 11,80 Euro zu! Kleinere Volumina handeln Sie mit gleichem Limit hierzulande beispielsweise über den Handelsplatz Tradegate.

Empfehlung: kaufen bis 11,80 EUR

Börsenplatz: Wien

23. Juni 2021

ElringKlinger umreißt Wasserstoff-Strategie – 1 Milliarde Umsatz angepeilt

Bereits 2017 hatte der Vorstand der ElringKlinger in einem internen Strategiepapier festgelegt, dass der Autozulieferer wesentlich auf die Brennstoffzellen-Technologie setzen wird. 2019 hat man in einer Markteinschätzung schließlich geschrieben: Der Brennstoffzellenmarkt wird nach der ersten Hochlaufphase spätestens zwischen 2025 und 2030 richtig anziehen.

In diesem Jahr ist der schwäbische Autozulieferer nun in die Hochlaufphase eingestiegen und baut nun gemeinsam mit dem französischen Zulieferer Omnium Plastic eine eigene Produktion (EKPO Fuel Cell Technologies) auf. Bereits im nächsten Jahr soll hier ein Großauftrag aus den Niederlanden in Serienproduktion bearbeitet werden. Im Branchenvergleich legen die Schwaben und die Franzosen ein beachtliches Tempo an den Tag. Schließlich basteln die meisten Konkurrenten der Branche immer noch an begrenzten Pilotprojekten herum und sind vom Start in die Serienproduktion weit entfernt.

ElringKlinger wird sein Angebot dabei im Wesentlichen auf Brennstoff-Technologie für leichte und mittelschwere Transporter, die in Städten kreisen, konzentrieren. Direkt gesprochen: Man zielt auf Logistiker und Paketdienste wie etwa Amazon oder DHL. Diese Planung hat Hand und Fuß, schließlich haben sich viele Liefer-Unternehmen ehrgeizige Klimaziele gesetzt und bauen jetzt schon ihre Flotten entsprechend um. Die Schwaben sehen in diesem Segment langfristig für sich ein Umsatzpotenzial von bis zu 1 Milliarde Euro. Zur Einordnung dieser Zahl: Elring wird im laufenden Jahr einen Konzernumsatz in Höhe von rund 1,6 Milliarden Euro erzielen.  

Lassen Sie mich abschließend den Zusammenhang zum Polytec-Beitrag herstellen. Selbstredend leidet Elring ebenfalls unter den diversen Produktionsstopps der Autobauer. So ermäßigte sich die Aktie auf Wochensicht spürbar.

Gleichwohl halte ich bis auf Weiteres an der Aktie fest. Kurzfristig ist das konventionelle Geschäft für Elring relevant. Sollte der Einstieg in die Serienproduktion von Brennstoffzellen 2022 gelingen, wird dies der Aktie zusätzlichen Schub verleihen.

Empfehlung: halten

23. Juni 2021

Jerome Powell schiebt Extra Space-Aktie an – Kurzfristig keine Zinswende

In dieser Woche rückte der Depotstabilisator Extra Space Storage erfreulich voran und verteuerte sich um knapp 2 %. Die Immo-Aktie profitierte dabei von den letzten Einlassungen des Präsidenten der US-Notenbank Federal Reserve. Jerome Powell erklärte im Rahmen einer Anhörung im US-Repräsentantenhaus, dass eine kurzfristige Zinswende sehr unwahrscheinlich sei. Zwar habe man die jüngsten Inflationstendenzen in den USA unterschätzt. Gleichwohl hält der oberste Währungshüter die aktuelle Inflation von 5 % wesentlich für coronabedingt. Hier wirkten Basiseffekte, die in absehbarer Zeit an Wirkung verlieren werden. Stand heute wird die US-Notenbank den Leitzins 2023 zweimal in Schritten von jeweils 0,25 % anheben.

Diese Grundkonstellation ist für das Geschäftsmodell der Extra Space wie gemalt. Die US-Konjunktur erholt sich spürbar, sodass die Unternehmen weiterhin neue Lagerflächen (Self Storage) nachfragen. Gleichzeitig fällt der Anstieg des Marktzinses aufgrund der zuvor skizzierten US-Geldpolitik zunächst flach aus. Deshalb kann Extra Space mit günstigem Fremdkapital weiterhin expandieren. So erwarb das Immo-Unternehmen in dieser Woche eine kleinere Anlage im US-Bundesstaat Maryland für etwas über 18 Millionen USD.  

