19. Januar 2022

Cameco profitiert nicht von Kasachstan-Krise – Absicherung erforderlich!

Sicherlich haben Sie der Medienberichterstattung entnommen, dass die zentralasiatische Republik Kasachstan in den vergangenen Tagen und Wochen von massiven und blutigen Protesten gegen die Regierung erschüttert worden ist. Im Zuge dieser Ereignisse kamen am Markt Spekulationen auf, dass die Uranversorgung in Gefahr sei. Zur Info: In der Region lagern umfangreiche Vorkommen und Reserven des Metalls. Das kasachische Bergbauunternehmen Kazatomprom steht als Marktführer für 24 % der globalen Produktion.

Cameco und auch andere nordamerikanische Uranförderer versicherten gleichzeitig, dass man jederzeit bereit sei, einen denkbaren Lieferausfall aus der Krisenregion auszugleichen. Am Ende ist schließlich für den geübten Marktbeobachter der Eindruck entstanden, dass der Markt derzeit großzügig mit Uran versorgt ist.

Deshalb zogen auch positive Nachrichten für die Branche aus Europa nicht. Hier zeichnet sich ab, dass die kritische Haltung Berlins zur Kernkraft nicht mehrheitsfähig ist. Wahrscheinlich wird also die Kernkraft in die sog. EU-Taxonomie als klimaneutral aufgenommen. Eine solche Maßnahme würde langfristig mehrere Milliarden Euro für die Branche freimachen.

Aufgrund der allgemeinen Marktunsicherheiten empfehle ich Ihnen, die Aktie der Cameco mit einem Stop Loss abzusichern. Platzieren Sie hierzu am Börsenplatz New York eine SL-Order zu 19,20 USD. In Deutschland setzen Sie die Absicherung auf Tradegate zu umgerechnet 16,90 Euro an.    

Empfehlung: Stop-Loss bei 19,20 USD

Börsenplat: NYSE


 

19. Januar 2022

Unilever-Aktie: Procter & Gamble hilft mit guten Quartalszahlen

Der US-Hersteller von Konsumgütern des täglichen Bedarfs Procter & Gamble hat im abgelaufenen Quartal den Umsatz um 6 % gesteigert. Dabei schluckten die Verbraucher rund um den Globus auch eine durchschnittliche Preiserhöhung von 3 %. Trotz gestiegener Preise gelang dem Unternehmen eine leichte Ausweitung des Absatzes pro Einheit. Erfreulicherweise hat also die gestiegene Inflation nicht zu unerwünschter Konsumzurückhaltung geführt.

Für uns als Unilever-Aktionär ist dieses Zahlenwerk relevant. Denn das Geschäftsmodell der Amerikaner ähnelt stark demjenigen der Unilever. Folglich dürfen wir uns darauf einstellen, dass die Europäer zuletzt auch ganz nett verdient haben. Außerdem zeigen die Procter-Zahlen, dass das Geschäftsmodell auch in einem inflationären Geschäftsumfeld funktioniert, weil man Preissteigerungen auf den Endkunden abwälzen kann.

Nach den Zahlen der Procter & Gamble präsentiert sich die Unilever-Aktie heute sehr robust. Auf Wochensicht hingegen steht für uns ein erheblicher Abschlag zu Buche. Momentan tendiere ich dazu, die Aktie irgendwann in diesem Jahr zu veräußern. Ursprünglich hatte ich den Titel als Dividendenbringer und konservativen Dauerbrenner angeschafft. Nun schmiedet man im Unilever-Management (kostspielige) Pläne zur Marktbeherrschung. Das war nicht der Plan.

Trotzdem: Hier stehen wir nicht unter Entscheidungsdruck. Weitere Kursverluste befürchte ich auf Basis der aktuellen Informationen nicht. Wir bleiben zunächst investiert.

Empfehlung: halten


 

19. Januar 2022

Workday: Holen Sie sich jetzt 40 % Buchgewinn ins Depotkonto

Der Entwickler von Unternehmens-Software Workday ist ein typischer Vertreter des NASDAQ-Segmentes. Wie ich bereits in meinem Marktkommentar dargelegt habe, möchte ich genau hier etwas Risiko aus Ihrem Depot herausnehmen. Deshalb rate ich Ihnen nun zum Verkauf der US-Aktie.

Generell sehe ich derzeit wenig Momentum in dieser Branche, wie auch die jüngsten Geschäftszahlen des Workday-Konkurrenten SAP zeigen. Zuletzt hat sich für uns als Börsianer der Eindruck verfestigt, dass das Cloud-Geschäft nicht genau so funktioniert, wie von den Software-Anbietern geplant. Ich formuliere einfach: Cloud-Software ist eine Miet- oder Abo-Software. Hier generieren die Unternehmen langfristige und verlässliche Umsätze.

Das Modell der Vergangenheit, also der Einmalerwerb der Software-Lizenz, hatte allerdings den Charme, dass sofort und auf einen Schlag erheblich Geld geflossen ist. Konkret: So verschiebt der Siegeszug der Cloud kurzfristige Erlöse in die langfristige Zukunft und belastet folglich die aktuelle Gewinnentwicklung.

Workday hat für uns geliefert, und wir holen uns jetzt den Buchgewinn von rund 40 % aufs Konto. Handeln Sie in New York, verkaufen Sie bestens ohne Limit. Hierzulande rate ich zum Börsenplatz Tradegate. Legen Sie dort sicherheitshalber ein Verkaufslimit knapp unterhalb des letzten Kurses fest! Das Handelsvolumen der US-Aktie auf Tradegate ist eher dünn, sodass hier mitunter zufällige Kurse entstehen, die von der (objektiven) US-Notierung mitunter nach unten abweichen können.

Empfehlung: verkaufen (bestens)

Börsenplatz: Nasdaq


 

17. Januar 2022

Unilever plant Milliarden-Übernahme – Aktie unter Druck

Der britisch-niederländische Markensammler Unilever – u.a. Knorr, Pfanni, Langnese, Domestos oder Axe – steht vor einer milliardenschweren Expansion in das Segment Gesundheit (Consumer Healthcare). Zu diesem Zweck möchte man die entsprechende Sparte des britischen Pharmariesen GlaxoSmithKline für umgerechnet 59,8 Milliarden Euro übernehmen. In Hintergrund mischt hier noch der US-Pharmariese Pfizer mit, der rund ein Drittel der Consumer-Healthcare-Sparte kontrolliert.

