Gerresheimer schaltet Wachstumsturbo – Veeva: Finanzchef tritt überraschend zurück

Gerresheimer schaltet 2025 den Wachstumsturbo zu

Der Vorstandsvorsitzende der Gerresheimer Dietmar Siemssen erwartet ab dem kommenden Jahr eine deutliche Beschleunigung des Wachstums. Heuer wird man gemäß den eigenen Planungen gemessen am Umsatz um 5 bis 10 % wachsen. 2025 soll dann das Wachstum bei mindestens 10 % pro Jahr liegen. Zentraler Wachstumstreiber werden dabei die Verpackungen bzw. Injektionen für die Adipositas-Präparate der Novo Nordisk sowie der Eli Lilly sein.

In diesem Jahr wird man mit diesen Verpackungen erstmals einen Umsatz von über 100 Millionen Euro erzielen, 2027 sind dann bereits 350 Millionen Euro geplant. Insgesamt wird das Wachstum der Gerresheimer künftig zu rund 40 % von den Adipositas-Injektionen getragen.

Die Einlassungen des Vorstandsvorsitzenden sind für den Markt nicht gänzlich neu. Hier liegt die Relevanz: Die Prognosen beruhen ganz wesentlich auf bereits erteilten und vertraglich fixierten Aufträgen. Der positive Ausblick beruht also nicht nur auf Hoffnungswerten. Vor diesem Hintergrund sind die zuletzt aufgerufenen Kursziele etwa der Deutschen Bank oder der Berenberg Bank von 130 bzw. 125 Euro realistisch.

Meine Einschätzung: Grundsätzlich hatte ich erwartet, dass das Düsseldorfer Unternehmen früher vom Hype um die „Abnehmspritze“ profitiert. Dabei hatte ich unterschätzt, dass man noch nicht über ausreichend Produktionskapazitäten verfügt. Die baut man nun unter anderem in Mexiko auf. Folglich rate ich Ihnen noch zu etwas Geduld. Am Ende sollte die Gerresheimer weit mehr als nur 125 oder 130 Euro Kursziel schaffen.

Ich stufe die Aktie der Gerresheimer nun wieder als Kauf ein. Fassen Sie zu Kursen von 103 Euro (Kauflimit) oder billiger zu, sofern Sie noch nicht engagiert sind.  

Empfehlung: kaufen bis 103,00 EUR

Börsenplatz: Xetra

WKN: A0LD6E / ISIN: DE000A0LD6E6

Handeln Gerresheimer mit One Click Trading:

Technische Probleme in Stromverteilern der Alfen – Aktie leidet

Der niederländische Versorger Liander hat in einigen seiner Stromverteiler und Smart-Grid-Anlagen nach anhaltenden Regenfällen in den Niederlanden Feuchtigkeit entdeckt. Diese Anlagen wurden von Alfen geliefert und installiert. Zwar funktionieren die Verteiler aktuell unverändert. Man befürchtet allerdings, dass einige Komponenten aufgrund der Feuchtigkeit früher als erwartet ausfallen werden.  Ferner ist zur Stunde unklar, wie viele Anlagen in den Niederlanden von dem Mangel betroffen sind. Alfen muss nun Kapazitäten reservieren, um die technischen Schwächen der Anlagen auf eigene Kosten zu bereinigen. Konkretere Informationen sollen Ende April vorliegen.  

Mein erster Eindruck: Das Problem ist beherrschbar. Gleichwohl ist der Vorgang für das Unternehmen kein Kompetenzausweis. Zuletzt hatte Alfen besonders stark in der Ausstattung von Smart-Grid-Infrastruktur gepunktet. Diese Erfolgsgeschichte nimmt nun möglicherweise auch außerhalb des Heimatmarktes Schaden. Folglich verliert die Aktie auf Wochensicht rund 10 % ihres ursprünglichen Kurswertes.  

Zunächst rate ich Ihnen, unverändert in der Aktie der Alfen investiert zu bleiben. Generell gilt: Das Geschäftsmodell der Niederländer passt wie die Faust aufs Auge bzw. auf die notwendige Aufrüstung der europäischen Verteilernetze. Zu prüfen ist freilich, ob die Technologie der Alfen gegenüber Wettbewerbern wie ABB oder Siemens konkurrenzfähig ist.

Empfehlung: halten

Veeva: Finanzchef tritt überraschend zurück – Aktie unter Druck

Gestern ist überraschend der CFO bzw. Finanzvorstand der Veeva Systems von seinem Amt zurückgetreten. Der Top-Manager Brent Bowman wird dem Software-Unternehmen nun noch 3 Monate zur Verfügung stehen, um im Übergang zu helfen. Veeva beeilte sich zu versichern, dass der Abgang oder Rücktritt des Finanzchefs nicht in Zusammenhang mit Bilanzunregelmäßigkeiten oder anderen Rechtsverstößen steht.