Chartkommentar: Im Januar startete die Extra Space-Aktie eine veritable Kursrally, die immer noch anhält. Allein in den vergangenen 3 Monaten rückte der US-Titel um über 27 % vor. Das ist viel Holz für eine Immo-Aktie. So wird der Kurs sicherlich nächstens eine Pause einlegen und dabei auch noch einmal unter die Marke von 160 USD „schauen“. Solche Zwischenkorrekturen sind allerdings unschädlich und bestätigen letztlich nur den intakten Aufwärtstrend (grüne Linie).

Wir bleiben in der stabilen und verlässlichen US-Aktie zunächst investiert.

Kursrally seit Jahresanfang

Empfehlung: halten

17. Juni 2021

Vodafone Deutschland bleibt Ericsson treu – Aktie jetzt wieder kaufen

Die Deutschland-Tochter des britischen Mobilfunkers Vodafone wird ihr Kernnetz in Deutschland mit der Technologie der Ericsson auf den neuen Mobilfunkstandard 5G aufrüsten. Eine entsprechende Vereinbarung mit einer Laufzeit von 5 Jahren unterzeichneten die beiden Unternehmen heute in Düsseldorf. Die Entscheidung der Vodafone Deutschland zugunsten der Schweden war am Markt erwartet worden. Beide Unternehmen arbeiten europaweit bereits seit Jahren zusammen. So hat Ericsson bereits das LTE-Netz für Vodafone in Deutschland aufgebaut.

Nach eigenen Angaben laufen gegenwärtig 40 % der mobilen Datenkommunikation über Netze, die das schwedische Unternehmen installiert hat. Dabei haben die Schweden zuletzt – mit kleiner Unterstützung der Politik – auch im 5G-Segment die globale Marktführerschaft errungen. Die Angriffe der chinesischen Konkurrenten Huawei und ZTE konnte man weitgehend parieren.

Die schlechten Nachrichten für uns als Ericsson-Aktionär: Insgesamt schreitet die Verbreitung des 5G-Standards in Europa nur langsam voran, wie auch das Beispiel Vodafone zeigt. Erst jetzt gönnen uns die Briten 5G. Folglich liegt die Marktdurchdringung des Mobilfunkstandards – gemessen an 5G-fähigen Handy-Verträgen – in Europa erst bei 1 %. Zum Vergleich: In Korea oder China kann bereits jeder 10. Nutzer die schnelle 5G-Kommunikation zumindest zeitweise nutzen.

Das ist kein Ruhmesblatt für den Technologie-Standort Europa. Andererseits können wir diesen Befund auch antizyklisch nehmen: Ericsson hat hierzulande und in unserer Nachbarschaft noch viel zu tun. Erst 2026 wird 5G in Europa auf eine Durchdringung von knapp 70 % kommen.

Meine Empfehlung: 5G hat nicht das ganz Zeug zum großen Boom. Gleichwohl bietet der neue Standard für Unternehmen wie Ericsson langfristig reichlich Wachstumspotenzial. Nachdem die Ericsson-Aktie zuletzt etwas müde war, stufe ich den Schweden-Titel nun wieder auf Kaufen herauf.

Diese Kaufempfehlung richtet sich besonders an die Neuleser, die in den letzten Wochen zu uns gestoßen sind. Holen Sie sich jetzt die Ericsson-Aktie zu Kursen bis 10,90 Euro und profitieren Sie wieder ein Stückchen mehr von den Vorzügen meiner Depotstrategie!      

Empfehlung: kaufen bis 10,90 EUR

Börsenplatz: Tradegate

16. Juni 2021

Livent erhöht Kapital – Aktie gerät unter Abgabedruck

Der US-Lithiumförderer Livent wird sein Aktienkapital erhöhen und im Rahmen dieser Maßnahme mindestens 14,5 Millionen neue Aktien anbieten. Die neuen Stücke werden 17,50 USD kosten. Dadurch fließen dem Unternehmen frische Mittel in Höhe von über 250 Millionen USD zu.

