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2. Juni 2021

Neue Taktik: So gehen wir mit den neuen Inflationstendenzen um

Die Preise laufen uns davon. Im Mai ist die Inflation in den USA unerwartet in die Höhe geschossen. Die Preise der Waren und Dienstleistungen im sog. Warenkorb, auf dessen Basis die Teuerung erfasst wird, sind um 4,2 % gestiegen. Auch in Deutschland laufen die Preise aufwärts. Hier haben die Statistiker zuletzt einen Wert von 2,5 % gemessen. Das ist der höchste Wert seit Ende 2011. Bedenklich ist dabei vor allem, dass die Analysten die Intensität des Preisauftriebs durch die Bank unterschätzt haben.

Wie geht es nun weiter? Welche Szenarien werden am Markt herumgereicht?

Die Optimisten: Diese Marktteilnehmer sind der Meinung, dass der Preisauftrieb lediglich vorübergehender Natur ist. Die Pandemie hat im vergangenen Jahr Konsum zurückgestaut, der sich nun rasch entlädt. So sitzen allein die europäischen Haushalte auf rund 500 Milliarden Euro angesparter Liquidität. Irgendwann sind diese Mittel allerdings ausgegeben, sodass die Nachfrage bzw. die Preise wieder abnehmen werden.

Zudem hat die Pandemie die Lieferketten und Produktionskapazitäten beschädigt, sodass viele Unternehmen die gestiegene Nachfrage noch nicht befriedigen können. Die Produktion und ihre Lieferketten werden allerdings nun „repariert“, sodass die Unternehmen ihr Angebot nächstens wieder ausweiten werden. Die Knappheit etwa bei Mikrochips oder Bauholz wird nicht anhalten.

Die Pessimisten meinen: Diese Argumentation ist sicherlich nicht ganz falsch. Sie hat allerdings einen Schönheitsfehler. Die jüngste Teuerung etwa in Deutschland basiert nicht auf nachgeholtem Konsum, sondern im Wesentlichen auf einem massiven Preisschub im Rohstoffsegment. Auch die erhöhte Inflationsrate der USA beruht auf diesem Effekt. So sind die Energiepreise im Mai im Jahresvergleich für den US-Verbraucher um 13 % gestiegen. Am rechten Rand bilde ich für Sie die Preisentwicklung ausgewählter Industrie-Rohstoffe im Jahresvergleich ab.

Auch die Erzählung von gestörten Lieferketten sticht nur teilweise. Eine rhetorische Frage: Wurden in den USA im vergangenen Jahr Öl- oder Gas-Pipelines abgebaut, oder haben die Tankwagen die Tankstellen nicht mehr angesteuert? Natürlich nicht! Die Lieferketten in diesem Marktsegment waren völlig intakt und trotzdem sind die Preise für Öl, Gas und Treibstoffe explodiert.

Der unterschätzte China-Faktor: Rohstoff-Importe vor neuen Rekorden

Derzeit unterschätzen viele Investoren den sog. China-Faktor. Was meine ich damit konkret? Die dortige Volkswirtschaft basiert immer noch stark auf konventioneller Industrieproduktion. Folglich ist China schon seit mehreren Jahren der weltgrößte Nachfrager nach Rohstoffen wie Kupfer, Eisenerz oder Aluminium.

Im vergangenen Jahr importierte das asiatische Land beispielsweise Kupfer im Wert von 48,5 Milliarden USD. Im Vergleich zum Vorjahr 2019 stiegen die Kupfer-Importe um fast 20 %. Ich erwarte, dass diese Tendenz anhalten wird. Wahrscheinlich wird China im laufenden Jahr so viel Industrie-Rohstoffe importieren wie noch nie zuvor. Nur zur Info: Im vergangenen Quartal ist die dortige Volkswirtschaft um 18 % gewachsen.

Es ist also dieser China-Faktor, der für den starken Preisauftrieb bei den Rohstoffen und Vorprodukten sorgt und damit mittelbar erheblich zu den neuen Inflationstendenzen in Europa und Nordamerika beiträgt. Der Pandemie-Effekt ist nur ein Teil der Erklärung.

Zwischenfazit: Ich sehe bedeutende Risiken, dass die neue Inflation nicht gleich morgen wieder verschwinden wird.

Rohstoffe: Wir gehen an die Quelle der Inflation

Inflation und damit einhergehend steigende Zinsen sind üblicherweise für Börsianer ein absoluter Renditekiller. Ein historisches Beispiel: In den 70er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts sorgte der sog. Ölpreisschock für massive und anhaltende Teuerung. Der Aktienmarkt erlebte ein verlorenes Jahrzehnt. So „schaffte“ der S&P 500 zwischen 1972 und 1981 nur eine Performance von insgesamt 3,4 %. Vermögensaufbau war also in jenen Zeiten unmöglich.

Es sei denn, Sie waren damals in Öl- und anderen Rohstoffaktien investiert. Dann ist Ihr Depot schier explodiert und hat Ihren Kaufkraftverlust als Verbraucher vielfach überkompensiert. Da gilt nämlich eine einfache Regel: Der Verbraucher fürchtet naturgemäß Inflation bzw. Kaufkraftverlust, für die richtigen Unternehmen sind steigende Preise oder Inflation hingegen ein mächtiges Gewinnprogramm. Steigende Preise bedeuten nämlich steigende Gewinne.

Bis jetzt berücksichtigen wir in den Premium-Depots ein denkbares Inflations-Szenario noch nicht ausreichend. Lediglich die Depotpositionen Unilever (Lebensmittel) und Albemarle (Rohstoff Lithium) gelten zu Recht als Inflationsprofiteure. Folglich werden wir in der nächsten Woche nachjustieren und eine weitere Position im Rohstoffsegment beziehen.

Damit gehe ich ganz bewusst an die Quelle der neuen Inflation. Wir werden exakt dort investieren, wo die Preise und Gewinne derzeit explodieren. Ganz wichtig für uns: Mit dieser Taktik schlage ich zwei Fliegen mit einer Klappe. Zunächst halte ich Ihr Depot auf Kurs und zweitens sorge ich dafür, dass Sie den Kaufkraftverlust, den Sie gegenwärtig als Verbraucher erfahren, in Ihrem Depot mehr als nur ausgleichen. Eine geeignete Neu-Empfehlung werde ich für Sie kurzfristig erarbeiten.  

 

 

Preisentwicklung ausgewählter Industrie-Rohstoffe im Jahresvergleich