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2. Oktober 2020

ElringKlinger auf dem Weg zum ersten deutschen Brennstoffzellen-Hersteller

Der konventionelle Verbrennungsmotor ist praktisch tot. Bis 2026 wird der Benzin- oder Dieselantrieb seinen Marktanteil im Pkw-Markt nahezu halbieren. In diese Lücke stoßen die sog. alternativen oder NE-Antriebe (NE=Neue Energien). So prognostizieren Marktbeobachter für den Elektromotor – ganz gleich ob Brennstoffzelle oder Lithium-Akku – bis 2026 ein jährliches Wachstum von 29 %, jeweils gemessen an den Stückzahlen der verbauten Motoren.

Für viele Investoren ist es eine ausgemachte Sache. Unter diesen Marktverschiebungen werden besonders die europäischen Autozulieferer leiden. Sie haben die Entwicklung verschlafen und hängen immer noch an der Einspritzpumpe oder der Zylinderkopfdichtung.

Dieser Eindruck trügt allerdings, zumindest für den Autozulieferer ElringKlinger. Die Schwaben machen Ernst und wenden sich nun mit aller Kraft der E-Mobilität zu. Neuinvestitionen in konventionelle Antriebstechnologien hat man nahe null zurückgefahren. Stattdessen tüfteln die Entwickler im Unternehmen an der Brennstoffzelle und entwickeln Batteriegehäuse und -abdeckungen für die Lithium-Batterie. Bereits im vergangenen Jahr bezogen sich 64 % der neuen Patentanmeldungen des Unternehmens auf die NE-Technologie. 

Erste Meilensteine haben die Schwaben bereits vorzuzeigen. So gehört man zum exklusiven Kreis der Tesla-Zulieferer und baut Leichtbauteile und Türmodule für die Tesla-Produktion in Fremont und Shanghai. Dabei ist man im kalifornischen Fremont sogar mit einer eigenen Produktion vor Ort, da Tesla kurze Lieferwege wünscht (Just-in-Time).

Der Autozulieferer macht sich natürlich begründete Hoffnungen, dass man nächstens auch für die Tesla-Produktion im neuen Werk Grünheide (Brandenburg) zuliefern wird. Man befindet sich bereits in Gesprächen mit dem Tesla-Management und wird mutmaßlich in dieser Sache nächstens Vollzug melden. Diesen Aspekt müssen Sie im Blick haben. Sobald hier eine Vereinbarung gemeldet wird, wird die Aktie sofort ausschlagen. 

Brennstoffzelle: ElringKlinger wird zum Systemanbieter

Aber das Unternehmen aus Dettingen an der Ems (bei Stuttgart) will nicht nur Komponenten liefern. Mittlerweile ist man ziemlich unbemerkt von der Öffentlichkeit zum Komplettanbieter von Brennstoffzellen aufgestiegen und ist damit einer der ersten deutschen Brennstoffzellen-Hersteller. Dabei produziert ElringKlinger eben nicht nur einzelne Komponenten wie die Bipolarplatte, sondern den kompletten Stapel (Stack), also die in Reihe geschalteten Brennstoffzellen.

Für diejenigen unter Ihnen, die noch nicht so in der Materie sind. Diese quasi zusammengesteckten einzelnen Zellen sind der Ort, wo das zugeführte Wasserstoff in elektrische Energie umgewandelt wird, als quasi das Herz des Wasserstoff-Elektromotors.

Von vielen Seiten erfahren die Schwaben derzeit Unterstützung. So will Berlin helfen, dass ElringKlinger in den kommenden Jahren zu einem führenden Champion der Brennstoffzellen-Produktion aufsteigt. Hierzu soll das Unternehmen großzügig mit Mitteln aus einem IPCEI-Förderprogramm (Important Projects of Common European Interest) der EU bedacht werden. Tatsächlich ist der Autozulieferer ein ganz wesentlicher Mosaikstein der Nationalen Wasserstoffstrategie des Bundeswirtschaftsministeriums. Das allein sichert natürlich noch keine Aufträge. Gleichwohl ist dieser politische Rückenwind für das Unternehmen sicherlich nicht nachteilig.

Der Turnaround steht bevor

Keine Frage, 2020 ist für die Autobranche weltweit ein Seuchenjahr. Aufgrund der Corona-Pandemie werden weltweit wahrscheinlich nur rund 70 Millionen Pkws von den Bändern rollen. Zum Vergleich: Im Vorjahr produzierte die Branche noch fast 90 Millionen Einheiten.

