1. März 2023
Wir spielen das Comeback der Banken mit der ING Groep
Vorab ein kurzes Unternehmensporträt der ING Groep. Dieses Porträt hat ChatGPT erstellt: Die ING Groep erzielt den größten Umsatz und die besten Gewinne in Europa, insbesondere in den Niederlanden, Belgien, Deutschland und Spanien. Diese Länder sind wichtige Märkte für die Gruppe und tragen maßgeblich zu ihrem Geschäftserfolg bei. In den Niederlanden ist die ING Groep eine der größten Banken des Landes und hat eine starke Marktposition in den Bereichen Privatkunden und Firmenkunden. In Belgien ist die ING Groep ebenfalls eine der führenden Banken und hat eine starke Präsenz im Bereich der digitalen Bankdienstleistungen.
In Deutschland und Spanien hat die ING Groep in den letzten Jahren stark expandiert und konnte ihre Marktanteile in beiden Ländern deutlich ausbauen. Insgesamt ist die ING Groep jedoch auch in anderen Regionen tätig und erzielt Einkünfte aus verschiedenen Geschäftsbereichen, einschließlich Investment Banking, Vermögensverwaltung und Zahlungsverkehrsdienstleistungen.
Ich übernehme: Heute wird die Aktie der Commerzbank in den DAX aufrücken. Diese Beförderung ist kein Zufall, sondern bettet sich ein in ein fulminantes Comeback des europäischen Bankensektors. Egal, ob in Deutschland, Frankreich oder Italien, die Banken verdienen wieder, kehren ans Management satte Boni aus und bedenken ihre Aktionäre mit überdurchschnittlich hohen Dividenden. Als Investoren müssen wir uns von unserer bisherigen (negativen) Einschätzung des Sektors endgültig verabschieden, um wieder in der konservativen Wachstumsbranche zu investieren.
Das waren und sind die Erfolgsfaktoren
Am Anfang des Comebacks steht eine beinharte Restrukturierung und der Fokus auf einige wenige nationale Starkmärkte. So ist die eingangs erwähnte Commerzbank gemessen an ihrer Kundenbasis mittlerweile wieder eine urdeutsche Bank. ING konzentriert sich derweil auf die mitteleuropäischen Bankmärkte Deutschland, Niederlande und Belgien. Dabei ist die Dienstleistung der Bank stark automatisiert und standardisiert. Individuelle Beratung werden Sie hier nur schwerlich erhalten. ING arbeitet im Massenmarkt.
Die Niederländer haben früh auf Digitalisierung sowie auf die Blockchain gesetzt. Hierzulande ist das Bankhaus für seinen Online-Broker sowie den digitalen Kreditvermittler Interhyp bekannt. Das Motto: Wenn Sie als Kunde von uns keine Extrawurst brauchen, bieten wir Ihnen sehr günstige Konditionen an.
Tatsächlich sind heute viele konventionelle Banken halbe FinTechs. Dazu einige Zahlen der ING Groep: Im vergangenen Jahr meldeten in den Niederlanden 52 % der Neukunden ihr Konto oder Depot voll digital im Internet an. Gleichzeitig wickelte man rund 1,4 Milliarden mobile Zahlungen ab. Das entspricht im Vergleich zum Vorjahr übrigens einem satten Anstieg von 60 %. Das Geschäftsmodell funktioniert, wie das Neukundengeschäft zeigt. So holte ING im vergangenen Jahr fast 600.000 Neukunden. Aktuell versorgt man fast 15 Millionen Menschen in Europa mit Finanzdienstleistungen (+4 %).
Die Digitalisierung des Geschäftsmodells hat den Banken und im Besonderen der ING eine sehr vorteilhafte Kostenquote (Cost to Income RatioChatGPT erklärt die Cost to Income-Ratio: Das Cost to Income-Ratio (CIR) ist eine betriebswirtschaftliche Kennzahl, die das Verhältnis der betrieblichen Kosten zu den Erträgen eines Unternehmens misst. Es gibt Auskunft darüber, wie effizient ein Unternehmen arbeitet und wie hoch der Anteil der Kosten an den Erträgen ist. Die Kennzahl wird berechnet, indem man die betrieblichen Kosten durch die betrieblichen Erträge dividiert und das Ergebnis mit 100 multipliziert. Eine niedrige CIR-Zahl zeigt an, dass ein Unternehmen effizient arbeitet und seine Kosten im Verhältnis zu den Erträgen niedrig hält. Eine hohe CIR-Zahl hingegen kann ein Hinweis auf ineffiziente Prozesse oder hohe Kosten im Verhältnis zu den Erträgen sein.) von zuletzt unter 60 % beschert. Bankgeschäft rechnet sich also wieder.
Der zweite wichtige Erfolgsfaktor: In der Vergangenheit haben die konventionellen Banken unter den Niedrig- und Nullzinsen massiv gelitten. Wenn eine Immobilienfinanzierung für 10 Jahre nur noch 1,5 % Zins kostet, dann bringen Sie in diesem Minizins eben kaum noch Marge unter. Ferner hat die ING in der Vergangenheit gerne Kunden über günstige Tagesgeldangebote geködert. Dieses Werbemittel hat die EZB den Niederländern im Rahmen der Nullzinspolitik vollständig aus der Hand geschlagen.
