27. Oktober 2021

Unilever dreht an den Preisen und bestätigt Jahresprognose

Die Aktie der Unilever hatte ich als Inflationsprofiteur angeschafft. Bei meiner Entscheidung hatte ich unterstellt, dass der Konzern aufgrund seiner starken Marken und einer gut abgesicherten Marktposition die Inflation bzw. die Preiserhöhungen der Lieferanten an den Endkunden weitergeben kann. Im zweiten Quartal ging diese Rechnung noch nicht auf. So konnte man die Endpreise noch nicht einmal um 2 % anheben. Folglich biss die Inflation in den Gewinn des Markensammlers.

Nun wendet sich das Blatt. So erhöhte Unilever im abgelaufenen Quartal die Preise um 4,7 %. In der Folge war zwar das ausgelieferte Volumen etwas niedriger, per saldo steigerte man gleichwohl die Umsatzerlöse um 4 % auf 13,5 Milliarden Euro. Das Unternehmen geht derzeit davon aus, dass man aufgrund der Preiserhöhungen auch die Gewinnmarge im laufenden Jahr halten wird.

Ich erwarte, dass der Hersteller von Lebensmitteln und Verbrauchsgütern des täglichen Bedarfs recht gut mit der neuen Inflation umgehen kann. Auch die Konkurrenz von Nestlé und Danone dreht im Moment mächtig an den Preisen für den Einzelhandel. Diese Tendenz soll sich nach Angaben aus der Branche auch im kommenden Jahr fortsetzen.

Wenn Ihnen nächstens der Besuch im Supermarkt wieder einmal mächtig aufs Gemüt schlägt, weil die Nudeln oder die Dosentomaten schon wieder teurer geworden sind, dann denken Sie an Ihre Depotposition Unilever. Denn die Preiserhöhungen sind in den Kassen dieses Unternehmens gelandet. Einen Teil davon wird man Ihnen Anfang Dezember dann in Form einer Quartalsdividende in Höhe von 0,43 Euro je Aktie zurückerstatten. Damit wirft die Aktie gerechnet auf unseren Einstandskurs von 47,50 Euro eine stabile Dividendenrendite von 3,6 % ab. Somit haben Sie die aktuelle Teuerung im Euro-Raum im Sack. Für die bundesdeutsche Inflation von derzeit 4,1 % reicht es noch nicht ganz. Nach der nächsten Anhebung der Dividende sollte dieser kleine Mangel der Aktie allerdings auch behoben sein.

Chartkommentar: Die Unilever-Aktie hat in den vergangenen Jahren einen stabilen Boden bei rund 45 Euro ausgebildet. Zwar wurde diese Unterstützung zweimal unterhandelt und damit zumindest nach dem Lehrbuch entwertet. Dabei müssen wir allerdings den Kurssturz aus dem März 2020 (Pandemieschock) nicht zu viel Bedeutung beimessen. Das war eine übertriebene Panikreaktion im Markt. Auch das zweite Unterschreiten der Marke von 45 Euro war nur kurzfristiger und eher zufälliger Natur. Diese untere Unterstützung, die ich im Chart blau eingezeichnet habe, sollte selbst unter ungünstigen Marktbedingungen halten.

Die Kursfantasie: Sobald die Aktie den oberen Abwärtstrend (rot) gebrochen hat, dürfen wir getrost von einer langanhaltenden Erholungsrally der Unilever-Aktie ausgehen.

Ich stufe die Aktie des Inflationsprofiteurs nun wieder auf Kaufen auf. Fassen Sie ohne Limit (billigst) auf Xetra oder etwa in Amsterdam zu, sofern Sie noch nicht investiert sind.

Empfehlung: kaufen (billigst)

Börsenplatz: Amsterdam


Aktie nach unten sicher