Auf diese Weise kann sich Unilever auf einen Schlag ein starkes Portfolio namhafter Marken wie etwa Sensodyne, Paradontox oder Odol Med3 sichern. Ferner greift man damit in das Segment verschreibungsfreier Präparate mit Marken wie Voltaren, Otriven oder Zovirax (Lippenherpes) ein. Das Glaxo-Portfolio wird abgerundet von einigen bekannten Mitteln zur Nahrungsergänzung. So zählen etwa Centrum, Caltrate oder Emergen-C ebenfalls zum Portfolio der GlaxoSmithKline.

Die Übernahmepläne der Unilever sind enorm ambitioniert. Sollte die Transaktion gelingen, wird man – gemessen am Umsatz – hinter Nestlé zur neuen Nr. 2 des Weltmarktes aufsteigen. Trotzdem gerät die Unilever-Aktie heute nach Bekanntwerden der Nachricht unter Verkaufsdruck. Was sind die Hintergründe?

Die Briten von GlaxoSmithKline haben das Angebot heute zunächst abgelehnt und fordern, dass Unilever nochmals 10 Milliarden Pfund „obendrauf legt“. Damit würde die Transaktion umgerechnet 71 Milliarden Euro kosten. Derzeit verdichten sich die Anzeichen, dass Unilever ihr Angebot entsprechend anpassen wird und die Preisvorstellungen der Glaxo und der Pfizer erfüllen wird.

Ein erstes Fazit: Kurzfristig sind solche Mega-Transaktionen nur selten ein Turbo für die Aktien des Übernehmens, da zunächst ein hoher Schuldenberg abgearbeitet werden muss. Ferner droht uns hier eine Kürzung der Dividende. Gleichwohl werde ich heute noch nicht abschließend urteilen, sondern abwarten, bis weitere Details bekannt werden.

Ich stufe die Aktie der Unilever zunächst auf Halten herab.  

Empfehlung: halten


 

12. Januar 2022

ThyssenKrupp entwickelt sich zum europäischen Wasserstoff-Champion

Der britische Ölmulti Royal Dutch Shell wird im Hafen von Rotterdam eine großvolumige Wasserstoff-Produktion aufbauen. Die 200-MW-Anlage namens Hydrogen Holland wird ganz vorbildlich vom Offshore-Windpark Hollandse Kust mit grünem Strom versorgt. Damit entsteht in Rotterdam eine der größten Wasserstoff-Anlagen und -verteiler Europas. Baubeginn soll noch in diesem Jahr sein, sodass die Einrichtung 2024 ans Netz gehen kann.

Die Anlage, die sich über eine Fläche von drei Fußballfeldern erstreckt, wird von der ThyssenKrupp-Tochter Uhde Chlorine geliefert und installiert. Damit entwickelt sich ThyssenKrupp neben Linde und Air Liquide zunehmend zu einem europäischen Wasserstoff-Champion. An der Börse kommt diese Perspektive naturgemäß gut an. So kauften die Investoren die Stahl-Aktie gegen den Markttrend hoch.

Wir bleiben unverändert investiert und warten nun auf die Abspaltung bzw. den Börsengang der Wasserstoff-Tochter. Sobald sich diese Perspektive konkretisiert, wird die Aktie der ThyssenKrupp nochmals profitieren.

Empfehlung: halten


 

12. Januar 2022

Krypto-Währungen unter Druck: Wir sichern Coinbase ab

Bereits seit einigen Wochen befinden sich die meisten wichtigen Kryptowährungen unter starkem Verkaufsdruck. So verlor der Bitcoin auf Monatssicht rund 14 %. Dabei verschreckt die Investoren vor allem die bevorstehende Zinswende in den USA. Das Argument: Die geplanten Anhebungen des Leitzinses machen den USD im Vergleich zu den Krypto-Währungen wieder wertvoller.

In der Tat notiert die US-Währung gegen andere Vermögenswerte wie den Bitcoin und auch gegenüber Gold seit einigen Monaten sehr stabil. Die Stärke der Papierwährung schlägt sich automatisch in schwachen Preisen für die Kryptos nieder. Bislang hat sich auch die Hoffnung der Investoren auf den Bitcoin als Inflationsschutz nicht erfüllt, obwohl die digitale Währung aufgrund ihrer technischen Gestaltung hochgradig knapp ist.

Die Coinbase-Aktie konnte sich den Vorgaben des Krypto-Marktes nur teilweise entziehen. So verlor das Papier des US-Nebenwertes auf Monatssicht rund 7 % seines ursprünglichen Wertes.

Chartkommentar: Die Aktie ist im Rahmen der Korrektur auf einen unteren Widerstand bei rund 220 USD aufgelaufen. Ich sehe hier durchaus Chancen, dass diese Marke – hier grün eingezeichnet – hält und die Basis für eine künftige Erholung der Aktie bietet. Andererseits gilt: Hält diese kritische Marke nicht, fällt die Aktie ins charttechnische „Niemandsland“. In diesem Fall drohen weitere potenziell massive Kursrücksetzer. Folglich ist es nun notwendig, die Aktie knapp unterhalb dieser Marke von rund 220 USD durch ein Stop-Loss abzusichern.    

Ich ziehe nun ein Stop-Loss bei 210,90 USD ein. Handeln Sie den US-Titel an einem deutschen Börsenplatz, dann geben Sie ein Stop-Loss von umgerechnet 185,90 Euro ein.

Ein Ausblick: Der Bitcoin selbst läuft gegenwärtig auf die Marke von 40.000 USD auf. Hier befindet sich eine Unterstützung, deren Schutzwirkung wir allerdings nicht überschätzen dürfen. Ich gehe eher davon aus, dass sich die Krypto-Währung erst knapp oberhalb von 30.000 USD befestigen wird. Damit wäre dann die Korrektur des Kryptomarktes abgeschlossen, woraufhin wir die Aktie der Coinbase zurückkaufen können.