Bislang ist die Informationslage für uns eher dünn. Fest steht, dass der Abgang eher ungeplant geschieht und an der Börse nicht sehr freundlich aufgenommen worden ist. So muss die Aktie der Veeva spürbar Federn lassen. Im Grundsatz waren die Analysten mit der Arbeit – seit 2020 – des Mr. Bowman bislang zufrieden. Vorübergehend wird ein Mann namens Tim Cabral die Funktion des CFO übernehmen. Cabral war bereits zwischen 2010 und 2020 für das US-Unternehmen als Finanzvorstand tätig.

Ich habe zunächst keinen Anlass, von meiner positiven Einschätzung des US-Unternehmens abzurücken. Solche Personalien sind in aller Regel in gut geführten Unternehmen nur von begrenzter Kursrelevanz.

Dennoch nehme ich vorsichtshalber die Aktie der Veeva Systems auf Halten zurück. Sobald wir Klarheit haben, werde ich die Aktie entsprechend neu einstufen bzw. zum Nachkauf empfehlen.

Empfehlung: halten

Veeva Systems Inc. in USD

Kurzfrist-Chart: Der seit November 2023 aktive Aufwärtstrend ist nun offensichtlich gestört, sodass ein spontaner Nachkauf der Position der Veeva trotz des Kursrücksetzers erst einmal nicht angeraten ist.

Swiss Re ernennt neuen Vorstandsvorsitzenden

Der Schweizer Rückversicherer Swiss Re wird sich mit Wirkung zum 1. Juli 2024 von seinem aktuellen Vorstandsvorsitzenden Christian Mumenthaler trennen. Die Personalie überrascht insofern, als das Unternehmen vor allem im vergangenen Jahr ausgesprochen erfolgreich im Markt agiert hat. Offenbar hat der Verwaltungsrat allerdings an der Langfrist-Bilanz des Herrn Mumenthaler Anstoß genommen. So war Swiss Re in seiner achtjährigen Amtszeit – gemessen an der Rentabilität – teils deutlich hinter die deutschen Konkurrenten wie Münchener Rück oder Hannover Rück zurückgefallen.

Ab Juli wird der Deutsche Andreas Berger das Zepter in Zürich übernehmen. Berger verantwortet seit 2019 im Konzern die Einheit Corporate Solutions. Hier agiert man nicht als Rückversicherer, sondern bietet globalen Großunternehmen Deckungen der Erstversicherung an. Der Deutsche hat die ursprünglich eher unbedeutende Einheit in den vergangenen Jahren zu großem Erfolg geführt. So hat Corporate Solutions 2023 mit 678 Millionen USD ganz erheblich zum Konzerngewinn beigetragen.

Fazit: Die Personalie kommt für die Investoren unerwartet. Die Umstände sagen uns freilich, dass der Verwaltungsrat den Führungswechsel von langer Hand geplant hatte. Folglich verläuft er in geordneten Bahnen. So halten sich die Kursausschläge in der Aktie der Swiss Re in überschaubaren Bahnen.

Wir hoffen nun, dass der neue Besen sauber kehrt und die Aufholjagd der Swiss Re weiter beschleunigt. Ich bestätige meine Kaufempfehlung für die Assekuranz-Aktie.    

Empfehlung: kaufen bis 116,00 CHF

Börsenplatz: Zürich

WKN: A1H81M / ISIN: CH0126881561

Handeln Swiss Re mit One Click Trading:

WK Kellogg geht mit 67 % Gewinn – Jetzt kommt Kellanova

In dieser Woche hat die Aktie der WK Kellogg das von mir genannte Verkaufslimit von 19,25 USD erreicht bzw. übertroffen. Folglich habe ich die Position des Dividendendepots mit einem Gesamtgewinn – also inklusive Dividenden – von 67 % veräußert.

Unter dem Strich hat der US-Nebenwert bzw. seine Aktie sehr positiv überrascht, sodass wir uns frühzeitig von der WK-Aktie trennen konnten. Dennoch sind wir über Kellanova weiterhin in der Branche verarbeitete Lebensmittel investiert. Mit dieser Flocken-Aktie plane ich langfristig, da wir einen guten unteren Kurs „abgefischt“ haben. Im Grunde bietet sich Kellanova aufgrund seiner niedrigen Marktkapitalisierung von lediglich 18 Milliarden Euro durchaus als Fusionspartner oder Übernahmekandidat an.

Ich habe hier keine konkreten Informationen. Gleichwohl wären die Amerikaner etwa für den Giganten Nestlé nur ein kleiner „Happen“. Player wie Kraft Heinz, General Mills oder Danone bleiben im Rahmen einer denkbaren Fusion immer der „Chef im Ring“. Diese Konstellation aus kleinem Marktwert und großer Marke (Kellogg´s) macht die US-Aktie für uns zusätzlich interessant.

Die Aktie der Kellanova verbessert sich auf Wochensicht bislang um rund 3 %. Wir bleiben weiterhin unverändert investiert.   

Kellanova

Empfehlung: halten