Großes Zahlenmeer: Flex, Stanley, Gilead und ITW berichten

Rekordzahlen der Konkurrenz treiben Aktie der Swiss Re

Der deutsche Versicherer Hannover Rück hat im abgelaufenen Geschäftsjahr einen neuen Rekordgewinn erzielt. Folglich zog auch die Assekuranz-Aktie auf ein frisches Allzeithoch. Dabei steigerten die Deutschen die Prämieneinnahmen um knapp 7 %. An diesem positiven Trend sollte sich auch heuer nicht viel ändern. So setzte Hannover Rück zum 1. Januar – nach Inflation – eine weitere Prämienerhöhung im Volumen von 2,3 % durch.

Vor diesem Hintergrund rückte die Aktie der Swiss Re auf Wochensicht um rund 3 % vor. Die deutschen Rückversicherer notieren – wie bereits angedeutet – derzeit bereits auf oder nahe ihres Allzeithochs. Da müssen die Eidgenossen der Swiss Re, deren Aktie einst einmal 200 CHF wert war, noch nacharbeiten. Sie werden es tun.

Wem unter Ihnen noch eine Stabil-Aktie aus der Branche Assekuranz fehlt, der holt sich jetzt die Swiss Re. Momentan laufen Schätzungen im Markt um, dass die Zürcher im April für das Geschäftsjahr 2023 eine Dividende von 7 USD oder umgerechnet 6,14 CHF je Aktie auskehren werden. Das entspräche auf Basis des aktuellen Kurses einer Dividendenrendite von 6 %. Die Bestandsleser der Premium-Chancen würden dann sogar fast 7 % einschieben.

Ich bestätige meine Kaufempfehlung für die Aktie der Swiss Re ohne Wenn und Aber. Hier können Sie also ohne Limit ordern, sofern noch nicht geschehen.

Empfehlung: kaufen billigst

Börsenplatz: Zürich

WKN: A1H81M / ISIN: CH0126881561

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Swiss Re AG in CHF

Chartkommentar: Seit dem Corona-Crash von Anfang 2020 zieht die Schweiz-Aktie recht stabil aufwärts. Nun stößt man auf einen mittelschweren Deckel bei rund 100 CHF, den ich im Chart rot markiert habe. Hier gilt: Kurzfristig erwarten wir von der Aktie keine „Kurswunder“, langfristig werden Sie aber mit dem europäischen Qualitätstitel sehr zufrieden sein.

Flex-Zahlen leicht verbessert – Ausblick eher problematisch

Der norwegische Gastanker-Betreiber Flex LNG hat im abgelaufenen Quartal alle wesentlichen Kennzahlen im Vergleich zum direkten Vorquartal leicht verbessern können, nachdem die Preise für LNG-Gas zuletzt saisonal bedingt wieder gestiegen sind. So steigerte man den bereinigten Gewinn pro Aktie von 0,67 auf 0,70 USD. Die Charterraten pro Tag und Schiff erhöhten sich von rund 79.000 auf leicht über 81.000 USD.

Gleichwohl gerät die Tanker-Aktie nach Veröffentlichung der Geschäftszahlen unter spürbaren Verkaufsdruck. Warum? Auf Jahressicht hat sich das Marktumfeld spürbar eingetrübt. In diesem Zeitraum sind die Preise für Flüssiggas um rund 35 % gefallen. Offenbar ist die Nachfrage nach Transportkapazitäten derzeit rückläufig. Ins Bild passt hier, dass der Kunde des Flex-Tankers Constellation die Option auf eine zweijährige Verlängerung der Charter nicht gezogen hat.

Zudem hat die Unternehmensführung erklärt, dass in den kommenden Quartalen weltweit einige LNG-Tanker zusätzlich in Dienst gestellt werden. Das dürfte die Charterraten in der Tendenz drücken. Den Norwegern wird es bei aller Qualität des Unternehmens schwerfallen, sich dem schwachen Markttrend zu entziehen.

Insgesamt hat die Aktie meine Erwartungen nur bedingt erfüllt. Zwar wird man auch für das abgelaufene Quartal Anfang März eine stattliche Dividende in Höhe von 0,75 USD pro Aktie auskehren. Das hilft uns allerdings nichts, wenn Kursverluste diese Dividende „auffressen“.

Deshalb rate ich Ihnen nun zum Verkauf der Flex-Aktie. Setzen Sie für diese Transaktion in New York ein Verkaufslimit von 27 USD oder hierzulande ein Limit von 25 Euro.

