21. Juli 2021

BASF stemmt sich gegen schwachen Gesamtmarkt –
Nord Stream 2 wird pumpen

Die Anzeichen verdichten sich, dass Berlin und Washington ihren Streit um die Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 beilegen werden. Ex-Präsident Donald Trump hatte diversen europäischen Unternehmen wie BASF, OMV oder Total noch mit Sanktionen gedroht, sofern man das Projekt des russischen Gasförderers Gazprom weiterhin unterstützen wird. Präsident Joe Biden ist in dieser geopolitischen Frage offenbar flexibler und wird auf Sanktionen gegen die angesprochenen Unternehmen verzichten. So kann die nahezu fertiggestellte Pipeline nächstens also an die europäische Gas-Infrastruktur angeschlossen werden.

Für BASF ist die neue Harmonie zwischen Berlin und Washington erfreulich. Schließlich fördert die Tochter Wintershall Gas in Russland, das über Nord Stream 2 transportiert werden soll. So hat das Ludwigshafener Unternehmen den Bau der Pipeline mit einem Kredit in Höhe von 950 Millionen Euro mitfinanziert. Dieses Geld ist also offenbar gut angelegt. Teilhaber an Nord Stream 2 ist BASF bzw. Wintershall allerdings nicht.

Noch mehr positive Nachrichten aus Ludwigshafen: Das Chemie-Unternehmen konnte im laufenden Jahr die Auswirkungen der Pandemie weitgehend überwinden. So hat man im abgelaufenen Quartal den operativen Gewinn auf 2,36 Milliarden Euro verzehnfacht. Der Umsatz stieg um rund 50 % auf knapp 20 Milliarden Euro. Damit hat man das Vorkrisenniveau gemessen an Gewinn und Umsatz wieder erreicht.

Im Gesamtjahr will man dieses Niveau sogar deutlich übertreffen und hat die Prognose spürbar angehoben. So möchte man 2021 bis zu 7,5 Milliarden Euro operativ verdienen. Zuvor war das Management noch von einem Gewinn von maximal 5,8 Milliarden Euro ausgegangen. Der Jahresumsatz soll unter günstigen Marktbedingungen auf bis zu 77 Milliarden Euro steigen. Zum Vergleich: Im Seuchenjahr 2020 hatte BASF einen Umsatz von lediglich knapp 60 Milliarden Euro erwirtschaftet.    

Die BASF-Aktie läuft weiterhin spürbar vor dem DAX. Auf Monatssicht schaffte der Chemie-Titel eine Out-Performance (Besser-Entwicklung) gegenüber dem deutschen Leitindex von knapp 3 %, auf Jahressicht sogar von deutlich über 10 %. Genau deshalb investieren wir in Einzelaktien, um den Gesamtmarkt zu schlagen.

Ich erneuere meine Kaufempfehlung für die Aktie der BASF. Fassen Sie zu Kursen bis 66 Euro zu, sofern Sie noch nicht investiert sind.   


BASF läuft DAX voran

Empfehlung: kaufen bis 66,00 EUR

Börsenplatz: Xetra