10. November 2021

Livent arbeitet schwache Altverträge ab und setzt auf höhere Preise

Der Lithiumförderer Livent hat im abgelaufenen Quartal den Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 43 % auf knapp 104 Millionen USD gesteigert. Den Gewinn bzw. Verlust pro Aktie konnte das US-Unternehmen hingegen nicht verbessern. Unter dem Strich meldete man einen kleinen Verlust von knapp 13 Millionen USD oder 8 US-Cent je Aktie.

Außerdem schwach: Im Vergleich zum unmittelbaren Vorquartal konnte man den Umsatz nur unbedeutend um 1 % steigern. Die Zahlen bedürfen allerdings der Einordnung: Livent hat bis jetzt praktisch die Liefervereinbarungen aus dem vergangenen Jahr abgearbeitet. Damals war der Lithiumpreis allerdings noch im Keller, sodass dieses Geschäft wenig lukrativ war.

Die neuen Lieferverträge beruhen allerdings auf dem aktuellen Preisniveau, das teilweise fünfmal höher liegt als vor Jahresfrist. Betrachten Sie hierzu bitte auch den beigefügten Preischart für Lithiumkarbonat.  

Folglich wird der Lithiumförderer mit sehr großer Wahrscheinlichkeit ab dem laufenden Quartal nun Gewinne schreiben. Unter dem Strich erwarten die Analysten für das laufende Jahr einen Gewinn von 4 US-Cent je Aktie. 2022 soll Livent – so die Konsensschätzung – dann den Gewinn auf 0,40 USD je Aktie verzehnfachen. Diese optimistischen Prognosen sehen allerdings vor, dass am Standort Bessemer City (North Carolina) die erweiterte Produktion von 5.000 Tonnen planmäßig Mitte 2022 anläuft. Verzögerungen bei der Erschließung oder Erweiterung bestehender Minenprojekte sind in der Branche durchaus nicht selten.

Fazit: Die Quartalszahlen sorgten am Markt ein wenig Ernüchterung. Gleichwohl legte die Aktie auf Wochensicht knapp 5 % zu. Ich gehe unverändert davon aus, dass Livent in den nächsten Quartalen in ganz neue Gewinndimensionen vorstoßen wird.

Wir bleiben folglich unverändert investiert und drücken alle Daumen, dass die Arbeiten in Bessemer City termingerecht voranschreiten.

Empfehlung: halten

Preis für Lithiumcarbonat in Renminbi