 

Empfehlung: Stop-Loss bei 210,90 USD


 

Coinbase vor kritischer Marke

12. Januar 2022

Swiss Prime lanciert ersten eigenen Immobilien-Fonds

Der Immobilien-Entwickler Swiss Prime Site steigt nun in die Vermögensverwaltung für professionelle Investoren ein. Zu diesem Zweck hat man im Dezember den SPS Solutions Investment Fund lanciert. Insgesamt haben die Eidgenossen bei Profi-Investoren rund 144 Millionen CHF eingeworben. Die Mittel hat man bereits vollständig in 13 Liegenschaften in der Schweiz investiert. Inklusive einer Fremdkapital-Komponente ist das Fondsportfolio aktuell rund 220 Millionen CHF wert. Mittelfristig wird Swiss Prime mit diesem Geschäftsmodell auch den deutschen Markt betreten und damit erstmals außerhalb des Heimatmarktes aktiv werden.

Ungeachtet des guten Nachrichtenflusses hat sich die Aktie zuletzt vorwiegend seitwärts entwickelt. Die Kursmüdigkeit dürfte der anhaltenden Zinsdiskussion geschuldet sein. Zuletzt zogen im Franken-Raum die Renditen für 10-jährige Anleihen überraschend ins positive Terrain. Über den Daumen gepeilt verschuldet sich ein Unternehmen wie Swiss Prime derzeit also rund 0,5 % teurer als noch vor einem Jahr.  

Diesen Zinsanstieg halte ich allerdings für vorübergehend. Die Inflation der Schweiz liegt gegenwärtig bei moderaten 1,5 %. Das bedeutet, die Schweizerische Nationalbank hat reichlich Spielraum, in den kommenden Monaten an ihrer ultralockeren Geldpolitik festzuhalten. Das ist im europäischen Vergleich ein Wettbewerbsvorteil für eidgenössische Immobilien-Unternehmen.

Folglich stufe ich die Aktie der Swiss Prime wieder auf Kaufen herauf. Bereits im März profitieren Sie übrigens von der anstehenden Dividendenausschüttung der Swiss Prime. Hier holen Sie sich auf Basis des letzten Kurses aus dem Stand bis zu 4 % Rendite ins Depot. Unter günstigen Umständen sollte das Unternehmen rund 3,40 CHF je Anteilsschein an uns auskehren.

Empfehlung: kaufen (billigst)

Börsenplatz: Zürich

WKN /ISIN: 927016 / CH0008038389


 

12. Januar 2022

Dividendensaison rollt an – Knackt Münchener Rück die 10-Euro-Marke?

In den vergangenen Tagen haben wir schon eine kleine Vorspeise zu uns genommen. So hat Albemarle eine Quartalsdividende in Höhe von 0,39 USD je Aktie an Sie ausgekehrt. Ferner haben Sie eine Zinszahlung aus dem Geldparkplatz iShares $ Ultrashort in Höhe von 0,21 USD je Anteilsschein vereinnahmt.

Ab Februar wird Ihr Kapitalzufluss dann erheblich anschwellen. Denn bis Mai stehen unter anderem die Dividendenzahlungen der DAX-Schwergewichte BASF und Münchener Rück auf dem Programm. Ich bin gespannt, ob der bayerische Versicherer erstmals mehr als 10 Euro pro Aktie an uns überweisen wird.

Erstmals werden heuer die Dividenden einen spürbaren und quasi garantierten Performancebeitrag leisten. Unser Fernziel ist bekannt: 7 % Kapitalrückfluss aus dem Dividendendepot. In diesem Zusammenhang „stört“ die Position Albemarle leicht. Dort werden wir 2022 nur knapp 2 % Dividendenrendite herausholen. Trotzdem bin ich auch hier nicht von der reinen Lehre des Dividendendepots abgewichen. Denn für Albemarle gilt genau wie für Münchener Rück oder Encavis eine eiserne Regel: Dividenden nie runter, sondern immer nur rauf.   

Das ist die Strategie des Dividendendepots. Hier holen Sie sich eine gewisse Performance-Garantie in Ihr Depot. Wenn die Wachstumstitel des NextGeneration-Depots einmal schwächeln, liefern unsere Dividendenaktien.  

 

 

11. Januar 2022

Lithiumpreis soll 2022 weiter auftreiben

Die wichtigen Lithiumpreise – Lithiumcarbonat und -hydroxid – sind im vergangenen Jahr im Durchschnitt um 280 % gestiegen. Der massive Preisaufschub war das Ergebnis einer eklatanten Unterversorgung bei gleichzeitig starker Nachfrage nach E-Autos. In diesem Jahr werden die Lithiumförderer das Angebot um rund 27 % aufstocken. Gleichwohl sollten die Lithiumpreise weiter spürbar auftreiben, wenn auch nicht mehr in der Intensität wie 2021. Am Markt geht man derzeit mehrheitlich davon aus, dass der Boom der E-Mobilität anhalten wird, sodass die Autobauer wie Tesla oder VW das Mehrangebot sofort vom Markt saugen.

Ferner rechne ich mit weiteren Impulsen für den Lithiummarkt aus den USA. Dort gehen nächstens die Massenhersteller Ford und General Motors mit großem Kapital in den Markt. So wird Ford den Pickup F-150 im laufenden Jahr erstmals auch als reinen Stromer in den USA anbieten. Der F-150 ist seit rund 30 Jahren das meistverkaufte Modell des US-Marktes. In guten Jahren lassen die Amerikaner bis zu eine Million Einheiten dieses Fahrzeugs vom Band laufen. Künftig wird ein erklecklicher Teil davon von einem E-Motor angetrieben werden.

Auch die kürzlich beendete CES-Messe (Consumer Electronics Show) in Las Vegas stand ganz im Zeichen der E-Mobilität. Hier präsentierte Daimler das Konzeptfahrzeig EQXX, welches bei einer zurückhaltenden Verwendung des Gaspedals mit einem Ladezyklus rund 1.000 Kilometer Reichweite schafft. Allerdings existiert dieses E-Fahrzeug bislang nur als digitale Studie. Das Modell habe ich am rechten Rand für Sie abgebildet.

Ferner bestaunten die Besucher den neuen BMW-SUV iX M60. Die Bayern schaffen zwar nur knapp 600 Kilometer Reichweite mit einer Ladung. Dafür ist der SUV schon bereit für die Straße und kann nächstens bestellt werden.

Das bedarf keiner seherischen Fähigkeiten: Lithium wird auch heuer ein begehrter Energie-Rohstoff sein. Folglich bestätige ich meine Kaufempfehlung für die Aktie der Livent, sofern Sie noch nicht investiert sind. An Albemarle halten wir unverändert fest.

