25. November 2020

Albemarle: Investoren bereiten sich auf Lithium-Boom vor

Man spürt es aller Orten. In diesem Kessel ist jetzt mächtig Druck. Erst vor wenigen Tagen haben sich 28 namhafte Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen in einem neuen Industrieverband namens ZETA (Zero Emission Transportation Association) zusammengefunden. Man nutzt nun die Gunst der Stunde – also den Regierungswechsel in den USA – und wird nächstens umfassende Lobbyarbeit für die E-Mobilität in Washington starten. Das Ziel des Verbandes: Ab 2030 sollen nur noch Null-Emissions-Fahrzeuge in den USA verkauft werden. Zu den Gründungsmitgliedern von ZETA gehören unter anderem ABB, Albemarle, Siemens, Tesla oder etwa der US-Versorger Duke Energy.

Unterdessen hat die britische Regierung einen 10 Punkte-Plan für eine grüne Industrierevolution verabschiedet. Danach soll auf der Insel 2030 der letzte konventionelle Verbrenner verkauft werden. Analysten erwarten nun, dass Großbritannien in den nächsten 6 Jahren eine eigene Batterieproduktion aufbauen wird. Veranschlagt sind Investitionskosten in Höhe von 20 Milliarden USD.

Auch Berlin gibt weiter Vollgas. So wird der Umweltbonus für Voll- und hybride Teilstromer bis 2025 verlängert. Das Förderprogramm, dessen Kosten sich der Bund und die Autobauer ungefähr teilen, sorgt schon jetzt hierzulande für einen veritablen Absatzboom bei E-Autos. Gemessen an den Neuzulassungen kommen die alternativen E-Antriebe im Pkw-Segment derweil auf einen Marktanteil von fast 20 %.

Die Lithium-Preise waren ungeachtet der neuen Euphorie im Monatsvergleich eher weich. Gleichwohl bereiten sich die Investoren schon auf die erwarteten Lithium-Boom 2.0 vor und kauften die Aktien der Lithium-Förderer querbeet hoch. So startete die Albemarle-Aktie stark in das Dividendendepot und legte seit Kauf vor rund 5 Wochen bereits über 40 % zu. Beim Einstieg ist uns also eine ziemliche Punktlandung gelungen.

Nach dem Kursrausch stufe ich die Aktie zunächst auf Halten herab.

Albemarle geht steil

Empfehlung: halten