8. Dezember 2021

Coinbase leidet unter Kursrutsch des Bitcoin –
Cloud-Geschäft soll expandieren

Am vergangenen Samstag brachen diverse Krypto-Währungen teils crash-artig ein. So verlor der Bitcoin in wenigen Minuten rund 20 % seines Vortageswertes. Auf Wochensicht notiert die digitale Währung immer noch rund 14 % in den Miesen. In der Folge geriet auch die Aktie der Kryptobörse Coinbase unter starken Verkaufsdruck und verlor auf Wochensicht ebenfalls prozentual zweistellig.

Unverändert kann sich die Coinbase-Aktie nicht von den Vorgaben des Bitcoin abkoppeln. Der Gleichlauf ist nachvollziehbar: Wenn der Bitcoin bei gleichbleibendem Handelsvolumen pro Stück um 20 % sinkt, sinkt auch das Handelsvolumen in USD gerechnet. Folglich fallen in diesem Moment auch die Einnahmen des US-Unternehmens aus den allfälligen Transaktionsgebühren.

Die positive Nachricht: Die Coinbase-Handelsplattform ist eher hochpreisig. Bislang konnte man ungeachtet der Konkurrenz das Preismodell im Privatkundengeschäft halten. Derzeit verdient Coinbase pro 100 USD Transaktionsvolumen inklusive Spread knapp 2 %. Kreditgeschäfte kosten ebenfalls 2 % vom übertragenen Volumen. Nutzer, die den Bitcoin als Zahlungsmittel etwa im Einzelhandel einsetzen, berappen sogar fast 2,5 %.

Klar ist, dass diese Preise in näherer Zukunft allmählich abbröckeln werden. Deshalb expandiert Coinbase in die Cloud und bietet dort Krypto-Unternehmen eine Blockchain-Technologie an. Daneben forciert man das Geschäft mit professionellen Anlegern. Hier wird man weniger für den Handel der Währungen bezahlt, sondern für die sichere und korrekte Lagerung der Krypto-Bestände. Die nächsten Quartalszahlen werden uns zeigen, wie das Unternehmen bei der Abrundung seines Geschäftsmodells vorankommt.

Trotzdem: Kurzfristig müssen wir mit der hohen Schwankungsbreite der Krypto-Aktie leben. Mittelfristig erwarte ich allerdings, dass das Geschäftsmodell wie angekündigt besser ausbalanciert wird. Solche Volatilität möchte ich auf Dauer für unsere Depots nicht.

Chartkommentar Bitcoin: Der seit Juli aktive Aufwärtstrend (grüne Linie) ist momentan noch intakt, auch wenn die Währung zuletzt knapp unter die psychologisch wichtige Marke von 50.000 USD gefallen ist. Sollte der Bitcoin in den kommenden Tagen nochmals unter Druck geraten, wird er zunächst auf rund 40.000 USD absinken.

Ungeachtet der jüngsten Bitcoin-Schwäche habe ich mich entschieden, an der Aktie der Coinbase Global zunächst festzuhalten. Das Geschäftsmodell des Krypto-Unternehmens ist innovativ und disruptiv. Leider gehen solche Eigenschaften immer mit einer gewissen Schwankung der Aktie einher. Damit die heiße US-Aktie nie unser Depot „sprengt“, habe ich den Titel nur zu 5 %, also untergewichtet, angeschafft. Diese Risikobegrenzung auf Depotebene ist wichtig.  

Empfehlung: halten

Aufwärtstrend noch intakt