09. Dezember 2020

Albemarle kontrolliert jetzt größte Lithium-Mine der Welt

Der chinesische Lithium-Förderer Tianqi wird einen Anteil von knapp 25 % an dem australischen Minenprojekt Greenbushes an den australischen Konkurrenten IGO Ltd. veräußern. Insgesamt bezahlen die Australier rund 1,5 Milliarden USD für den Anteil. Durch diese Transaktion übernimmt der US-Förderer Albemarle automatisch die Kontrolle des Minenprojekts, an dem das US-Unternehmen 49 % hält. Die bisher dominierende Tianqi sinkt durch den Verkauf in Greenbushes zum Juniorpartner (25 %) ab.

Die Greenbushes-Mine ist derzeit die größte Lithium-Förderung der Welt, in dem das Material bergmännisch zu günstigen Kosten im Tagebau gefördert wird. Für Albemarle bedeutet der Teilrückzug der Chinesen einen ganz süßen Prestigeerfolg. Zwar hatte das US-Unternehmen ebenfalls Interesse an dem Anteil der Chinesen angemeldet. Eine entsprechende Transaktion hat allerdings die Regierung in Peking untersagt. So kam die „neutrale“ IGO Ltd. aus Australien zum Zug.    

Die Transaktion verrät viel über die gegenwärtigen Machtverhältnisse in der Branche. Tianqi hat durch den Verkauf des Greenbushes-Anteil eine drohende Zahlungsunfähigkeit abgewendet. Ende des Jahres müssen die Chinesen Schulden im Gegenwert der aktuellen Transaktion tilgen. Der chinesische Förderer hatte in den letzten Jahren mit Unterstützung der Führung in Peking zahlreiche Minenbeteiligungen sowie einen Anteil von 25 % am chilenischen Förderer SQM übernommen. Dabei hatte man durch die Bank Rekordpreise bezahlt und sich dabei offensichtlich übernommen.

Albemarle hingegen hatte sich damals – Lithium-Hype 2018 – zurückgehalten und darüber auch die Marktführerschaft an die Chinesen verloren. Dafür haben die Amerikaner eben Geld in der Kasse und dürften bei der nun anlaufenden Konsolidierung in der Branche sicherlich ein lautes Wort mitreden.  

Auf Wochensicht kam die Aktie der Albemarle erneut erfreulich voran. Der US-Titel hat sich zuletzt als absoluter Schnellstarter im Dividendendepot entpuppt. Nach rund 2 Monaten stehen hier für Sie 46 % Kursgewinn zu Buche. Anfang Januar werden wir dann unsere erste Quartalsdividende des US-Unternehmens einfahren. Wir bleiben unverändert investiert.  

Empfehlung: halten