Livent Corp.

Empfehlung: kaufen bis 26,00 USD

Börsenplatz: NYSE

WKN/ ISIN: A2N464 / US53814L1089

Albemarle Corp.

Empfehlung: halten

 

Mercedes-Benz Vision EQXX

11. Januar 2022

Zur Rose-Konkurrent legt solides Zahlenwerk vor – Neuer Termin für E-Rezept?

Der wesentliche Konkurrent der Zur Rose, Shop Apotheke, hat heute Zahlen aus dem abgelaufenen Quartal vorgelegt. Danach steigerten die Deutschen den Umsatz um knapp 9 % auf 288 Millionen Euro. Im Gesamtjahr schaffte man einen Umsatz in Höhe von etwas über 1 Milliarde Euro (+ 9,5 %).

Dabei entwickelten sich die wichtigen Kernmärkte der DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) eher schwach. Hier expandierte man gemessen am Umsatz nur noch um knapp 4 %. Stark hingegen das Segment International: In Frankreich, Italien, Belgien und den Niederlanden steigerte man den Umsatz 2021 um 40 % auf 213 Millionen Euro. Wir dürfen getrost davon ausgehen, dass Zur Rose nächstens ähnliches Zahlenwerk vorlegen wird.   

Erfreulich ist dabei, dass das Geschäftsmodell Online-Apotheke zunehmend Verbreitung in West-Europa findet. Die Wachstumsrate in der DACH-Region ist freilich ziemlich unbefriedigend. Hier spürt man, dass der Einzelhandel im vergangenen Jahr für den Verbraucher wieder zugänglich war. Die Notwendigkeit zum Online-Kauf bestand im vergangenen Jahr nicht mehr so wie noch im Pandemiejahr 2020. Indirekt hat dieser Sachverhalt das Wachstum der Online-Apotheken gestört.

Unterdessen geht im Markt das Gerücht um, dass das E-Rezept in Deutschland nun am 1. Juli starten wird. Bewahrheitet sich dieses Gerücht, werden die Aktien der Zur Rose und Shop Apotheke ohne Frage wieder durchstarten. Das wäre für die Aktien ein veritabler Brustlöser.

Chartkommentar: Idealerweise vollzieht sich eine umfassende Korrektur einer Aktie immer in zwei Wellen. Diese zwei Wellen erkennen Sie idealtypisch im beigestellten Chart. Außerdem verfügt Aktie über eine rechte Unterstützung bei rund 200 CHF, die ich im Chart grün eingezeichnet habe. Charttechnisch betrachtet ist die Aktie der Zur Rose im Prinzip damit schon heute ein Kauf.

Gleichwohl werde ich den Titel jetzt noch nicht wieder auf Kaufen heraufstufen. Kurzfristig reibe ich mich am Gesamtmarkt. Hier haben wir in den vergangenen Tagen teils massive Abschläge bei vielen Risiko- und Wachstumsaktien gesehen. Deshalb warte ich mit einem Nachkauf vorsichtshalber noch etwas ab, bis die Investoren wieder mehr Risikobereitschaft an den Tag legen.  

Wir bleiben zunächst unverändert investiert.

Empfehlung: halten


 

Korrektur vor dem Abschluss

5. Januar 2022

Cameco-Aktie jetzt im CNBC Next Generation Index

Die Aktie des Uranförderers Cameco rückte in den vergangenen Tagen spürbar auf und beendete damit eine Zwischenkorrektur. Zuvor wurde der kanadische Nebenwert in den noch relativ jungen CNBC Next Generation 5o Index aufgenommen. In diesem Marktbarometer werden Unternehmen bzw. deren Aktien versammelt, deren Geschäftsmodelle in besonderem Maße jüngere Erwachsene wie die Millennials sowie die Generation Z ansprechen.

Thematisch setzt der CNBC-Index aktuell stark auf die Klimawende, FinTech-Geschäftsmodelle (z.B. PayPal oder Square), neue Mobilität (Uber, Lyft, Tesla) und Dating-Portale wie Bumble oder Match. Daneben finden Sie dort derzeit mit dem Bitcoin und dem Ether zwei führende Krypto-Währungen.

Unterdessen wurde bekannt, dass China in den nächsten 15 Jahren insgesamt 150 Kernkraftwerke errichten wird, um den Energiehunger im Land zu befriedigen. Ferner sorgte zuletzt der neu aufgelegte Sprott Physical Uranium Trust für Nachfrage nach Uran. Die Sammelstelle, die hierzulande etwa mit Xetra- oder Euwax-Gold vergleichbar ist, hat im vergangenen Jahr Uran im Wert von rund 1,8 Milliarden USD am Markt aufgekauft und soll damit rund ein Drittel des geförderten Urans lagern. Sprott lässt übrigens den Rohstoff teilweise von Cameco lagern.

Chartkommentar: Wie eingangs schon erwähnt hat die Aktie der Cameco zuletzt eine Zwischenkorrektur beendet, die ich im beigefügten Chart rot eingezeichnet habe. Vorteilhaft ist hier zudem, dass die Aktie bei rund 20 USD (grüne Linie) nach unten recht solide abgesichert ist.

Ich stufe die Aktie der Cameco nun wieder auf Kaufen herauf. Fassen Sie in New York zu Kursen bis 25 USD oder hierzulande zu Kursen bis umgerechnet 22,10 Euro zu! Beachten Sie ferner bitte, dass die Kanadier vor Weihnachten eine kleine Dividende an Sie ausgeschüttet haben. Diese Ausschüttung habe ich nun in der Performance-Messung erfasst.

Empfehlung: kaufen bis 25,00 USD

Börsenplatz: NYSE

WKN/ ISIN: 882017 / CA13321L1085

 

Abwärtstrend beendet

5. Januar 2022

Überraschung: BASF kauft eigene Aktien zurück – Dividende bleibt stabil

Das Chemie-Unternehmen BASF wird bis Ende 2023 eigene Aktien im Wert von 3 Milliarden Euro zurückkaufen. Die Nachricht kommt für die Investoren überraschend. Letztmalig hatte man 2008 über die Börse eigene Aktien eingezogen. Dabei versicherte der Vorstand, dass man die Maßnahme nicht über eine Kürzung der Dividende finanzieren wird.