Empfehlung: verkaufen ab 27,00 USD

Börsenplatz: NYSE

WKN: A2PFGD / ISIN: BMG359472021

Stanley Black & Decker: Turnaround soll 2024 passieren

Gemessen am bereinigten Gewinn ist der US-Werkzeugmacher Stanley Black & Decker im abgelaufenen Quartal in die Gewinnzone zurückgekehrt. So meldeten die Amerikaner einen Gewinn pro Aktie in Höhe von 0,92 USD, nachdem man vor Jahresfrist noch einen bereinigten Verlust von 0,10 USD je Anteilsschein melden musste. Setzt man allerdings den Nettogewinn als Maßstab an, hat man noch einen Verlust in Höhe von 1,84 USD je Aktie verbucht.

Wie erklärt sich die Diskrepanz zwischen bereinigtem und unbereinigtem Nettogewinn? Stanley nimmt unverändert viel Geld in die Hand, um den Turnaround zu bewerkstelligen. Das sind natürlich Einmaleffekte, die in den kommenden Quartalen allmählich abnehmen werden. Das Zahlenwerk zeigt, dass die operative Wende im Unternehmen noch eine recht zähe Angelegenheit ist. So ist der Umsatz auf Jahressicht um 6 % gefallen.

Stanley kämpft unverändert gegen eine müde Nachfrage seitens der Heim- und Handwerker in den USA. Hier wirkt die geldpolitische Straffung der US-Notenbank immer noch nach, die die US-Baukonjunktur abgewürgt hat. In dieser Frage sollte allerdings das laufende Jahr Entlastung für das US-Unternehmen sowie die gesamte Branche bringen.

Ausblick 2024: Stanley wird im laufenden Jahr auch gemessen am Nettogewinn zurück in die schwarzen Zahlen finden. Der Werkzeugmacher erwartet einen Gewinn zwischen 1,60 und 2,85 USD je Aktie. Leider hat sich die Unternehmensführung noch nicht zur Dividende geäußert. Zuletzt hatte man 0,81 USD im Quartal ausgeschüttet. Unter den gegebenen Umständen ist eine kurzfristige Erhöhung der Dividende sehr unwahrscheinlich.

Mein Fazit: Der Trend im Unternehmen stimmt grundsätzlich. Ferner erwarte ich die US-Nachfrage nach Baumaschinen und anderem Werkzeug allmählich wieder stärker. So möchte ich Stanley Black & Decker noch etwas Zeit geben.

Empfehlung: halten 

Gilead liefert solide – 2024 soll neue Meilensteine bringen

Die aktuellen Quartalszahlen der Gilead sind weitgehend im Rahmen der Erwartungen ausgefallen. So konnte man den Gewinn pro Aktie um 3 % auf 1,72 USD steigern, während der Umsatz leicht rückläufig auf etwas über 7 Milliarden USD war. Das Pharmaunternehmen litt dabei unter der Abschwächung im Segment HIV-Präparate. Hier sank der Umsatz um 2 % auf 4,7 Milliarden USD. Hier gilt: Gilead verkauft einige seiner HIV-Präparate im Rahmen staatlicher Gesundheitsprogramme. Genau für diese Programme hat die US-Regierung einige Preisrabatte verfügt.

Sehr erfreulich entwickelt sich die noch eher kleine Onkologie-Sparte. Gilead konnte hier einen Umsatzsprung von 24 % auf 765 Millionen USD verbuchen. Die Erwartungen an diese Geschäftseinheit sind enorm. Beispiel Trodelvy: Das Kombi-Präparat ist nun sowohl in den USA wie auch in der EU zur Behandlung eines metastierten Brustkrebses (HR+/HER2) zugelassen. Dieses Karzinom galt bislang als inoperabel und unbehandelbar. Trodelvy verlängert das statistische Gesamtüberleben der betroffenen Patientinnen und Patienten um 11,8 Monate.

Zur Einordnung: Üblicherweise werden Krebspräparate bereits zugelassen, wenn sie das durchschnittliche Gesamtüberleben um rund 3 Monate verlängern. Insgesamt waren in den vergangenen Jahren Meilensteine in der Krebstherapie nicht unbedingt an der Tagesordnung. Trodelvy wird da, wenn man Medizinern glaubt, eine große Ausnahme sein.

Generell hat uns das US-Unternehmen für 2024 Großes versprochen. Nun hat Gilead auch in der Vergangenheit schon gelegentlich viel versprochen. Allein, es fehlte dann an den Taten bzw. Zulassungen. Jetzt bin ich aber guter Dinge, dass man in den nächsten Jahren in puncto Neuentwicklungen besser liefern wird.