Das Blatt hat sich allerdings bekanntlich gewendet. So bietet die ING hierzulande wieder ein mit 2 % verzinstes Tagesgeldkonto an. Die Sparer freut es, und die Bank parkt das Geld bei der EZB aktuell für 2,5 %. Natürlich ist eine Marge von 0,5 % auf den ersten Blick nicht spannend. Freilich erzielen die Niederländer diesen praktisch risikolosen Gewinn mit dem Geld anderer Leute.
Meine Prognose: Dieser konstruktive Zinseffekt wird sich nicht endlos fortsetzen oder steigern. Aber: Die Marktbedingungen für das klassische Einlagengeschäft werden meines Erachtens langfristig günstig bleiben. Momentan kann ich mir eine Rückkehr zu den Niedrigzinsen der Vergangenheit selbst langfristig nicht vorstellen. Das verleiht dem Geschäftsmodell der ING Stabilität und Berechenbarkeit.
Maximale Dividendenrendite – Tendenz weiter steigend
Die niederländische Bank beteiligt ihre Aktionäre immer zu rund 50 % am Nettogewinn. Einen kleinen Teil unserer Gewinnbeteiligung regelt das Kreditinstitut üblicherweise über Aktienrückkäufe. Ansonsten kehren die Niederländer üblicherweise zweimal pro Jahr aus, zunächst in Form einer vorläufigen Halbjahresdividende (interim), anschließend beschließt die Hauptversammlung – in der Regel im April – eine Abschlussdividende (final).
Daneben zahlt die Bank gelegentlich kleinere Sonderdividenden (additional) aus. Für das Geschäftsjahr 2021 hat man einmal außerhalb der Reihe ausbezahlt, 2022 gab es zwei Sonderausschüttungen. Ich mache es einfach für Sie: Für das Geschäftsjahr 2022 wird ING insgesamt 0,873 Euro je Aktie ausschütten. Davon werden wir noch 0,389 Euro in Form der Abschlussdividende erhalten, sofern die Hauptversammlung im April dem Dividendenvorschlag folgt.
Kurzfristig erzielen wir also eine Dividendenrendite auf Basis des aktuellen Kurses von rund 3 %. Sind wir längerfristig engagiert, werden wir von einer Dividendenrendite von 6,5 % pro Jahr profitieren. Tendenz leicht steigend. Daneben erwarte ich schon auch noch attraktive Kursgewinne. Nach meiner Einschätzung hegen immer noch zahlreiche Investoren eine gewisse Reserve gegenüber Bankaktien und sind nicht investiert. Diese Skepsis wird sich zunehmend auflösen. Immer mehr Investoren verstehen, dass Bankaktien wieder „depotfähig“ sind.
Ich kaufe die Aktie der ING Groep für das Dividendendepot mit der Maximalgewichtung von 10 %. Das Kauflimit setze ich zunächst auf 13,50 Euro fest. Geeignete Handelsplätze sind neben Amsterdam hierzulande vor allem Xetra und Tradegate.
Zusatzservice: Was machen die anderen Bankaktien?
Aus dieser Empfehlung haben Sie sicherlich herausgelesen, dass ich zunächst die Branche analysiert habe. Ich übertreibe nicht: Mich haben praktisch alle europäischen Bankaktien angeschrien „Kauf mich!“. Warum habe ich mich für die ING Groep entschieden?
Die deutschen Kreditinstitute Commerzbank und Deutsche Bank liegen gemessen an der Kostenquote immer noch klar hinter ING zurück. Man erkennt in der Analyse schnell, dass die deutschen Banker die Digitalisierung lange verschlafen haben. Die französische Großbank BNP Paribas habe ich verworfen aufgrund der komplizierten nationalen Quellensteuer. Zur Info: Zwischen Deutschland und den Niederlanden besteht ein funktionierendes Doppelbesteuerungsabkommen. Konkret: Die Dividende der ING wird für uns nicht viel anders als die Dividende eines deutschen Unternehmens besteuert.
Lange hatte ich für uns die Bankaktie der Unicredit favorisiert. Die Aktie kracht derzeit durch jede Decke. Dabei profitiert man auch von der neuen Solidität der italienischen (Wirtschafts)politik. Allerdings hat meine Recherche ergeben, dass Unicredit immer noch stark in Russland engagiert ist. Formell macht das Mailänder Institut dort übrigens beste Gewinne, da der russische Sparer den heimischen, vom Staat gestützten Banken misstraut. Ich bezweifele allerdings, dass die Mailänder den Gewinn aus Russland wirklich herausbringen werden. Außerdem sehen die EZB und die EU-Kommission das Russland-Geschäft der Unicredit sehr kritisch. Man hat den Verdacht, dass die Italiener (ungewollt) zur Finanzierung des russischen Kriegs in der Ukraine beitragen. Dieser Sachverhalt gilt ebenfalls für die österreichische Raiffeisen Bank (RBI).
Mein Fazit: Momentan geben Sie kein Stück irgendeiner europäischen Bank aus der Hand, sofern Sie entsprechend investiert sind. Alle hier kurz angerissenen Bankaktien sind mindestens attraktive Haltepositionen. Und daneben stellen Sie nun noch die Aktie der ING Groep.
So kaufen Sie diese Empfehlung:
WKN / ISIN: A2ANV3 / NL0011821202
Gewichtung: 10 %
Depot: 7 %- Dividenden-Depot
Gattung: Start-up
So kaufen Sie meine Empfehlung:
Gewichtung: 10 %
Depot: 7 %-Dividenden-Depot
Gattung: Start-up
Gattung: Start-up
Gattung: Start-up
ING Groep N.V.
WKN / ISIN: A2ANV3 / NL0011821202
3-Jahres-Chart in EUR