An der bisherigen und recht großzügigen Dividendenpolitik wird man also festhalten. So dürfen wir im Mai mit einer Ausschüttung von 3,40 Euro nach zuvor 3,30 Euro je Aktie rechnen. Ich erwarte, dass der Chemie-Gigant in den kommenden Jahren die Dividende im Schnitt um 0,10 Euro pro Jahr steigern wird. Diese Prognose setzt natürlich eine halbwegs normale weltweite Konjunkturentwicklung voraus.

Ich gehe davon aus, dass diese Nachricht den zuletzt schwachen Trend der Aktie drehen wird. Folglich stufe ich die Aktie des starken Dividendenzahlers wieder auf Kaufen herauf. Fassen Sie jetzt billigst zu und sichern Sie sich aus dem Stand einen quasi garantierten Kapitalrückfluss von über 5 %.  

Empfehlung: kaufen (billigst)

Börsenplatz: Xetra

WKN / ISIN: BASF11 / DE000BASF111

 

 

5. Januar 2022

Gerücht: ThyssenKrupp bildet neuen Stahlgiganten mit Tata Steel

Aus den USA erreichte uns in den letzten Tagen die Nachricht, dass ThyssenKrupp und der indische Stahlkocher Tata Steel demnächst ihre europäischen Stahlaktivitäten in einem Gemeinschaftsunternehmen vereinen werden. Auf diese Weise entstünde in Europa ein neuer Marktführer mit einem Umsatz von rund 17 Milliarden Euro. Angeblich soll der Vorstand der ThyssenKrupp noch im April über die Maßnahme beraten und abschließend entscheiden. Bislang konnte ich die Information aus europäischen Quellen noch nicht verifizieren.

Das Gerücht entbehrt sicherlich nicht jeder Grundlage. Denn bereits 2019 haben beide Seiten an einem Zusammenschluss gearbeitet, den dann am Ende die zuständige EU-Kartellbehörde untersagt hat. Gesichert ist in jedem Fall, dass ThyssenKrupp den Kontakt zu Tata Steel nie hat abreißen lassen. Vorteilhaft ist zudem, dass sich die Produktionsstandorte der beiden Unternehmen in räumlicher Nähe befinden. So produzieren die Deutschen wesentlich im Ruhrgebiet, während die Europa-Aktivitäten der Tata Steel in den Niederlanden beheimatet sind.

Wir bleiben investiert. Sollte die Fusion gelingen, wäre dies ein Meilenstein im Turnaround der ThyssenKrupp. So überrascht es nicht, dass die Aktie auf Wochensicht um über 5 % vorrückt.

Empfehlung: halten

 

 

5. Januar 2022

Workday-Aktie sehr weich – Aktivieren Sie das Stop-Loss bei 242 USD!

Die Aktie der Workday tendiert seit einigen Tagen auffällig weich, ohne dass dabei Nachrichten aus dem Software-Unternehmen bekannt geworden sind. Die Korrektur bettet sich ohne Frage in eine generelle Schwächephase zahlreicher Software-Aktien ein. So verloren vergleichbare Aktien wie ServiceNow, Atlassian oder Twilio ebenfalls spürbar. Ich gehe davon aus, dass die Rücksetzer in der Branche eher zufälliger Natur sind.

Vorsichtshalber mache ich allerdings nochmals auf das Stop-Loss, welches ich für die Aktie der Workday bei 242 USD gesetzt habe, aufmerksam. Machen Sie es bitte nochmals scharf, sofern diese Absicherung bei Ihnen zuletzt ausgelaufen ist.

An deutschen Börsenplätzen rate ich aufgrund des niedrigen Handelsvolumens von einem automatisierten Verkauf per Stop-Loss ab. Ich erinnere nochmals daran, dass ein berührtes Stop Loss immer einen Verkauf ohne Limit (bestens) auslöst. Bei engen Aktien kann dies sehr ungünstig wirken. Hier ist es sinnvoll, die Aktie zu beobachten und anschließend bei Bedarf von Hand zu verkaufen. Beispiel Workday: Sinkt die Aktie auf oder unter 214 Euro ab, geben Sie eine Verkaufsorder mit Limit 212 Euro an die Börse. Auf diese Weise vermeiden Sie, dass Sie zum Opfer zufälliger Kursentwicklungen werden, da Sie quasi einen Mindestkurs vorgeben, den Sie im jedem Fall erzielen möchten.   

Empfehlung: Stop-Loss bei 242,00 USD

 

 

5. Januar 2022

Lithium: Chilenische Parlamentarier blockieren neue Lizenz für Albemarle

Gegenwärtig bewirbt sich Albemarle im Rahmen einer Ausschreibung um neue Förderrechte im chilenischen Lithium-Revier des Salar de Atacama. Verhandlungspartner der Amerikaner ist dabei die Regierung Piñera, die nach ihrer Abwahl im Dezember aktuell nur noch geschäftsführend im Amt ist. Nun haben diverse chilenische Parlamentarier geklagt, um das Ausschreibungsverfahren zu stoppen.

Der neue Präsident Gabriel Boric steht einer weiteren Privatisierung der Lithium-Förderung in dem lateinamerikanischen Latein skeptisch gegenüber. Möglicherweise können daher Förderer wie Albemarle oder SQM ihre Produktion in Chile nicht wie ursprünglich geplant ausweiten.  

Ungeachtet der schlechten Nachrichten rückte die Albemarle-Aktie auf Wochensicht um rund 4 % voran, während Livent, das nicht in Chile aktiv ist, um fast 6 % vorankam. Insgesamt bin ich noch gelassen. Eine Kollektivierung der Lithium-Produktion in dem Anden-Staat sehe ich nicht. Klar ist allerdings, dass der chilenischen Politik die jüngste Explosion des Lithiumpreises nicht entgangen ist. Da möchte man natürlich nun entsprechend beteiligt werden. Zu Deutsch: Ich erwarte schon, dass auch die Regierung Boric die Lizenzen erteilen wird, allerdings sicherlich nicht mehr zu den günstigen Konditionen der Vergangenheit.

Wir halten an Albemarle unverändert fest. Livent hingegen stufe ich unverändert als Kauf ein. Fassen Sie zu Kursen bis 26 USD oder umgerechnet 23 Euro zu, sofern Sie noch nicht engagiert sind.

Albemarale Corp.