Die Idee hinter dieser Aktie ist schnell zusammengefasst: Bislang hat sich Gilead vor allem einen Namen als HIV-Spezialist gemacht. So bringt das Biktarvy-Präparat rund 3 Milliarden USD Umsatz pro Quartal. Neben diesem Verkaufskracher will man mittelfristig einige starke Krebsmedikamente etablieren.

Ich bestätige meine Kaufempfehlung für die Aktie der Gilead Sciences.

Empfehlung: kaufen bis 80,00 USD

Börsenplatz: Nasdaq

WKN: 885823 / ISIN: US3755581036

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Illinois Tool Works unauffällig zu neuen Rekorden

Der Mischkonzern Illinois Tool Works (ITW) hat im vergangenen Jahr den Umsatz organisch – also ohne verkaufte oder hinzugekaufte Geschäftseinheiten – um 2 % auf 16,1 Milliarden USD gesteigert. Den Gewinn pro Aktie steigerte man um 6 % auf 9,74 USD. Formell bleibt man damit 3 US-Cent unter dem Rekordergebnis von 2022. Damals hat man freilich einen Einmalgewinn aus dem Verkauf einer Tochter in Höhe von 0,60 USD pro Aktie erzielt. Ferner hat das Unternehmen 2023 die Dividende um 7 % erhöht.

Auf den ersten Blick sind die Zahlen unauffällig. Ich gebe aber zu bedenken, dass im vergangenen Jahr die US-Autoproduktion wochenlang von diversen Streikmaßnahmen unterbrochen war. ITW erwirtschaftet rund 18 % seines Umsatzes als Autozulieferer. Die schwache Nachfrage seitens der US-Autobauer hat man freilich in den übrigen 6 Sparten bestens kompensiert. Das ist das ITW-Prinzip: Schwächelt eine Sparte, hilft eine andere.

Ausblick 2024: Im kommenden Jahr wird man nach eigenen Schätzungen 10 bis 10,40 USD pro Aktie verdienen. Die operative Gewinnmarge soll durch interne Optimierungen von zuletzt 25,1 auf mindestens 25,5 % steigen. Dabei nehme ich jede Wette an, dass die Amerikaner – wie üblich – die Dividende wieder anheben werden. Geklärt ist in jedem Fall, dass man eigene Aktien im Wert von 1,5 Milliarden USD zurückkaufen wird. 2023 hatte man lediglich für 375 Millionen USD gekauft.

Für die Neuleser unter Ihnen: Sie müssen einmal ran an diesen Dauerbrenner des 7%-Dividendendepots. Ich räume dabei ein, dass ITW momentan nicht ganz günstig ist. Freilich, wenn Sie auf einen perfekten Einstiegszeitpunkt warten, werden Sie bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag kein ITW-Aktionär. Hier gilt: Die Aktie einmal in seinem Börsianer-Leben (auch gerne etwas teurer) kaufen und dann einfach reifen lassen. Sie werden sicherlich nicht enttäuscht werden, wie der folgende Chart andeutet.

Illinois Tool Works Inc. in USD

Chartkommentar: Es gibt nur wenige Aktien weltweit, die abgesehen von zwei bis drei Kursdellen in den vergangenen 10 Jahren so verlässlich zugelegt haben wie das Papier der ITW. Auf Dollarbasis machte die US-Aktie rund 240 %, auf Euro-Basis ziemlich genau 327 %. Ich bin jetzt zu faul, um den Performancebeitrag der jährlich erhöhten Dividenden zu berechnen. Aus dem hohlen Bauch heraus sage ich, inklusive Dividenden wäre man hier sicherlich bei über 400 % Gesamtperformance gelandet.

Natürlich sind solche Vergangenheitswerte eine Garantie für nichts. Aber in den letzten Quartals- und Jahreszahlen habe ich keine Anhaltspunkte für eine Ermüdung des gut ausgewogenen Geschäftsmodells der ITW gefunden.

Also, liebe Neuleser, jetzt ran an die Tastatur und Order aufgeben! Fassen Sie zu Kursen bis 260 USD bzw. umgerechnet zu Kursen bis 240 Euro zu, sofern noch nicht geschehen.

Empfehlung: kaufen bis 260,00 USD

Börsenplatz: Nasdaq

WKN: 861219 / ISIN: US4523081093

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