29. Januar 2021

Ericsson-Aktionäre feiern starken Jahresausgang – Aktie gefragt

Der schwedische Netzwerkausrüster Ericsson meldete heute überraschend starke Geschäftszahlen aus dem abgelaufenen Quartal. So steigerte man den bereinigten Konzernumsatz um 13 % auf 69,6 Milliarden Schwedische Kronen bzw. umgerechnet rund 6,9 Milliarden Euro. Der Gewinn schnellte sogar um 60 % auf 7,2 Milliarden Kronen oder umgerechnet 711 Millionen Euro hoch. Vor diesem Hintergrund wird das schwedische Unternehmen die Dividende spürbar von 1,5 auf 2 Kronen oder 0,20 Euro je Aktie anheben. Gerechnet auf den Einstandskurs des NextGeneration-Depots entspricht das einer vernünftigen Dividendenrendite in Höhe von 2,5 %.

Derzeit bereitet den Schweden das Geschäftsfeld Netzwerk-Hardware besondere Freude. Hier werden die Komponenten entwickelt und gefertigt, die für die Aufrüstung der Netzwerke auf den 5G-Standard benötigt werden. Insgesamt steigerte man hier den Umsatz sogar um 20 %.

Ein mittelgroßes Problem: Bei der Vorstellung des Zahlenwerks verwies CEO Börje Ekholm auf die zunehmenden politischen Spannungen zwischen dem Westen und China. So haben bekanntlich viele Regierungen des Westens den chinesischen Technologiekonzern Huawei vom eigenen Markt verbannt bzw. die Aktivitäten der Chinesen auf wenige Randgebiete begrenzt. Zu diesen Ländern gehört auch Schweden.

Möglicherweise wird die Führung in Peking in absehbarer Zeit entsprechend zurückschlagen und Ericsson zur Vergeltung vom chinesischen Markt nehmen. Damit würden die Skandinavier ausweislich der letzten Geschäftszahlen bis zu 8 % ihres Umsatzes verlieren. Das würde die Wachstumsdynamik im Unternehmen vorübergehend beschädigen.

 Bitte haben Sie dieses Szenario im Hinterkopf und kalkulieren Sie auch einmal einen zwischenzeitlichen Dämpfer für die 5G-Aktie ein. Zur Stunde ist die Schweden-Aktie allerdings erst einmal gesucht und verteuert sich um rund 10 %. Wir bleiben zunächst investiert.

Empfehlung: halten