Empfehlung: halten

Livent Corp.

Empfehlung: kaufen bis 26,00 USD

Börsenplatz: NYSE

WKN / ISIN: A2N464 / US53814L1089

 

 

 

30. Dezember 2021

Nach Korrektur: Analysten äußern sich zu Zur Rose

Nachdem die Einführung des E-Rezeptes in Deutschland zunächst verschoben worden ist, haben zahlreiche Analysten die Aktie der Zur Rose neu bewertet. Der Hintergrund: Durch die Verzögerung des E-Rezeptes wird das kurzfristige Wachstumspotenzial des Schweizer Online-Apothekers beeinträchtigt. Gleichwohl äußern sich die wichtigen Analysten-Häuser, die die Branche regelmäßig beobachten, weiterhin positiv zur Aktie.

Vergleichsweise pessimistisch zeigt sich der zuständige Analyst der Baader Bank, der das Kursziel der Aktie von 450 auf 300 CHF zurückgenommen hat. M. M. Warburg nimmt das Kursziel unbedeutend von 505 auf 493 CHF zurück. Völlig unbeeindruckt vom Debakel um das E-Rezept bleibt Alexander Thiel aus dem Hause Jefferies. Er hält an seinem zuvor ausgesprochenen Ziel von 571 CHF fest. Herr Thiel war derjenige Analyst, der den ersten Kursrausch der Online-Apotheken fast punktuell genau prognostiziert hat.

Fazit: Selbst die Pessimisten wie Baader Bank sehen die Aktie zurzeit klar unterbewertet. Wir bleiben also unverändert investiert. Ich bin nach wie vor – ungeachtet des Kursrücksetzers – vom Geschäftsmodell des Unternehmens überzeugt.

Empfehlung: halten

 

 

30. Dezember 2021

Apple beklagt Abgang zahlreicher Top-Entwickler

Bekanntlich sind sich Mark Zuckerberg und Apple-Chef Tim Cook in großer Abneigung verbunden. Dabei tauscht man sich nicht nur verbal über die Medien aus, sondern wirbt auch gerne talentiertes Personal beim Konkurrenten ab. So ist es offenbar kurz vor Weihnachten Meta (vormals Facebook) gelungen, rund 100 Entwickler von Apple abzuwerben. Dabei soll es sich nicht um irgendwelche Trainees oder Junior-Programmierer handeln, sondern ausschließlich um Top-Personal mit dem Schwerpunkt Virtual Reality (VR).

Meta bespielt dieses Marktsegment bekanntlich mit großen Anstrengungen und verfügt deshalb auch mit dem Modell Oculus über die marktführende VR-Brille. Für Mark Zuckerberg bedeutet Virtual Reality nichts anderes als der Eintritt ins Metaversum, also der Ort, an dem sich Realität und Virtualität vermischt. Zu dem Internet der Zukunft lesen Sie übrigens auch immer wieder einmal in meiner Kolumne Börse am Mittag.

Bereits zuvor hatten in der Sparte Apple-Car zahlreiche hochrangige Entwickler gekündigt und sich dann offenbar Autobauern wie Tesla oder VW angeschlossen.

Diese Entwicklungen muss man natürlich im Kontext sehen. So beschäftigt Apple weltweit rund 137.000 Menschen, die meisten davon als Programmierer. Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen aus dem Silicon Valley rund 5.000 neue Mitarbeiter eingestellt. So sehe ich den jüngsten Aderlass bei Apple noch mit Gelassenheit. Klar ist allerdings auch, Personalabgang kann langfristig bedeuten, dass das Unternehmen für viele kreative Köpfe nicht mehr attraktiv ist.

Ich bin also aufmerksam. Zunächst rate ich Ihnen allerdings, unverändert an der Apple-Aktie festzuhalten.  

Empfehlung: halten

 

 

30. Dezember 2021

Albemarle: Neuer chilenischer Präsident favorisiert nationalen Lithium-Champion

Vor Weihnachten hat Chile einen neuen Präsidenten namens Gabriel Boric gewählt. Der neue Mann gilt als eher wirtschaftsfern und hat im Wahlkampf unter anderem die Privatisierung der chilenischen Lithiumproduktion kritisiert. Offenbar will sich Boric nun für die Gründung eines nationalen Lithium-Champions unter staatlicher Kontrolle einsetzen.

Bereits im Vorfeld der Wahl zogen sich Investoren aus Investment mit Landesbezug zurück. So wertete der Peso seit Jahresbeginn um rund 16 % ab. Auch Lithium-Aktien liefen vor dem Wahltermin spürbar rückwärts. Der Zusammenhang: Albemarle oder etwa die chilenische Sociedad Química y Minera (SQM) unterhalten im Land große Lithiumprojekte. Beachten Sie hierzu bitte auch den beigefügten Chart, in dem ich die Boric-Korrektur zeige.

Livent hingegen fördert ausschließlich in Argentinien. Gleichwohl wurde auch diese US-Aktie in die Branchenkorrektur gezogen.

Mein erster Eindruck ist freilich, dass Señor Boric keine Kollektivierung oder Verstaatlichung der westlichen Lithiumproduktion plant. Albemarle selbst ist schon seit Jahren im Land bestens verankert und drückt schöne Lizenzgebühren an die Zentrale in Santiago de Chile ab. Gleichzeitig sorgt man mit Bedacht dafür, dass auch die Menschen in der unmittelbaren Nachbarschaft der Albemarle-Standorte profitieren. Ich gehe davon aus, dass es für einen Chilenen lukrativer ist, für Albemarle zu arbeiten als für einen nationalen Champion in Staatshand.

Empfehlung Albemarle: Den neuen Präsidenten und seine Maßnahmen werde ich im Blick haben. Zunächst bleiben wir unverändert in der Aktie der Albemarle investiert.

Empfehlung Livent: Hier entbehrt die Korrektur jeder sachlichen Begründung. Nutzen Sie den Rücksetzer zum Kauf, sofern Sie noch nicht engagiert sind. In New York fassen Sie bis 26 USD zu, hierzulande ordern Sie zu maximal 22,90 Euro (Kauflimit).

Albemarale Corp.

Empfehlung: halten

Livent Corp.

