Derzeit kommen zahlreiche Umweltaktivisten und hochrangige Politiker im schottischen Glasgow zur 26. Weltklimakonferenz (COP26) zusammen, um idealerweise weitere Maßnahmen gegen die Erderwärmung zu vereinbaren. Das sorgt für ein gewisses positives Grundrauschen für Aktien etwa aus den Branchen E-Mobilität und Lithium. Folglich verbesserten sich unsere Lithium-Positionen spürbar. Auf Wochensicht rückte Albemarle vor, während sich die Livent-Aktie sogar um 16 % verteuerte.

Das letztgenannte Unternehmen präsentierte in dieser Woche zudem ein neues Hochleistungs-Lithium unter dem mittlerweile eingetragenen Markennamen LIOVIX. Das Material soll verschiedene Leistungsmerkmale von E-Batterien nochmals verbessern und gleichzeitig die Produktionskosten der Stromspeicher reduzieren. Livent tut damit einen wichtigen Schritt vom Förderer zum Lithium-Veredler. Das habe ich gerne gelesen.  

Heute wird Albemarle nachbörslich Quartalszahlen vorlegen. Hier erwarte ich allerdings keine nennenswerten Impulse für die Aktie. Der Markt hat die erwartet starken Zahlen bereits vorweggenommen. Zudem dürfte das US-Unternehmen von einigen Härten im wichtigen Brom-Geschäft berichten. Im vergangenen Jahr haben die Amerikaner rund 30 % ihres Umsatzes mit dieser Spezialchemikalie erzielt. Brom wird beispielsweise Baumaterialien als Brandhemmer zugesetzt. Das Geschäft dürfte derzeit von einigen Knappheiten in der Lieferkette belastet sein.

Inzwischen drohen offenbar Überkapazitäten in der europäischen Batterieherstellung. So verzichtet BMW wohl auf den Aufbau einer eigenen Produktion, weil man die Stromspeicher für seine E-Autos derzeit auch anderweitig zu angenehmen Preisen einkaufen kann. Solches Überangebot tangiert Albemarle oder Livent kurzfristig noch nicht. Irgendwann freilich werden Überkapazitäten auf den Lithium-Preis dämpfend wirken. Möglicherweise macht es also Sinn, im kommenden Jahr bei den beiden Aktien einmal Gewinne mitzunehmen.

Zunächst halten wir an den Aktien der Albemarle und auch der Livent fest.