Sonderstudie: PubMatic Inc.

PubMatic: Innovatives Geschäftsmodell bei starker Bilanz.

Zunächst schreibt mein „Kollege“ ChatGPT für Sie. Der Sprachbefehl lautet: Was macht PubMatic? Das ist seine Antwort: „PubMatic ist ein Unternehmen, das Technologielösungen für die digitale Werbebranche anbietet. Das Unternehmen wurde im Jahr 2006 gegründet und hat seinen Hauptsitz in Redwood City, Kalifornien. PubMatic bietet eine programmatische Werbeplattform an, die es Werbetreibenden und Verlagen ermöglicht, ihre digitalen Werbekampagnen automatisiert zu verwalten und zu optimieren.

Die Plattform von PubMatic ermöglicht es Werbetreibenden, ihre Zielgruppe genau anzusprechen, indem sie Daten wie demografische Merkmale, Interessen und Verhaltensweisen verwenden. Verlage können ihre digitalen Werbeflächen mithilfe der Plattform an Werbetreibende verkaufen und ihre Werbeerlöse maximieren.

Zu den Produkten und Dienstleistungen von PubMatic gehören auch Header-Bidding-Technologien, die es Verlagen ermöglichen, mehrere Werbenetzwerke und -plattformen in Echtzeit zu verbinden, um den höchstmöglichen Preis für ihre Werbeflächen zu erzielen. Darüber hinaus bietet das Unternehmen eine Reihe von Analyse- und Reporting-Tools an, mit denen Verlage und Werbetreibende den Erfolg ihrer digitalen Werbekampagnen messen und optimieren können.“

Ich übernehme: In den vergangenen Jahren hat sich der Online-Werbemarkt enorm verändert. Anfangs wirkten hier noch Menschen, die Werbeplätze quasi am Telefon oder per Mail gebucht hatten. Dabei waren Preis und Laufzeit der Kampagne ähnlich wie in der klassischen Print-Werbung fixiert. Jetzt funktioniert es, auch dank Unternehmen wie PubMatic, gänzlich anders.

Ein fiktives Beispiel: Die deutsche Internetseite SuperFussball.de verzeichnet regelmäßig während großer Fußball-Ereignisse starke Nachfrage (Click Impressions). Vor allem deutsche Fußball-Fans frequentieren die Seite pausenlos, um hautnah die letzten Informationen von der Mannschaft zu erfahren. Ergo sind die Werbeplätze auf der Webseite sehr wertvoll.

Leider scheidet die Mannschaft bereits nach der Vorrunde aus. Plötzlich braucht kein deutscher Fußball-Fan mehr die Seite SuperFussball. Die Klicks nehmen schlagartig um 50 % ab, und PubMatic leitet die Werbeausgaben – sagen wir beispielhaft – der Adidas auf Webseiten in Argentinien oder Frankreich um. Denn die sind jetzt wertvoll und teuer.

Die Vermittlung von wertvollen Werbeplätzen ist die Arbeit der PubMatic. Dabei erfolgt der Verkauf der Internet-Werbeplätze voll automatisiert und in Echtzeit. Man agiert nicht nur für Webseiten-Anbieter, sondern vermittelt auch Werbeplätze in Youtube-Videos oder für Video-Streaming-Dienste. PubMatic agiert also kanalübergreifend in allen Segmenten des digitalen Werbemarktes.

Zu den Kunden der PubMatic gehört potenziell jedes Unternehmen, das Webseiten zur Informationsversorgung betreibt. Wichtiger Auftraggeber ist z. B. Verizon Media, die unter anderem die Web-Plattformen HuffPost, Yahoo oder den Tech-Infodienst TechCrunch betreiben. Ferner betreut man Software-Unternehmen, die Videospiele und andere Apps entwickeln. Hier zählt man etwa Electronic Arts oder Zynga zu seinen Kunden. Auf der anderen Seite des Spektrums stehen vorwiegend Endkunden-Unternehmen aus dem Einzelhandel, der Modebranche oder dem Autobau. Typisch für diese Player sind enorme Werbebudgets, die praktisch jeden Tag verteilt werden müssen.

Sauber! Liquidität in 5 Jahren um 400 % ausgebaut

Bekanntlich wurden im vergangenen Jahr vor allem eher kleinere NASDAQ-Unternehmen bzw. deren Aktien gnadenlos abverkauft. Titel wie Zillow, UpStart, Li-Cycle oder Lucid verloren durch die Bank zwischen 50 und 70 % ihres ursprünglichen Kurswertes. PubMatic gehört ebenfalls ungefähr in diese Gruppe der eher kleinen und noch recht jungen Unternehmen. So ist PubMatic erst seit Ende 2020 börsennotiert. Man kann das Unternehmen mit Fug und Recht als „erweitertes Startup“ bezeichnen. In einem Punkt unterscheidet sich das Unternehmen allerdings von vielen NASDAQ-Unternehmen.