Empfehlung: kaufen bis 26,00 USD

Börsenplatz: NYSE

WKN / ISIN: A2N464 / US53814L1089

Aktie nach Chile-Wahl unter Druck

30. Dezember 2021

Norwegischer Staatsfonds mag ThyssenKrupp und fasst nach

Die norwegische Zentralbank Norges Bank hat in den letzten Tagen ihre Bestände in der Aktie der ThyssenKrupp weiter ausgebaut. Nunmehr hält die Bank, hinter der sich faktisch der norwegische staatliche Pensionsfonds verbirgt, etwas über 5 % der Thyssen-Aktien. Die Transaktionen des Statens pensjonsfond Utland finden regelmäßig unter Börsianern Beachtung, da er der größte europäische Fonds seiner Art ist.

Warum haben die Norweger wieder zugefasst? Das Fondsmanagement würdigt mit diesem Kauf die Stärke der ThyssenKrupp im Wasserstoff-Markt. Bekanntlich wird das Anlagevehikel derzeit auf Grün getrimmt. In Norwegen ist man in besonderem Maße von Wasserstoff als Energie und Energiespeicher überzeugt.

Auf Wochensicht verbesserte sich die Aktie um rund 5 %, nachdem die Pflichtmitteilung aus Norwegen am Markt bekannt geworden ist. Wir bleiben unverändert investiert.

Empfehlung: halten

 

 

22. Dezember 2021

Zur Rose: Deutschland kann keine Digitalisierung – E-Rezept verschoben

Nun ist es offiziell: Das Gesundheitsministerium hat Anfang der Woche in einem Schrieb mitgeteilt, dass das E-Rezept nicht wie ursprünglich geplant am 1. Januar starten wird. Offenbar verfügen diverse Krankenkassen, Apotheker und Ärzte noch nicht über die „erforderlichen technischen Systeme“, um das neue digitale Verfahren termingerecht zu starten. Einen neuen Starttermin nannte das Ministerium zunächst nicht. Vielmehr soll der Testbetrieb fortgesetzt werden. Anschließend wird man dann Region für Region rollierend aufschalten. Einen bundeseinheitlichen Starttermin wird es also nicht geben.  

In der Folge rutschten die Aktien der Online-Apotheken Shop Apotheke wie auch Zur Rose empfindlich ab. Beide Unternehmen gelten als große Profiteure der Digitalisierung des deutschen Gesundheitswesens. Zuvor hatte man in umfangreichen Werbekampagnen bereits den Start des E-Rezeptes angekündigt. Diese Bemühungen sind nun erst einmal vergebens.  

Sehr ärgerlich ist, dass ich kurz vor dem Kurssturz der Aktie die zweite Kauftranche aktiviert hatte. Gleichwohl bin ich von dem Geschäftsmodell des Apotheken-Dienstleisters uneingeschränkt überzeugt. Die Verzögerung sorgt lediglich dafür, dass sich der Eintritt der Zur Rose in den lukrativen Markt für verschreibungspflichtige Präparate verschiebt. Problematisch ist natürlich, dass das Gesundheitsministerium keinen konkreten Zeitplan für den rollierenden Start des E-Rezeptes genannt hat. Das hat viele Investoren zusätzlich verunsichert und lässt nun am Markt Raum für schädliche Spekulationen, etwa dass die Vorbereitungen rund um das digitale Rezept als Ganzes noch nicht sonderlich weit gediehen sind.  

Eine schnelle Nebenbemerkung: Vor einigen Wochen habe ich meinen neuen E-Personalausweis erhalten. Selbstverständlich funktioniert auch der nicht. So gilt: Die öffentliche Hand in Deutschland kann keine Digitalisierung. Die neue Bundesregierung in Berlin weiß allerdings, welches Projekt neben der Klimawende zur Chefsache erklärt werden muss. So will das Gesundheitsministerium „dieses politisch höchst bedeutsame Digitalisierungsprojekt … zügig in der Versorgung etablieren“.

Fazit: Kurzfristig stufe ich die Aktie der Zur Rose auf Halten herab. Im neuen Jahr, wenn sich der Rauch verzogen hat und weitere Informationen verfügbar sind, werde ich die Aktie wieder zum Kauf stellen.

Empfehlung: halten

 

 

22. Dezember 2021

Wann läuft der Lithium-Markt in die Überversorgung?

Eine fortgeschrittene Machbarkeitsstudie vermutet im sog. Carolina Lithium-Projekt Spodumen für rund 883.000 Tonnen batteriefähiges Lithiumhydroxid. Damit würde die noch zu erschließende Mine im US-Bundesstaat North Carolina zu den ergiebigsten ihrer Art gehören. Die Rechte für die Ausbeutung der Vorkommen liegen beim australischen Explorer Piedmont Lithium, der bislang noch nicht nennenswert fördert. Gleichzeitig entwickelt Livent in Kanada (Québec) das Nemaska-Projekt, welches ebenfalls zu den größten Vorhaben der nördlichen Hemisphäre gerechnet wird.

In diesem Jahr werden über den Daumen gepeilt rund 452.000 Tonnen Lithium gefördert werden. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht dies einem Zuwachs in Höhe von 48 %. Bis 2030 soll sich die Nachfrage nochmals ungefähr vervierfachen. Lithium bleibt ohne Frage gemessen an der Nachfrage ein starker Wachstumsmarkt.

Im kommenden Jahr werde ich allerdings auch die Angebotsseite näher in den Blick nehmen und dazu auch entsprechende Zahlen erheben. Der Verdacht liegt nahe, dass die Förderer derzeit im Rekordtempo neue Kapazitäten an den Markt bringen, wie die eingangs erwähnten Projekte zeigen. Hier besteht ungeachtet der sehr robusten Nachfrage mittelfristig die Gefahr eines Überangebotes.

Aktuell ist das Marktumfeld für unsere Lithium-Positionen Livent und Albemarle allerdings noch völlig intakt. Wir bleiben also zunächst weiter investiert.

Livent Corp.

Empfehlung: halten

Albemarle Corp.

Empfehlung: halten

 

22. Dezember 2021

Cameco: Noch nie zuvor wurde mehr Kohle zur Stromerzeugung verbrannt

Die Internationale Energieagentur rechnet in ihrem aktuellen Report „Coal 2021“ vor, dass die Nachfrage nach Strom aus Kohlekraftwerken in diesem Jahr um 9 % gestiegen sein wird. Damit wurde noch nie zuvor in der Menschheitsgeschichte mehr Kohle zur Stromerzeugung verfeuert. Rechnet man Branchen wie etwa Stahl oder Zementproduktion hinzu, ist die Nachfrage nach Kohle 2021 um 6 % gestiegen. Im kommenden Jahr wird die Kohlenachfrage voraussichtlich ein neues Rekordniveau erreichen. Damit wird die Erreichung der Klimaziele für 2050 immer unwahrscheinlicher.

