11. Dezember 2019

Tomra will Kunststoff in großem Stil wiederaufarbeiten

Derzeit nehmen die Tomra-Pfandsysteme weltweit rund 40 Milliarden gebrauchte Getränkebehälter pro Jahr entgegen. Diese Flaschen und Behälter sind im Wesentlichen aus Glas und daher sehr gut wiederverwertbar (geschlossener Kreislauf). In Deutschland erreichen wir mittlerweile – auch dank der freien Glascontainer ­– Recyclingquoten bei Glas von nahezu 100 %.

Weit schlechter ist allerdings die Recyclingquote bei den diversen Kunststoffen. Hier werden derzeit lediglich 14 % des anfallenden Volumens wiederaufgearbeitet. Stattdessen gelangen Kunststoffe oft als sog. Microplastik in die Umwelt. Der norwegische Spezialist für nachhaltige Technologien, Tomra, will dies nun ändern. Bis 2030 kann die Recyclingquote für Kunststoff auf 40 % steigern, wie zuletzt der Tomra-Chef Stefan Ranstrand auf der Meeresschutzkonferenz Our Ocean in  Oslo erklärte.

Herr Ranstrand wendet sich dem Kunststoff natürlich nicht nur aus ökologischen Gründen zu, sondern weil dieses Marktsegment, wie die Recyclingquote verrät, noch nicht erschlossen ist. Das Glas-Recycling hingegen verspricht künftig nur noch außerhalb Mitteleuropas Wachstum. In Deutschland oder etwa Skandinavien steigen die wiederverwerteten Volumina bei Glas nur noch sehr moderat.

Tomra nutzt geschickt die gegenwärtige Diskussion um das Microplastik sowie das gestiegene Umweltbewusstsein, um neue Märkte bzw. neue Materialien für das Recycling zu erschließen. Ich empfehle die Tomra-Aktie unverändert zum Kauf. 

Empfehlung: kaufen (billigst)

Börsenplatz: Tradegate