Durch die Kapitalmaßnahme steigt die Anzahl der Livent-Aktien um mindestens 9 %. In der Folge ermäßigte sich der Kurs der US-Aktie spürbar und läuft gegenwärtig auf den Ausgabepreis der neuen Aktien in Höhe von 17,50 USD zurück.

Zuvor hatte ich die Aktie gemäß meiner Empfehlung in das NextGeneration-Depot eingebucht. Wir sind also von der Nachricht zunächst auf dem falschen Fuß erwischt worden. Gleichwohl gilt: Solche Maßnahmen belasten die Kursentwicklung einer Aktie üblicherweise nur kurzfristig. Langfristig werden wir profitieren, wenn wir unterstellen, dass die Unternehmensführung das frische Kapital sinnvoll für weiteres Wachstum einsetzt.

Bereits in der Empfehlung, die Sie unverändert auf der Webseite finden, habe ich erläutert, dass die Amerikaner die bestehende Produktion in Argentinien ausbauen möchten. Ferner wird man das Whabouchi-Projekt in Québec gemeinsam mit einem Partner wiederbeleben.

Bei der Bestimmung des Kaufzeitpunktes (Timing) hatte ich wenig Glück. Gleichwohl bin ich von der Lithium-Aktie unverändert überzeugt und bestätige meine Kaufempfehlung. Fassen Sie jetzt zu Kursen bis 18 USD zu, sofern Sie noch nicht investiert sind.   

Empfehlung: kaufen bis 18,00 USD

Börsenplatz: NYSE

16. Juni 2021

Zur Rose: Ich hebe Kauflimit auf 365 Franken an

Hand aufs Herz! Da habe ich uns alle doch etwas genervt. Zuletzt hatte ich das Kauflimit für die Aktie der Zur Rose auf 315 CHF angehoben. Das war allerdings zu knapp, sodass wir die Schweiz-Aktie wieder nicht in unser Depot aufnehmen konnten.

Ich bestätige meine Kaufempfehlung für die Aktie der Zur Rose und hebe dafür das Kauflimit auf 365 CHF an. Sollte die Aktie auch diesmal nicht den Weg in das NextGeneration-Depot finden, werde ich mich anderweitig orientieren.

Empfehlung: kaufen bis 365,00 CHF

Börsenplatz: Zürich

16. Juni 2021

Encavis: Nehmen Sie die neuen Aktien und erhöhen Sie für sich die Dividendenrendite

Im Segment der Klima- bzw. GreenTech-Aktien bahnt sich eine Trendwende an. So waren Titel wie Vestas, Siemens Gamesa und auch Encavis in den vergangenen Tagen wieder gesucht. Der Hintergrund: Die G7-Staaten hatten sich jüngst in großer Harmonie nochmals zu den Zielen des Pariser Klimaabkommens bekannt. Danach sollen die führenden Volkswirtschaften der G7 bis 2050 klimaneutral arbeiten. Bis Ende dieses Jahrzehnts soll der Ausstoß klimaschädlicher Gase – im Vergleich zu 2010 – mindestens halbiert werden. Diese Ziele sind bekanntlich nur erreichbar mit den Produkten und Dienstleistungen der GreenTech-Unternehmen.

Die Aktie der Encavis zog auf Wochensicht um knapp 4 % an und notiert nun wieder deutlich über 14,60 Euro. Damit rechnet es sich für uns, statt der Bardividende die neuen Aktien zu nehmen. Meine Rechnung ist einfach: Rechnerisch bezahlen Sie für eine neue Encavis-Aktie im Rahmen des Dividendenprogramms 14,60 Euro. Tatsächlich sind diese Aktien heute bereits rund 15,70 Euro wert. Die neuen Stücke sind voraussichtlich ab dem 7. Juli börslich handelbar.

Weisen Sie nun Ihren Broker an, Ihnen die neuen Aktien zu beschaffen! Auf diese Weise steigern Sie übrigens indirekt die Nettodividende je Alt-Aktie von 0,20 auf knapp 0,22 Euro. Da müssen wir nicht lange überlegen.