Solche Nachrichten stützen regelmäßig die Aktie des Uranförderers Cameco. Zumal bereits seit Wochen die Franzosen in Brüssel wühlen, damit die EU die Kernenergie etwa neben Sonnen- und Windkraft ebenfalls als klima-neutrale Form der Stromproduktion anerkennt. Sollte die Kernkraft im Rahmen der EU-Taxonomie ebenfalls als „grün“ eingestuft werden, müssten die diversen Nachhaltigkeits- und Öko-Fonds die Aktie der Cameco in ihre Portfolios aufnehmen. Es bedarf keiner besonderen Erklärung, dass diese Tatsache die kanadische Aktie spürbar antriebe.

Auf Wochensicht rückte die Aktie der Cameco etwas über 5 % voran. Auf Monatssicht steht gleichwohl noch ein Verlust von rund 12 % zu Buche. Gleichwohl gehe ich davon aus, dass der Uran-Titel nun seine Zwischenkorrektur beenden wird. Im Januar kann ich hier wahrscheinlich wieder eine Kaufempfehlung aussprechen.

Zunächst belasse ich die Aktie auf der Empfehlung Halten.

Empfehlung: halten


 

22. Dezember 2021

Aker Solutions holt zwei wichtige Neuaufträge mit Potenzial

Der norwegische Öl- und Gasförderer Aker BP hat Aker Solutions zwei sog. FEED-Aufträge zur Erweiterung des operativen Ölfeldes Valhall sowie des Gasprojektes King Lear erteilt. Beide Anlagen befinden sich ziemlich zentral in der Nordsee zwischen Norwegen, England und den Niederlanden. Was ist eigentlich ein FEED-Auftrag?

Zunächst ist dies eine Abkürzung für Front End Engineering Design. Leider bietet die deutsche Sprache hier keine ganz exakte Übersetzung an. Ein Beispiel: Wenn ein Architekt Ihren Neubau zeichnet, dabei schon Versorgungsleitungen einplant, Baumaterialien auswählt und eine Kostenkalkulation vornimmt, dann kann man das hochtrabend als FEED-Auftrag bezeichnen.

Aker Solutions leistet solche planerischen Arbeiten vor allem für Offshore-Windanlagen sowie für maritime Öl- und Gasplattformen. So wird Aker Solutions für den Standort King Lear die Errichtung einer unbemannten Bohrinsel planen. Alleine solche FEED-Aufträge können schon einmal knapp 100 Millionen Euro wiegen. Idealerweise wird Aker Solutions dann nach der Planungsphase mit weiteren Aufträgen versorgt. Damit sind diese FEED-Verträge quasi die Eingangstür zu den ganz schweren Aufträgen der Ölfelddienstleistung.

Es sieht im konkreten Fall danach aus, dass Aker Solutions 2022 für Valhall und King Lear weitere Aufträge ziehen wird, zumal der Auftraggeber aus der großen Aker-Familie stammt.

Zuletzt korrigierte die Aktie der Aker Solutions im Rahmen der allgemeinen Marktschwäche. Nächstens sollte die Aktie ihre Korrektur allerdings abschließen. So empfehle ich die Papiere nun in Oslo (Kauflimit: 24,50 NOK) oder auf Tradegate (Kauflimit: 2,45 Euro) wieder zum Kauf.

Ich selbst hatte die Aktie zuletzt für das NextGeneration-Depot gleich mit voller Gewichtung von 10 % angeschafft. Es ist sicherlich nicht ganz dumm, wenn Sie als Neuleser etwas defensiver agieren und zunächst nur eine kleine Position aus Norwegen anschaffen. Dann kann man bei Kursschwäche immer nochmals nachlegen.

Empfehlung: kaufen bis 24,50 NOK

Börsenplatz: Oslo

WKN / ISIN: A12A18 / NO0010716582

 

22. Dezember 2021

Münchener Rück zieht im DAX davon – Ist man ein Zinsgewinner?

Die Aktie der Münchener Rück entwickelt sich seit rund 3 Monaten beharrlich besser als der DAX, ohne dass neue Nachrichten von Substanz aus dem Assekuranz-Unternehmen bekannt geworden wären. Was sind der Hintergründe der Besser-Entwicklung?

Nachdem der breite Aktienmarkt seit einigen Wochen wackelt, suchen einige Investoren wieder verstärkt unbestrittene und harte Substanz. Bekanntlich bieten die Bayern davon reichlich. Zudem können Versicherer wie die Münchener Rück als große Profiteure der zumindest in den USA anstehenden Zinswende gelten, wie auch die nächsten Geschäftszahlen zeigen dürften.

Zur Info: Versicherer nehmen bekanntlich monatlich enorme Barmittel ein, von denen sie immer einen bedeutenden Teil kurzfristig vorhalten müssen. In der Vergangenheit war dies aufgrund des ultraniedrigen Zinses bekanntlich wenig lukrativ. Die Münchener Rück wich deshalb in den Dollar-Währungsraum aus, weil man dort keine negativen Zinsen kannte. Mit diesen Dollar-Beständen hat man bislang aufgrund von günstigen Währungseffekten in diesem Jahr rund 7,5 % verdient.

Künftig wird man möglicherweise an diesen Beständen noch besser verdienen, wenn nämlich die US-Notenbank wie geplant dreimal den Leitzins anheben wird. Ende 2022 dürfte dann in den USA selbst die Geldverwahrung über Nacht (Tagesgeld) wieder wahrnehmbare Zinsen abwerfen. Generell begrüßt die Assekuranz-Branche als großer Geldeinsammler und -verwahrer die bevorstehende Zinswende in den USA.

Wir bleiben unverändert investiert. Bei dieser Aktie gilt: Jede Kursdelle ist ein Kauf. In einigen Monaten steht hier für uns übrigens auch die Dividende von mindestens 10 Euro pro Aktie an.

Empfehlung: halten

Münchener Rück 7 % besser als DAX