PubMatic ist bereits seit einigen Jahren profitabel und schreibt schöne schwarze Zahlen. Folglich ist die Bilanz blitzsauber. So hat man allein die Liquidität seit 2018 um 400 % auf zuletzt 175 Millionen USD gesteigert. Nur ganz am Rande: Deshalb kann man sich jetzt auch ein Aktienrückkauf-Programm leisten.

Auch die Kennzahl Eigenkapitalquote überzeugt bereits seit einigen Jahren auf ganzer Linie. So besteht die Bilanz seit 2018 immer aus mindestens 51 % Eigenkapital. Zum Vergleich: Apple arbeitet im Prinzip mit einer unterirdischen Eigenkapitalquote von etwas über 14 %. PubMatic hat immer dem Trend vieler US-Unternehmen widerstanden, die Bilanz aus steuertaktischen Gründen mit Fremdkapital zu überladen. In den vergangenen Jahren haben die Investoren der Bilanz- und Ertragskraft der Unternehmen oftmals kaum Beachtung geschenkt. Schließlich war Fremdkapital spottbillig.

Das hat sich bekanntlich grundsätzlich geändert. Über den Daumen gepeilt haben sich die Finanzierungskosten für US-Unternehmen durchschnittlicher Bonität 2022 ungefähr verdreifacht. Das schlägt unmittelbar auf die Gewinne durch oder lässt gegebenenfalls die Verluste weiter anschwellen.

Unterstellen wir einmal, dass das NASDAQ-Segment vor einem Comeback steht! Dann werden die Investoren zuerst bei Unternehmen wie PubMatic zufassen, bevor man wieder Bilanzschwächlinge anfasst.

Hier noch ein rascher Blick auf die letzten Quartalszahlen: In den vergangenen Quartalen ist der globale Werbemarkt um rund 3 % geschrumpft. Das Subsegment Online-Werbung ist um rund 2 % geschrumpft. Vor diesem Hintergrund musste PubMatic einen Umsatzrückgang von 2 % hinnehmen. Der Gewinn pro Aktie schrumpfte von 0,48 auf 0,33 USD je Aktie. Möglicherweise wird PubMatic im ersten Halbjahr – pessimistisch kalkuliert – auch einen kleinen Verlust ausweisen müssen. Diese Schwächephase ist allerdings vorübergehend und deutet nicht auf ein schwaches Geschäftsmodell hin, sondern eben auf einen kurzfristig schrumpfenden Werbemarkt.

Wird Platzhirsch Google geschlachtet?

Das bedarf keiner langen Erklärung: Bekanntlich verfügt Google (Ad Manager) im Markt der Online-Werbung über einen erdrückenden Marktanteil. Angeblich nutzen 90 % der großen Publisher-Unternehmen mindestens eine Google-Anwendung. Die Google-Anwendung Ad Exchange kommt laut Wall Street Journal auf einen Marktanteil von rund 50 %.

Nun reibt sich das US-Justizministerium schon seit Längerem an den Quasi-Monopolen diverser Internet-Giganten wie eben Google, Microsoft oder Apple. Und so hat das Justizministerium Google (Alphabet) aufgefordert, die Einheit Werbetechnik und -vermittlung abzuspalten. Damit würde der rund 500 Milliarden USD schwere Online-Werbemarkt massiv erschüttert.

Ein formelles Kartellverfahren gegen den Platzhirsch Google ist noch nicht anhängig. Eine solche Maßnahme würde ohne Frage jahrelang durch alle Instanzen des US-Rechtssystems wandern. Schließlich sind für Google hier über 30 Milliarden USD Umsatz im Feuer. Das wird man nicht kampflos hergeben. Interessant ist in diesem Zusammenhang natürlich auch der Angriff von Microsoft – Bing plus ChatGPT – auf die Google-Suchmaschine.

Keine Frage, Google droht ein böser Mehrfrontenkrieg. Der digitale Werbemarkt steht möglicherweise vor einer spektakulären Neuordnung. Ein Nutznießer der anstehenden Umwälzung werden Herausforderer-Unternehmen wie PubMatic sein. Angeblich sollen jetzt schon erste Unternehmen teilweise von Alphabet abrücken und wollen nicht mehr jeden Werbe-Dollar über das Google-System laufen lassen.

In der Depotansicht NextGeneration erfahren Sie alle Daten (z. B. Kauflimit), die Sie für den Kauf der PubMatic-Aktie benötigen. Bitte beachten Sie, dass die US-Aktie aufgrund ihrer „Jugend“ noch nicht an deutschen Börsenplätzen handelbar ist. Klicken Sie hier für alle relevanten Informationen!  

PubMatic Inc. in USD:

WKN: A2QJL6
ISIN: US74467Q1031

Schätzugen zu PubMatic:

Jahr 2023e
2024e 2025e
Gewinn je Aktie in USD:
-0,10 0,17 0,44
Gewinnwachstum in %: +159
Umsatz in Mio. USD: 253 283 329
Umsatzwachstum in %: -1,2 +11,9 +16,3