16. Juni 2021

Albemarle will Ertrag aus Soleverdunstung massiv steigern

Der marktführende Lithiumförderer Albemarle arbeitet gegenwärtig an einem technischen Verfahren, das den Ertrag pro Einheit deutlich verbessern wird. Zu Deutsch: Gegenwärtig ziehen Lithiumförderer aus dem Salzwasser des Salar de Atacama im südamerikanischen Lithium-Dreieck nur rund 50 bis 55 % des tatsächlich vorhandenen Lithiums. Der Rest geht aktuell praktisch verloren.

Nun wird Albemarle die Produktionsanlagen entsprechend ertüchtigen. Künftig rechnet man damit, den Ertrag pro Einheit abgepumpten Salzwassers auf bis zu 85 % zu steigern. Die Maßnahme wird das US-Unternehmen zunächst knapp 200 Millionen USD kosten. Bereits in 18 Monaten soll sich das neue Verfahren auf den Ertrag der chilenischen Standorte auswirken.

Vielleicht ein kleines Problem: Derzeit gilt Chile als wirtschaftsfreundlich und politisch relativ stabil. In diesem November stehen in der Anden-Republik allerdings Wahlen an. Möglicherweise werden dann eher wirtschaftsferne politische Kräfte in die Verantwortung gewählt, die sich für eine höhere steuerliche Belastung der dort aktiven Rohstoff-Unternehmen aussprechen werden.  

Albemarle-Chef Kent Masters hat allerdings erklärt, dass man die politische Situation in Chile gerade im Hinblick auf die anstehenden Investitionen genau geprüft hat. Man hat Vertrauen in den Standort und wird dort auch künftig investieren.

Abschließend ein Blick auf die Lithium-Preise: Nach einem scharfen Preisaufschwung zu Jahresbeginn (+96 %) stagnieren die einschlägigen Lithium-Notierungen derzeit. So kostet eine Tonne hochreines Lithiumcarbonat – auf Monatssicht praktisch unverändert – derzeit 89.000 chinesische Yuan oder umgerechnet rund 11.480 Euro.

Wir bleiben unverändert investiert.    

Empfehlung: halten

16. Juni 2021

Welltower schafft Wende und meldet steigende Belegungsrate

Es ist so weit: Der US-Betreiber von Senioreneinrichtungen Welltower meldete erstmals seit dem Ausbruch der Pandemie wieder eine steigende Belegungsrate. So waren Ende April 74 % der Kapazitäten belegt. Im Vergleich zum Vormonat entspricht dies einem Zuwachs in Höhe von 0,8 %.

Auf den ersten Blick wirkt dieses Wachstum nicht sonderlich beeindruckend. Ohne Frage ist auch eine Leerstandsquote von 26 % immer noch ein sehr ungünstiger Wert. Gleichwohl gehe ich davon aus, dass das US-Immobilien-Unternehmen nun die Trendwende geschafft hat. Offenbar empfinden US-Senioren Altersresidenzen oder Pflegeeinrichtungen der Welltower nicht mehr als Gesundheitsrisiko.

Ich erwarte, dass sich der Trend fortsetzen wird. Welltower darf sich ab jetzt also netto wieder über frische Zugänge in den Einrichtungen freuen. Mittelfristig sollte das Geschäftsmodell wieder zu alter Stärke zurückkehren. Letztlich arbeitet der demografische Wandel dem US-Unternehmen in die Hände. Die Pandemie hat diesen Trend ohne Frage erheblich gestört. Sie wird ihn allerdings nicht umkehren.

Chartkommentar: Die Immo-Aktie entwickelte sich in den letzten 12 Monaten unter geringen Schwankungen aufwärts. Die Investoren fassen zunehmend wieder Vertrauen zum Geschäftsmodell der Welltower. Aktuell fehlen der US-Aktie noch rund 10 USD auf ihr historisches Allzeithoch von rund 92 USD.

Unterdessen hat die Unternehmensführung die eigenen Schätzungen für das laufende Quartal angehoben. Bislang rechnete man mit einem operativen Ergebnis – wesentlich aus den Mieteinnahmen bestehend – von mindestens 72 US-Cent je Aktie. Nun hält man im Quartal sogar bis zu 79 US-Cent je Aktie für möglich.  

Ich plane unverändert langfristig mit der Aktie der Welltower. Bleiben Sie also dabei!

Welltower steigt stetig

Empfehlung: halten