13. Oktober 2021

Polytec streicht Umsatzprognose für laufendes Jahr

Der österreichische Autozulieferer Polytec hat in dieser Woche berichtet, dass derzeit die Autobauer, also die Kunden des Unternehmens, diverse Aufträge stornieren bzw. dem Umfang nach reduzieren. Für die Österreicher bedeutet dies steigende Fertigungskosten sowie einen Umsatzrückgang. Ursprünglich war man in der Branche zuversichtlich, dass das 3. Quartal gewisse Aufholeffekte bringen wird, nachdem es aufgrund des Chipmangels bereits im Sommer zu Produktionsausfällen gekommen war.

Vor diesem Hintergrund zieht die Polytec-Führung nun ihre bisherige Umsatz- und Gewinnprognose zurück. Gleichwohl erwartet der Zulieferer, dass man im laufenden Jahr signifikant besser als im Vorjahr abschneiden wird. So hat man 2020 operativ einen Verlust von 13 Millionen Euro eingefahren. Zur Jahreshälfte 2021 hat Polytec allerdings bereits einen operativen Gewinn von rund 10 Millionen Euro erzielt.

Lassen Sie mich da ohne Umschweife zur Sache kommen. Ich habe die Auswirkungen und vor allem die zeitliche Dauer der Chipkrise unterschätzt. Stand heute wird die Erholung der Autobranche im laufenden Jahr durch die anhaltenden Lieferengpässe spürbar gebremst. Trotzdem: Die Nachfrage nach Neufahrzeugen ist ungebrochen. Damit gilt: Das gute Geschäft für die Autobauer und ihre Zulieferer ist verschoben, aber nicht aufgehoben.

Wir halten an der Aktie der Polytec fest. Im Grunde ist der Titel jetzt schon überverkauft und reif für eine technische Gegenreaktion. Am 11. November werden die Österreicher Zahlen aus dem abgelaufenen 3. Quartal vorlegen. Spätestens dann sollte offensichtlich werden, dass der gegenwärtige Pessimismus in Bezug auf Autoaktien übertrieben ist.

Empfehlung: halten