ElringKlinger spürte den Corona-Schock als einer der marktführenden Autozulieferer besonders stark. So kommen die Schwaben etwa bei den eingangs bereits erwähnten Zylinderkopfdichtungen auf einen Marktanteil von fast 50 %. Wenn dann der Markt plötzlich kollabiert, sind solche Marktführer erst einmal chancenlos.

Per saldo schrumpfte der Umsatz im ersten Halbjahr um rund 26 % auf 648 Millionen Euro. Für das zweite Quartal musste man einen Verlust je Aktie von 0,56 Euro ausweisen, nachdem man im Vorquartal noch einen kleinen Gewinn geschafft hatte. Nicht überraschend entwickelte sich die Aktie daher eher ungünstig, auch wenn sie seit März bereits wieder Boden gut gemacht hat.

Mittlerweile normalisiert sich die Autokonjunktur allmählich. Besonders weit gediehen ist die Markterholung in Asien, wo die Schwaben knapp 20 % ihres Konzernumsatzes erzielen. Ich erwarte, dass sich diese Tendenz fortsetzen und spätestens im kommenden Jahr nochmals deutlich beschleunigen wird.

Die Analysten erwarten, dass der schwäbische Zulieferer im kommenden Jahr die Auswirkungen der Corona-Krise sehr weitgehend überwunden haben wird. Dann wird man wieder schwarze Zahlen schreiben und wahrscheinlich auch eine kleine Dividende ausschütten. Für 2022 prognostizieren die Analysten fast eine Verdoppelung des Gewinns pro Aktie auf rund 0,60 Euro. Insgesamt erwartet die Analystenzunft als auch die betroffenen Unternehmen selbst, dass die Erholungsphase der Zuliefererbranche bis mindestens 2024 anhalten wird. Vergleichen Sie hierzu auch die Konsensschätzungen der Analysten, die ich für Sie im Kasten am rechten Rand zusammengestellt habe

Wohlgemerkt enthält diese optimistische Prognose kaum Brennstoffzellen-Phantasie. Zu Deutsch: Zulieferer, die sich jetzt innovativ der neuen Technologie zuwenden, werden in den kommenden Jahren überdurchschnittlich erfolgreich abschneiden. In Deutschland rechne ich neben ElringKlinger vor allem die Bosch GmbH sowie Schaeffler zu den Profiteuren. Alle genannten Unternehmen verfügen über die Körner, sprich die Eigenkapitalquote, um die technologische Herausforderung dieser Zeit erfolgreich zu meistern.

Die Herde hat die Aktie im Kern noch gar nicht erkannt 

Aber noch viel mehr: Derzeit wird die Elring-Aktie von vielen Investoren unterschätzt. Man verbindet den Autozulieferer zu Unrecht mit Spezialdichtungen für den konventionellen Autobau. Natürlich ist das zunächst noch die Gegenwart der ElringKlinger. So erwirtschaften die Schwaben alleine mit der Zylinderkopfdichtung noch über 10 % ihres Konzernumsatzes, während die alternativen Antriebstechniken im letzten Halbjahr nur für rund 2 % des Umsatzes standen.

Nur zur Vermeidung von Missverständnissen. Selbstverständlich erzielt ElringKlinger mit dem Thema E-Mobilität weit höhere Umsätze. Allerdings schlägt die Konzernrechnung eine Leichtbaukomponente, die in einem Tesla-Modell verarbeitet wird, nicht der Einheit der E-Mobility zu, da dieses Bauteil auch in einem konventionellen Auto eingesetzt werden kann. Die Geschäftseinheit E-Mobility umfasst ausschließlich den Brennstoffzellen- und Batteriebau, also elektro-mobile Komponenten im engsten Sinne des Wortes.  

In den nächsten Jahren wird genau dieses Geschäftssegment im Konzern besonders stark wachsen. Es ist letztlich nur eine Frage der Zeit, bis sich ElringKlinger zu einem starken Zulieferer für die Auto- und Lkw-Bauer der NE-Branche entwickeln werden. Und diese Perspektive wird gegenwärtig vom Markt noch völlig unterschätzt. Mit anderen Worten: Die Aktie verfügt über erhebliches Überraschungs- und Aufholpotenzial. Davon werden Sie ab jetzt profitieren.

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So kaufen Sie diese Empfehlung:

WKN / ISIN:                    785602 / DE0007856023

Börsenplatz:                  Xetra

Limit:                               7,75 EUR

Gewichtung:                   10 %

Depot:                             NextGeneration

ElringKlinger AG

WKN: 785602

1-Jahres-Chart in EUR

So kaufen Sie diese Empfehlung:

WKN / ISIN:                    785602 / DE0007856023

Börsenplatz:                  Xetra

Limit:                               siehe Depoansicht

Gewichtung:                   10 %

Depot:                             NextGeneration