29. September 2021

ThyssenKrupp: Klöckner-Zahlen schieben Stahl-Aktien an

Der Stahlhändler Klöckner & Co. hat in dieser Woche zum zweiten Mal in Folge – zuletzt erst im Juli – die Jahresprognose angehoben. Generell profitieren die Unternehmen der Branche unverändert von sehr stabilen Stahlpreisen. So kostet derzeit die Tonne Betonstahl in China rund 5.800 Renminbi oder umgerechnet 770 Euro. Damit ist das Material praktisch so teuer wie noch nie zuvor.

Das sind die Unsicherheitsfaktoren für Unternehmen wie ThyssenKrupp oder Klöckner: Der Kollaps des chinesischen Immobilien-Unternehmens China Evergrande kann auf eine Krise des dortigen Immobilien-Marktes verweisen. Hier gilt: Sollte dieser Markt tatsächlich schrumpfen, wird das für Stahl preisdämpfend wirken. Denn in China stammt rund ein Drittel der Stahlnachfrage aus der Bau- bzw. Immo-Branche. Möglicherweise sorgen in Europa die bevorstehenden CO2-Zuschläge auf den Stahlpreis für eine sinkende Nachfrage. So will ThyssenKrupp einen Zuschlag von etwas über 19 Euro je Tonne Rohstahl ab Werk durchsetzen. Solche externen Preiserhöhungen wird nicht jeder Abnehmer schlucken.

Kurzfristig gehe ich dennoch davon aus, dass Stahlaktien besser als der Gesamtmarkt abschneiden werden. Die Thyssen-Aktie etwa rückte auf Wochensicht um fast 6 % vor, während der DAX stagnierte. Unverändert sind die Produktionskapazitäten derzeit weltweit nicht ausreichend.

Wir sind hier also richtig investiert und halten zunächst an der Aktie der ThyssenKrupp fest.

Empfehlung: halten