11. August 2021

ThyssenKrupp:
Das ist noch nicht der Durchbruch – Aktie nach Zahlen weich

Im abgelaufenen Quartal kehrte der Stahlkocher ThyssenKrupp in die schwarzen Zahlen zurück. Unter dem Strich verbuchte man einen kleinen Quartalsgewinn in Höhe von 126 Millionen Euro. Für das laufende Gesamtjahr wird man gleichwohl noch einen Verlust im mittleren dreistelligen Millionenbereich ausweisen. Zum Vergleich: Im Vorjahr musste ThyssenKrupp einen Verlust von über 5 Milliarden Euro verbuchen.

Gleichzeitig meldete das Unternehmen einen Auftragseingang in Höhe von 8,7 Milliarden Euro (+83 %) und einen Quartalsumsatz von 8,6 Milliarden Euro (+51 %). Damit liefern die Deutschen mehr als nur brauchbares Zahlenmaterial. Gleichwohl muss ThyssenKrupp immer noch millionenschwere Kosten für die anhaltende Neuaufstellung im Konzern schultern. Ferner kauft man derzeit in großem Stil Rohstoffe und andere Vorprodukte ein, um die Lager wieder zu füllen. Für die Buchhalter unter Ihnen: Das bedeutet eine Ausweitung des Umlaufvermögens. Diese Maßnahme belastet kurzfristig den Gewinn.

Unterdessen meldete die Unternehmensführung den Verkauf der Sparte Tief- und Hafenbau (ThyssenKrupp Infrastructure) an einen deutschen Investor. Beide Seiten vereinbarten Stillschweigen zu den genauen Konditionen der Transaktion. Ich habe allerdings den begründeten Verdacht, dass der Verkäufer hier nur einige Peanuts erzielt hat. Schon mit dem Preis für die Einheit Minen-Technologie, die ThyssenKrupp vor einigen Wochen verkauft hat, war ich nicht ganz glücklich.

Trotzdem: Der Umbau der ThyssenKrupp schreitet voran. Das operative Geschäft funktioniert ebenfalls wieder. So bestätige ich meine Kaufempfehlung für die Aktie. Das Abstauberlimit belasse ich allerdings bei 7 Euro. Lassen Sie die Order bis Ende August (ultimo) durchlaufen.   

Empfehlung: nachkaufen bis 7,00 EUR

Börsenplatz: Xetra